Petition gegen „Gender-Unfug“ ist gestartet

Machen Sie mit beim Erhalt der deutschen Sprache!

Der Verein Deutsche Sprache (VDS) mit Sitz in Dortmund hat vor wenigen Wochen eine Petition gestartet mit der Überschrift „Schluss mit dem Gender-Unfug!“, der sich jedermann anschließen kann unter

https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-petition/schluss-mit-dem-gender-unfug/

Hintergrund dieser Petition ist der Versuch, Sprache und damit auch Tradition und Geist unserer Sprache zu verändern. Es geht den Initiatoren nur vordergründig um die für jeden normalen Menschen völlig selbstverständliche Gleichstellung von Frauen und Männern. In Wahrheit geht es darum, den Gebrauch von Worten vorzuschreiben, um damit das Denken zu manipulieren und letztlich die Meinungsfreiheit einzuschränken.

Wenn, wie die WerteUnion ausführt, an Universitäten mittlerweile Studenten für ihre Arbeit fachliche Punkte abgezogen bekommen (!), wenn sie ihre Examensarbeit nicht „gendergerecht“ verfassen, dann hat das mit dem Geist der Freiheit, der eigentlich gerade an Universitäten herrschen sollte, aber vielfach nicht herrscht, nichts mehr zu tun.

Konfuzius, so schrieb Birgit Kelle an anderer Stelle in der „Jungen Freiheit“, habe formuliert: „Wenn Wörter ihre Bedeutung verlieren, verlieren die Menschen ihre Freiheit.“ Und da hat sie recht. Und Immanuel Kant formulierte diesbezüglich: „Kein größerer Schaden kann einer Nation zugeführt werden, als wenn man ihr den Nationalcharakter, die Eigenart ihres Geistes und ihre Sprache nimmt.“

Sprachliche Blüten

Der Dichter Rainer Kunze hat völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass das Geschlecht des Wortes, also männlich, weiblich oder sächlich, nicht immer mit dem Geschlecht des Lebewesens übereinstimmt, das durch das Wort gezeichnet wird. Es gibt maskuline Wörter, so Kunze, die nicht nur männliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Gast, Säugling oder Filmstar, es gibt feminine Worte, die nicht nur weibliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Waise, Majestät oder Geisel, und es gibt Neutra, die männliche oder weibliche Personen bezeichnen, zum Beispiel Mitglied, Staatsoberhaupt, Kind. Diese Wörter sind seit Generationen geschlechtsübergreifend.

Wollte man den Feinden der Freiheit folgen, müssen wir aus unserem Sprachschatz viele Zitate oder Lebensweisheiten und Redewendungen streichen; „Der Klügere gibt nach“ oder „Übung macht den Meister“. Die Verballhornung der deutschen Sprache kann man teilweise schon erkennen. So werden aus Radfahrern Radfahrende, aus Studenten Studierende oder aus Autofahrern Autofahrende. Den „Verbraucher“ gibt es zukünftig auch nicht mehr. Es müsste dann der Verbrauchende heißen.

Vater und Mutter wird gestrichen

Einer der Mitunterzeichner dieser Petition ist der langjährige Ehrenpräsident des Deutschen Lehrerverbandes, Josef Kraus, der darauf hinwies, dass der Europarat schon 2010 beschlossen habe, die Gleichstellung der Geschlechter in der Sprache voranzubringen. Deshalb sollen die Begriffe Vater und Mutter durch Elter 1 und Elter 2 ersetzt werden. Dieser Gender-Unfug kostet den Steuerzahler viel Geld, denn mittlerweile gibt es an den deutschen Hochschulen ca. 200 Gender-Lehrstühle. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit rund 65, gefolgt von Berlin mit 36. Dem normalen Betrachter entgeht die Sinnhaftigkeit dieser, wie auch immer, gearteten „Forschung“.

Auslöser der Gender-Thematik sind zwei US-Amerikanerinnen, die vor rund 30 Jahren die sogenannten „Gender Studies“ etabliert hatten, u.a. mit der These, dass man nicht geschlechtlich geboren werde, sondern erst durch Erziehung männlich oder weiblich werde. Eine krude Theorie. Die Folgen für die deutsche Sprache sind unabsehbar.

Deshalb ist es an der Zeit, dass Bürger ein Zeichen setzen und die Petition unterschreiben, die in der Kürze der Zeit bereits annähernd 100.000 Menschen unterzeichnet haben. Es müssen mehr werden, denn unsere Sprache ist zu schön, um sie zu verballhornen. Wir haben eine große Sprachkultur, wir haben ein literarisches Erbe zu verwalten und eine wunderbare Sprache, die in der Lage ist, alles zu beschreiben.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024