MdB Hans-Jürgen Irmer

„Hände weg von der Nationalhymne“
Forderungen der Linkspartei sind unsinnig

Die Versuche der Linkspartei, die Geschichte unseres Landes in ihrem Sinne umzuschreiben, die Verbrechen in der DDR zu relativieren, die Umweltzerstörung zu negieren und die Lebensumstände einer sozialistischen Pleitewirtschaft zu relativieren, sind bekannt. Neu ist nun die Forderung des thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke), die Nationalhymne zu elimieren und eine neue zu verfassen. Die vordergründige Begründung von Ramelow lautet, dass er die Bilder der Naziaufmärsche 1933 bis 1945 nicht ausblenden könne, wenn er die dritte Strophe singe.

„Richtig ist“, so der heimische CDU-Abgeordnete Hans-Jürgen Irmer, „dass die Nazis die erste Strophe überhöht und nationalistisch interpretiert haben. Deshalb wird seit 1952 auch sehr bewusst bei offiziellen Anlässen ausschließlich die dritte Strophe des von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland gedichteten und mit einer Melodie von Joseph Haydn unterlegten Deutschland-Liedes gesungen.

Die Bestrebungen Ramelows seien für ihn, so Irmer, ein Versuch der Geschichtsklitterung, denn gerade Hoffmann von Fallersleben gehörte zu den Freisinnigen, den Vorläufern der Liberalen in einem stark zerklüfteten Reich, der eine territoriale Einheit Deutschlands ebenso herbeisehnte wie Recht und Freiheit. Im Übrigen habe der damalige sozialdemokratische Innenminister Köster Reichspräsident Ebert in der Weimarer Republik die Anregung gegeben, das Deutschlandlied zur Nationalhymne zu erklären, weil das Lied ebenso wie die Verfassung Einigkeit und Recht und Freiheit dokumentiere.

„Gerade die Werte, die in der 3. Strophe besungen werden“, so Irmer, „sind aktueller denn je. Einigkeit und Recht und Freiheit, all dies hat es weder in der nationalsozialistischen Diktatur im Dritten Reich noch in der sozialistischen Diktatur der DDR gegeben.“ Deshalb habe aus seiner Sicht Sachsens Ministerpräsident Kretschmer recht, wenn er den Vorstoß von Ramelow mit der Begründung ablehne, dass die Nationalhymne eine besondere Bedeutung gerade für die Ostdeutschen habe. Auch der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Haseloff, habe darauf hingewiesen, dass die mit der Nationalhymne verbundenen Werte ein Grund gewesen seien, die deutsche Wiedervereinigung so schnell wie möglich herzustellen.

Ramelows Vorstoß sei vermutlich der Versuch gewesen, von der miserablen Bilanz der von ihm geführten Thüringer Landesregierung abzulenken und Zwietracht zwischen Ost und West zu säen. Dies sei eines verantwortungsbewussten Ministerpräsidenten nicht würdig. Es gebe nicht einen einzigen Grund, das Lied der Deutschen abzuschaffen oder in irgendeiner Form zu verändern.

 

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe3/2024