Schulleitungen Käthe-Kollwitz-Schule und Theodor-Heuss-Schule danken CDU-Kreistagsfraktion

Deutschlands berufliche Bildung ist weltweit einzigartig
Breite Diskussion über Parkhaus und Planungsstand

Bei einem ersten gemeinsamen Gespräch mit den Schulleitungen der Theodor-Heuss-Schule, vertreten durch Schulleiterin Evelyn Benner, sowie der Käthe-Kollwitz-Schule, vertreten durch Schulleiterin Monika Lehr, dem Stellvertreter Frank Ernemann und Abteilungsleiterin Gabi Schäfer, informierte sich eine große Abordnung der CDU-Kreistagsfraktion über den aktuellen Stand der Planungen im Bereich des Schulzentrums.

Zunächst gelte der Dank der Schulen, so Evelyn Benner, dem Einsatz der CDU-Kreistagsfraktion für die jetzige Lösung. Man wisse sehr wohl, dass es ohne die Beharrlichkeit der CDU und auch ihre Kompromissbereitschaft nicht zu diesem Ergebnis gekommen wäre, wie es jetzt einstimmig im Kreistag beschlossen worden sei. Die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro und der Bauabteilung Schulen im Bereich der Theodor-Heuss-Schule sei, so Benner, ausgesprochen gut. Die vorgelegte Konzeption finde die Zustimmung der schulischen Gremien am neuen Standort in der Spilburg.

Die geplanten Kosten beliefen sich auf rund 35 Millionen Euro für die Goetheschule, 30 Millionen für die Theodor-Heuss-Schule und 24 Millionen für die Käthe-Kollwitz-Schule. Diese Zahlen, so Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, MdB, seine Stellvertreter Nicole Petersen und Frank Steinraths, MdL, Kreisbeigeordnete Ulla Landau sowie die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Matthias Bender, Heiko Budde, Franz-Ludwig Löw und Dieter Steinruck, würden allerdings kaum zu halten sein, denn allein der Abriss der Goetheschule sei schon um rund 1,5 Millionen Euro teurer geworden. Der Zeitverzug koste ebenfalls Geld, und prinzipiell müsste man die Kosten für eine Turnhalle und ein Parkhaus hinzurechnen.

Die Parkplatzproblematik wolle der Kreis offensichtlich durch ein Parkhaus, von dritter Seite finanziert, lösen. Abgesehen davon, dass die Zahl der Stellplätze nach jetzigen Erkenntnissen deutlich zu niedrig sei (für die Theodor-Heuss-Schule benötige man für Lehrer und Schüler insgesamt rund 400 Stellplätze), sei für die CDU nicht akzeptabel, dass die Schüler künftig an den Parkgebühren beteiligt werden sollen, damit der Investor seine Investitionen refinanzieren könne, was aus dessen Sicht ein normaler Vorgang sei.

Das Ergebnis werde sein, dass sich die Schüler entsprechenden Parkplätze im Umfeld suchen und nicht das Parkhaus nutzen. Deshalb benötige man hier eine dauerhafte und vernünftige Lösung. Genauso problematisch sei der fremdfinanzierte Bau einer Turnhalle, die sich ebenfalls aus Sicht des Investors amortisieren müsse. Dies bedeute, dass der Kreis diese anmieten müsse und die große Sorge bestehe, dass Vereine für die Nutzung entsprechende Gebühren zahlen müssten. Dies sei kein Beitrag zur Vereinsförderung. Man hoffe, so die Union, dass der vom Kreis jetzt avisierte Baubeginn im Herbst 2019 mit der Fertigstellung 2021 tatsächlich erfolge.

Das Gesamtprojekt Schulzentrum werde von allen Seiten ausdrücklich begrüßt. Es sei ein wichtiger Faktor für die Infrastruktur des Schulstandortes Wetzlar, der auch in Kombination mit der dort ansässigen Technischen Hochschule Mittelhessen ein wichtiger Bildungsfaktor sei. Am Ende der Baukette stehe die Käthe-Kollwitz-Schule, die dann ebenfalls umfangreich saniert und teilmodernisiert werden müsse. Die Union werde darauf achten, dass die Käthe-Kollwitz-Schule genauso behandelt werde wie die beiden anderen Schulen im Vorfeld. Wichtig sei eine optimale Ausstattung in allen Berufsfeldern inklusive des Küchenbereiches für Bäcker, Konditoren, Metzger sowie Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, denn die duale Ausbildung in Deutschland sei weltweit einzigartig. Darüber hinaus solle die Käthe-Kollwitz-Schule als berufliches Kompetenz- und Oberzentrum für Ernährung, Gesundheit, Körperpflege und Sozialwesen weiterhin bestehen bleiben. Deshalb müsse man der beruflichen Bildung auch den entsprechenden Stellenwert beimessen.

Wenn man bedenke, dass man praktisch keine Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland habe, in den Nachbarstaaten Europas, wo es diese duale Ausbildung nicht gebe, eine Jugendarbeitslosigkeitsquoten von 25 bis 35 Prozent vorherrsche, dann werde deutlich, wie wichtig eine qualifizierte berufliche Ausbildung sei. Diese werde an der Käthe-Kollwitz-Schule exzellent geleistet. Die Attraktivität eines Schulstandortes falle zusammen mit der Attraktivität und Funktionalität der Räume und dem entsprechend qualifizierten Lehrpersonal. All dies müsse gegeben sein, und gerade im Sinne einer qualifizierten Ausbildung sei es unendlich wichtig, auch im eher ländlich strukturierten Lahn-Dill-Kreis über ein breit sortiertes Berufsschulangebot zu verfügen. Die Union werde sich aus tiefer Überzeugung für die berufliche Bildung stark machen.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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