MdB Irmer im Gespräch mit Bürgermeister Heine, Waldsolms

Gemeinde auf gutem Weg
Taunusbahn als Strecke für Wasserstofftechnik?

CDU-Bundestagsabgeordneter Hans-Jürgen Irmer traf sich jetzt mit dem Bürgermeister der Gemeinde Waldsolms, Bernd Heine, um sich über aktuelle Entwicklungen informieren zu lassen. Die knapp 5000 Einwohner zählenden Gemeinde erfreue sich einer regen Nachfrage nach Baugebieten, so Heine. In Brandoberndorf habe man aktuell 18 Grundstücke zum Quadratmeterpreis von 137 Euro für Ein- und Zweifamilienhäuser in Rekordzeit veräußern können. Darunter seien auch Pendler aus dem Großraum Rhein-Main, so dass man insgesamt über die Neuausweisung weiterer Baugebiete nachdenken müsse.

Bezüglich der zukünftigen Erreichbarkeit durch den ÖPNV in Form der Taunusbahn sei prinzipiell angedacht, dass voraussichtlich bis Usingen eine Elektrifizierung erfolge. Dies würde gegebenenfalls Schwierigkeiten für den Hasselborner Tunnel bedeuten, der aus Platzgründen nicht elektrifiziert werden könnte. Daher sei seine Überlegung, so Heine, stattdessen -wie derzeit in Niedersachsen bereits verwirklicht - bis Brandoberndorf eine Strecke für Wasserstofftechnik für Züge zu etablieren, wobei beide Politiker sich einig darüber waren, dass man die Ausweitung bis Kraftsolms vorsehen sollte, denn die Trasse sei noch erhalten, ebenso die entsprechenden Brücken. Irmer sagte zu, diese Anregung dem Wirtschaftsminister weiterleiten zu wollen, denn die Bahn werde in Richtung Großraum Rhein-Main gut angenommen und sei eine echte Alternative zum Individualverkehr auf einer ohnehin überlasteten Autobahn A 5.

Gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Frank Steinraths werde man im Übrigen dabeibleiben, nicht nur alles daranzusetzen, dass die Landesstraße endlich ertüchtigt werde, sondern auch die Ortsdurchfahrt Brandoberndorf. Ortsdurchfahrten müssten generell, so Heine, einer anderen Betrachtung bezüglich des Zustandes unterzogen werden als Landesstraßen, weil die Belastung natürlich eine andere sei. Hier sei Hessen Mobil aber dabei, die bisherige Prioritätenliste zu überarbeiten. Sorge bereite ihm, so Heine, die Entwicklung im Bereich des Forstes. Abgesehen von der unzulänglichen Reform von Hessen Forst mit der allgemeinen Beförsterungskosten, aber der Abgabe des Holzverkaufes an Dritte, mache die Trockenheit und der Borkenkäfer zu schaffen. Habe man in den letzten Jahren ca. 200.000 Euro im Bereich des Waldes erwirtschaftet, sei man heute glücklich, wenn man eine Schwarze Null schreibe. Deshalb sei es wichtig, die betroffenen Fichtenbestände zu entnehmen und verkaufen und verstärkt beispielsweise mit Douglasien neu zu bepflanzen. Das sei eine umfangreiche Aufgabe, denn die Gemeinde verfüge über rund 1850 Hektar Wald.

Finanziell gesehen sei die Gemeinde ansonsten erfreulicherweise gesund. Es gebe ein hohes Maß an inhaltlicher Übereinstimmung im Gemeindeparlament, wenn es um gemeindliche Finanzen gehe. Dafür sei er der Gemeindevertretung und den einzelnen Fraktionen sehr dankbar.

Erfreulich sei, dass das schön gelegene Schwimmbad nach dem Besitzerwechsel sehr gut angenommen werde. Die Besucherzahl liegt jetzt schon über 20.000. Das sei für eine kleine Gemeinde eine sehr erfreuliche Zahl. Gleichwohl sei das Freibad ein Zuschussbetrieb. „Wenn man bedenkt“, so Irmer, „dass die Zahl der Kinder, die nicht mehr schwimmen können, in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist, ist es umso wichtiger, kleine wie große Bäder zu erhalten.“ Die DLRG weise immer wieder darauf hin, dass mit der zunehmenden Zahl der Kinder, die nicht schwimmen können, die Zahl der Badeunfälle und auch Todesfälle leider steige. Daher müsse man der Gemeinde dankbar sein, dass sie dieses Bad entsprechend unterstütze.

In Zusammenarbeit mit der EU, dem LEADER-Programm, ob man nicht ein Pilotprojekt „Gemeindeschwester 2.0“ starten könne, das einerseits klassische Seniorenarbeit betreibe, andererseits aber auch das Bindeglied zwischen Jugend und Senioren darstellen könne. Das Aufgabenfeld sei sehr groß, von der Unterstützung von Angehörigen von Demenzkranken bis hin zur Unterstützung von Menschen, die zu Hause Angehörige pflegen, eine herausfordernde Aufgabe.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024