CDU-Kreistagsfraktion besuchte August-Bebel-Schule

Gute Ausstattung –
Kreisbudget zu knapp und zu engmaschig

Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion waren jetzt zu Besuch in der August-Bebel-Schule, um sich von der neuen Schulleiterin, Melanie Karl, sowie ihrem Stellvertreter Jochen Horz und dem Leiter der Jahrgangsstufe 9/10, Stephan Scholz, über die aktuelle Situation informieren zu lassen. Frau Karl berichtete den CDU-Politikern, dass sie in der Schulgemeinde sehr gut aufgenommen worden sei und es auch schon eine Reihe von gemeinsamen Impulsen im Sinne der Weiterentwicklung der Schule gegeben habe. Die Schule habe aktuell 100 fast neue Rechner vom Regierungspräsidium erhalten, die Festplatte über den Förderverein, so dass die IT-Ausstattung nunmehr ausgesprochen gut sei.

Als Schule mit Ganztagsprofil 2 könne man den Kindern und Jugendlichen ein breites Programm unterschiedlicher Arbeitsgemeinschaften anbieten. Insgesamt gebe es rund 30 AGs, die u.a. Sport, Musik, Himmelskunde, Schulsanitätsdienst und Nachhilfe umfassen. Diese AGs würden gerade im Unterstufenbereich sehr gut angenommen. Zum neuen Schuljahr könne man erstmalig Spanisch ab der Klasse 7 anbieten. Damit komme man einem Wunsch des Schulelternbeirates nach. Ab Klasse 9 gebe es dieses Angebot bereits.

Darüber hinaus werde an der Schule eine sogenannte PuSch-Klasse (Praxis und Schule) angeboten, die Theorie und Praxis miteinander verzahne. Die Schüler besuchten einen Tag die Berufsschule, seien einen Tag im Betrieb und drei Tage in der Schule. Darüber hinaus verfüge man über eine Intensivklasse und habe es geschafft, dass aus früheren Intensivklassen rund 20 Kinder jetzt in Regelklassen unterrichtet würden, wobei das objektiv gleichwohl eine Herausforderung darstelle. Die Anforderungen an die Pädagogen heutzutage, auch an weiterführenden Schulen, würden deutlich größer. So gebe es Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf, Kinder mit Sprachschwierigkeiten und mit emotional sozialen Defiziten. Von daher sei man froh, dass man über insgesamt eineinhalb Sozialpädagogen verfüge sowie über 80 Stunden aus dem Bereich des Sozialindexes durch das Kultusministerium. Das erleichtere die Arbeit.

Insgesamt habe die Schule rund 750 Schüler. Sie sei damit fünfzügig und von der räumlichen Kapazität dadurch am Ende. Notgedrungen habe man zwei Fachräume zu Klassenräumen umfunktionieren müssen, was aus Sicht der Union, so Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, sowie die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Heiko Budde, Michael Hundertmark, Franz-Ludwig Löw und Dieter Steinruck, kein idealer Zustand sei.

Der Lahn-Dill-Kreis stelle ein Kostenbudget und ein Investitionsbudget zur Verfügung. Dies sei sehr knapp bemessen. Die Problematik bestehe darin, dass dies nicht gegenseitig deckungsfähig sei, was in der praktischen Arbeit zu unnötigen Komplikationen führe. Hier sei das Land deutlich besser aufgestellt, denn vom Land erhalte man für die Bereiche Vertretung, IT-Support, Fortbildung und Lernmittelfreiheit deutlich mehr. Diese vier Bereiche seien gegenseitig deckungsfähig. Ziel der CDU sei es, so Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, genau dies auch für die heimischen weiterführenden Schulen zu erreichen und dabei gleichzeitig die Mittel für die Schulen aufzustocken, denn diese seien nicht mehr zeitgemäß.

Bei aller Wertschätzung des Medienzentrums des Lahn-Dill-Kreises, so Melanie Karl, müsse man gleichwohl kritisch anmerken, dass die Umsetzung des Supports doch sehr zögerlich stattfinde. So habe man im Sommer 2018 ein für schulinterne Zwecke bestimmtes Netzwerk bestellt. Die Hardware sei seit einem halben Jahr da, doch bis heute sei das Ganze leider noch nicht installiert.

Die zur Verfügung stehenden Stunden im Hausmeisterbereich seien ebenso wie für den Bereich der Schulsekretärinnen ausreichend. Allerdings werde es immer dann problematisch, wenn eine Sekretärin einmal ausfalle. Hier wäre es sinnvoll, wenn der Kreis entsprechende „Springer“ unbürokratisch und schnell zur Verfügung stellen könnte und nicht erst nach zwei oder drei Wochen.

Die Kooperation mit der Werner-von-Siemens-Schule und den Zulieferschulen sei hervorragend. Das Gleiche gelte für die Zusammenarbeit mit dem rührigen Förderverein und der Arbeitsgemeinschaft gegen Gewalt an Schulen (AGGAS). Aber auch die Vernetzung der Schulleiter untereinander erleichtere die Arbeit und verhindere im Übrigen gelegentlich auch sogenannten Schultourismus bei den Kindern/Familien, die partiell aus bildungsentfernteren südosteuropäischen Bereichen kommen. Die Schule habe eine Lehrerzuweisung von 104 Prozent, sie verfüge über die Stellen aus dem Sozialindex und über die Sozialarbeiterstellen, so dass man mit der Personalsituation sehr zufrieden sei.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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