240-köpfiger „Chor“ kommt auf Einladung der CDU Lahn-Dill im Bürgerhaus Münchholzhausen zusammen

Volksliedernachmittag ungebrochen beliebt - gemeinsames Singen förderlich für die Gesundheit

Wie bei der schier unüberschaubaren Anzahl der Brot- und Wurstsorten, bei denen Deutschland wohl den Titel des Weltmeisters für sich beanspruchen darf, dürfte auch das weite Feld der Volkslieder mit in der Spitze der Vielfalt-Rangliste liegen. Unendlich lang und bunt ist das Angebot an Volksliedern aus verschiedenen Jahrhunderten, sehr viele bekannt und beliebt, mindestens ebenso viele eher unbekannt und selten gesungen. Im Bürgerhaus Münchholzhausen kamen beim 9. Volksliedersingen Lieder aus beiden Kategorien zum Zuge.

„Selten“ ist das Stichwort. Bis in die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hinein war die Schule noch ein Ort, in denen die Tradition des Volksliedes bewahrt und gepflegt und damit auch erhalten wurde. Das ist leider vorbei. Der kulturelle Schatz „Volkslied“ gerät immer mehr in Vergessenheit, erlebt immer seltener eine öffentlich praktizierte Beachtung. Für die junge Generation eine offenbar nicht zu beanstandende Tatsache, für die älteren Semester ein höchst bedauerlicher Verlust.

Die vor fünf Jahren vom Kreisverband Lahn-Dill der CDU kreierte Idee eines öffentlichen Volksliedersingens, bei dem kein Chor für das Publikum singt, sondern das Publikum selbst der große Chor ist, fiel auf fruchtbaren Boden. Von Beginn an war das Bürgerhaus Münchholzhausen Ort des singenden und klingenden Vergnügens. Auch bei der neunten Ausgabe des Volksliedersingens am 17. März. Und wie immer war der Veranstaltungsraum für zwei Stunden - der vom „Versorgungsteam“ des CDU-Ortsverbandes Münchholzhausen kostenlos kredenzte Kaffee und Kuchen inbegriffen - mit wiederum 240 Besuchern und somit Chormitgliedern sehr gut gefüllt. Zu den jüngeren zählten dabei die beiden heimischen Landtagsabgeordneten Frank Steinraths und Jörg Michael Müller, benannter und besonders begrüßter Vertreter der älteren Generation war der passionierte Sänger und Hüttenberger Ehrenbürgermeister Hans Schmidt.

CDU-Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Irmer freute sich über die anhaltend große Resonanz auf die Einladung zum ungezwungenen gemeinsamen Singen, zu dem die Besucher aus dem gesamten Lahn-Dill-Kreis und auch aus dem benachbarten Kreis Gießen nach Münchholzhausen kommen. Das ist der Seltenheit einer solchen Möglichkeit zum gemeinsamen Volksliedersingen geschuldet. Dass dabei das Publikum, sprich der „Chor“, aus überwiegend älteren Semestern besteht, ist Ergebnis der genannten Entwicklung in den letzten Jahrzehnten rund ums Volkslied.

Dabei, so Irmer, gibt es wissenschaftliche Belege, dass sich gemeinsames Singen positiv auf Körper und Seele auswirkt. Das Immunsystem werde gestärkt, der Herzrhythmus harmonisiere und die Stimmung hebe sich. Singen heile sicher keine Krankheit, unterstütze aber den Heilungsprozess. Und gerade das Singen in Gemeinschaft verbinde und gehe zu Herzen, so Irmer. Dann stellte er die Musikanten des begleitenden Teams vor: Mit Thomas Sander, dem Leiter der Musikschule Wetzlar - er vertrat den erkrankten Armin Müller - war das Klavier prominent besetzt. Drei Gitarren komplettierten die instrumentelle Begleitung: Siegfried Fricke, Dieter Steinruck und Werner Scherer. Heike Ahrens-Dietz sagte die knapp 30 Titel an, die allesamt Wünschen aus dem Publikum entsprangen.

Am Ende lud Hans-Jürgen Irmer die heimischen Freunde der Volksmusik zur nächsten, der zehnten Ausgabe des gemeinsamen Singens für den 15. September erneut um 15 Uhr und wiederum ins Bürgerhaus Münchholzhausen ein.

 

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Franz Ewert

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