Delegation der Taipeh-Vertretung bei StudiumPlus
Besucher aus Taiwan informieren sich über das duale Studium in Wetzlar
Eine Delegation der Taipeh-Vertretung in der BRD war bei StudiumPlus in Wetzlar zu Gast. Die Besucher waren einer Einladung von Hans-Jürgen Irmer (CDU) gefolgt, Mitglied des Deutschen Bundestags und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion im Lahn-Dill-Kreis. Die Gäste um Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh, Repräsentant von Taiwan in der Taipeh-Vertretung, zeigten sich sehr interessiert am dualen Studienprogramm der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD).
Die Taipeh-Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland mit Büro in Frankfurt ist eine von vier Repräsentanzen von Taiwan in Deutschland und zuständig für Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Zu ihren Aufgaben gehört die Vertiefung politischer, kultureller und wirtschaftlicher Beziehungen. In Wetzlar waren neben Prof. Dr. Jhy-Wey Shieh auch die Leiterin der Bildungsabteilung der Taipeh-Vertretung, Chin-Ying Wenig, der Leiter der Wirtschaftsabteilung, Ching-Yun Huang, und der erste Sekretär des Frankfurter Büros der Taipeh-Vertretung, Ti-Yu Hsueh. Begleitet von MdB Hans-Jürgen Irmer und der Kreisbeigeordneten Ursula Landau ließen sie sich das Konzept des dualen Studiums vorstellen.
„Es ist etwas Besonderes, dass eine staatliche Hochschule eine so enge Partnerschaft mit Unternehmen eingeht und von diesen auch finanziell unterstützt wird“, unterstrich der Leitende Direktor des Zentrums Duale Hochschulstudien (ZDH), Prof. Dr. Harald Danne. Das Ergebnis sei ein „Leuchtturm im besten Sinne des Wortes“, betonte Irmer. Norbert Müller, Vorstandsvorsitzender des CCD, in dem die Partnerunternehmen organisiert sind, erläuterte, dass die dual Studierenden nach dem Studium in den Unternehmen nicht mehr eingearbeitet werden müssten, da sie ja schon die Hälfte des Studiums bei ihrem Partnerunternehmen verbringen. „Es ist bundesweit einmalig, dass sich die Firmen über einen eingetragenen Verein verbindlich engagieren“, sagte er.
Die große Zahl von über 850 Partnerunternehmen sorgte bei den Gästen für Erstaunen und Anerkennung. Präsident Prof. Dr. Matthias Willems strich in diesem Sinne die enge Vernetzung von Hochschule und Wirtschaft heraus, für die StudiumPlus stehe. „Das Thema Internationalisierung wird an der ganzen THM großgeschrieben“, ergänzte Willems. Über 2.800 ausländische Studierende sind an der Hochschule eingeschrieben – 1.870 davon haben ihr Abitur im Ausland erworben. Insgesamt verfügt die THM über mehr als 120 Partnerhochschulen in der ganzen Welt.“
Das Prinzip, dass die Partnerunternehmen von StudiumPlus selbst die Studierenden auswählen und sie auch anstellen, stieß bei der Delegation auf großes Interesse, ebenso wie die Möglichkeiten eines Austauschs zwischen Hochschulen für ein Auslandssemester oder für Praktika von ausländischen Studierenden in den Partnerunternehmen. „Das Herzstück des dualen Studiums sind die Praxisphasen“, sagte Danne. Dass diese eine so große Rolle im Studium spielen, bis zu 35 Wochen lang sind und für die Unternehmen bereits einen Mehrwert bringen, faszinierte die Besucher. In Gesprächen mit vier Studierenden erfuhren sie Details über den Verlauf der Praxisphasen und über die Motivation, sich für ein duales Studium zu entscheiden.
„Es ist gut zu wissen, dass man schon einen Arbeitgeber hat, wenn man mit dem Studium fertig ist“, sagte Bernd Lüdicker, der Wirtschaftsinformatik studiert. „Es macht Spaß, das in der Theorie Erlernte auch sofort anwenden zu können“, ergänzte Moritz Bartak, der den Master-Studiengang Prozessmanagement absolviert. Und Luisa Martin, angehende Wirtschaftsingenieurin, nannte auch das Gehalt, das die Unternehmen zahlen, als Plus: „Wenn man vorher schon eine Ausbildung gemacht und Geld verdient hat, ist das ein wichtiger Faktor.“ Besonders interessiert war die Delegation auch an der Motivation der Studierenden, während des Studiums ins Ausland zu gehen. Und Danne, Willems und Müller nannten eine Kooperation von StudiumPlus mit Hochschulen in Taiwan denkbar.