MdB Irmer im Gespräch mit Bürgermeister Venohr

Bischoffens Seniorenangebote kommen sehr gut an

Im Rahmen seiner Bürgermeistergespräche war der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer jetzt zu Gast bei Bischoffens Bürgermeister Ralph Venohr, um sich über die aktuelle Lage in der Gemeinde zu informieren. Venohr zog dabei ein ausgesprochen positives Fazit. Die jahrelangen Anstrengungen der Gemeinde um Schuldenabbau seien erfolgreich, so dass man – ohne die Investitionstätigkeit vernachlässigt zu haben - praktisch schuldenfrei sei. Es habe aber erheblicher Kraftanstrengungen bedurft. Mit dazu beigetragen hätten ohne jeden Zweifel auch die finanziellen Zuwendungen in Form unterschiedlicher Programme des Landes Hessen, aber auch eigener Art der Sparbemühungen, so dass man im letzten Jahr wieder eine moderate Vereinsförderung habe einführen können.

Viele Eigeninitiativen

Großen Wert lege man in Bischoffen auf die Eigeninitiative und die bürgerschaftliche Beteiligung. So habe man in den letzten Jahren in jedem Ortsteil je einen Spielplatz umbauen, sanieren und mit neuen Geräten bestücken können, die ausschließlich durch Elterninitiativen entsprechend gestaltet und geplant worden seien, wobei die Gemeinde die Kosten für die neuen Geräte übernommen habe. Jeder achte in seinem Ortsteil daher auch besonders auf „seinen Spielplatz“. Aktuell werde durch entsprechende ehrenamtliche Vorarbeit das Dorfgemeinschaftshaus in Roßbach saniert. Die finalen Arbeiten würden von Fachfirmen ausgeführt. Aber auch hier würden sich mehrmals wöchentlich zehn bis zwölf Bürger aus der Gemeinde ehrenamtlich dieser Arbeit annehmen.

Bürgerbus

Ein ausgesprochen zufriedenes Fazit zog Bürgermeister Venohr bei der Frage nach dem Einsatz des Bürgerbusses. Dieser fahre dienstags bis donnerstags ab 10 Uhr auf telefonische morgendliche Bestellung bis in den frühen Nachmittag. Der Kostenbeitrag liege bei einem Euro pro Fahrtteilnehmer. Durchschnittlich fänden pro Tag etwa sechs Fahrten statt. Gerade ältere Bürger würden dieses Angebot gerne annehmen. Um diesen Dienst leisten zu können, gebe es über 20 ehrenamtliche Fahrer. Von freitags bis montags könne der 9-Sitzer mit Hochdach und automatischer Stufe auch von Privatleuten gemietet werden. Das Gleiche gelte für Vereine, die eine Sonderkondition für das Wochenende erhalten, was auch gerne angenommen werde. Diese Einrichtung gebe es seit rund drei Jahren. Seit September 2018 gebe es als weitere Neuerung zweimal im Monat ein gemeinsames Mittagessen, entweder im ev. Gemeindehaus Niederweidbach oder im DGH Roßbach. Das Essen werde von einem Caterer geliefert. Verantwortlich seien die politische und die ev. Kirchengemeinde. Getragen werde auch dieses Angebot von ehrenamtlicher Mitarbeit. Bei einem Preis von 6,50 Euro pro Mittagessen würde dies von ca. 60 Personen regelmäßig genutzt.

Zum dritten Mal gebe es in diesem Jahr eine „Aktivwoche 60+“, die im September starte, darunter eine E-Bike-Tour, eine Tagesfahrt nach Frankfurt, ein Informationstag durch die Polizei sowie ein Besuch bei der Krombacher Brauerei.

Im Bereich des Straßenbaus sei man soweit, dass die Sanierung Landesstraße im Bereich der Ortsdurchfahrten in Roßbach und Wilsbach wohl einigermaßen zeitnah durchgeführt werden könne, wobei die Gemeinde die Planungsarbeiten übernehmen müsse, da die Personalkapazität bei Hessen Mobil nicht in einem wünschenswerten Maße vorhanden sei. Der Gemeinde sei es aber ein Anliegen, dass hier endlich Bewegung in die Sache komme.

Nilgänse

Ein weiteres Problem stellten nach wie vor die Nilgänse am Aartalsee dar, wobei es in diesem Jahr tendenziell mehr Kanada- und Graugänse gebe. Es sei gut, dass außerhalb des Aartalsees eine Abschussmöglichkeit bestehe, womit das Gesamtproblem allerdings noch nicht gelöst sei. Hier sei man bei der Prüfung weiterer Varianten, um dieser Plage Herr zu werden. Die Gemeindeverwaltung, die mit lediglich neun Vollzeitstellen besetzt sei, leiste seit Jahren eine exzellente Arbeit, lobte Venohr. Sein Dank gelte aber auch den Vertretern der Fraktionen im Bischoffener Kommunalparlament, die durch ihre Entscheidungen entscheidend dazu beigetragen hätten, dass die Gemeinde mit ihren rund 3400 Einwohnern insgesamt gut dastehe. Venohr dankte aber auch dem Bundestagsabgeordneten, der auch in seiner früheren Tätigkeit als Landtagsabgeordneter immer ein verlässlicher Begleiter der kommunalen Arbeit gewesen sei. Beide Seiten vereinbarten die Fortsetzung der Gespräche.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024