18. Verleihung des Ehrenamtspreises der CDU Lahn-Dill

Ohne das Ehrenamt kann die Gesellschaft nicht funktionieren

Drei Preise sowie zusätzlich ein Jugendpreis übergaben Hans-Jürgen Irmer, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lahn-Dill, und Laudator Hans-Peter Stock, Vorsitzender des Solmser Sängerbundes und Mitglied in der achtköpfigen Jury, an die Gewinner des Ehrenamtspreises 2018. Bereits zum 18. Mal zeichnet der CDU-Kreisverband Lahn-Dill das ehrenamtliche Engagement von Vereinen, Organisationen oder auch Einzelpersonen aus, die sich durch besonderen Einsatz und große Nachhaltigkeit und immer über das "gewohnte Maß hinaus" für ihre ehrenamtlich übernommene gemeinnützige Aufgabe einsetzen. Und die auf diese Weise zu "Leuchttürmen und Vorbildern" werden - meist sogar, ohne sich dessen bewusst zu sein.

Als Preisträger wurden im Haus der hessischen Sportjugend" in Wetzlar ausgezeichnet: Horst Marr, "Macher" der DSKG Majorettengruppe (500 Euro Anerkennungsprämie) Stockhausen, Jutta Franz, Renate Staudt, Marlene Thielmann und Else Steindorf für ihre ehrenamtliche Seniorenarbeit im "Haus des Lebens" in Herborn (250 Euro), Karsten Dähnrich vom RSV Büblingshausen in seiner Eigenschaft als Mannschaftsverantwortlicher für Fußball ID und Inklusions-Fußball (150 Euro) sowie die Jugendgruppe des Vogelschutzvereins Fellerdilln (250 Euro).

Die CDU Lahn-Dill, so Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer, vergebe ihren Ehrenamtspreis "aus voller Überzeugung". Es gehe dabei nicht um die kleine finanzielle Gabe, wohl aber um die öffentliche Würdigung und Anerkennung dessen, was die Preisträger, aber auch alle anderen ehrenamtlich aktiven Mitmenschen für die Mitmenschen und damit für Gesellschaft und Staat leisteten. "Ich werbe bewusst für das Ehrenamt und schließe dabei ausdrücklich alle Politiker ein, die sich unentgeltlich in den Gremien von Gemeinden, Städten und Landkreisen für ihre Heimat einsetzten", so Irmer.

In Hessen seien mehr als 2,1 Millionen Menschen Mitglied in einem Verein, davon über 200.000 aktiv. Nehme man nur fünf Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Woche und rechne dies mit dem Mindestlohn hoch, so summiere sich dies alleine in Hessen auf 500 Millionen Euro, bundesweit auf acht Milliarden. "Vater Staat kann dies unmöglich leisten." In seinem Grußwort bezeichnete der neue Vorsitzende des Sportkreises Lahn-Dill, Ralf Koch, die Vereine - gleich welcher Art - als "Kitt der Gesellschaft". Er verwies darauf, das das "Ehrenamt" per Volksabstimmung sogar in die Hessische Verfassung "gerutscht" sei. Und er rechnete es der Lahn-Dill-CDU hoch an, dass sie seit nun 18 Jahren ihren Ehrenamtspreis vergibt.

Laut Laudator Hans-Peter Stock dokumentierten 32 eingereichte Bewerbungen um den Preis - im Jahr zuvor waren es 23 - die Breite, in der das Ehrenamt im Lahn-Dill-Kreis aufgestellt sei. Aus den Bewerbungen gehe "das gute Gefühl, sich für andere einzusetzen und zu engagieren", deutlich hervor. Wie in jedem Jahr fiel der Jury die Auswahl zwischen vielen lobens- und bemerkenswerten Einreichungen nicht leicht. Entscheiden mussten dennoch Erich Schmidt (Bezirksjugendring Wetzlar-Land), Rolf Zobus (Dill-Sängerbund), Michael Stroh (Vorsitzender Feuerwehrverband Wetzlar), Christian Claudi (Malteser Hilfsdienst), Rolf Koch (Sportkreis Lahn-Dill), Hans-Peter Stock (Solmser Sängerbund) sowie Steffen Droß und Edgar Luh (CDU Lahn-Dill).

 

Die Preisträger

Der 1. Preisträger Horst Marr war mehr als 25 Jahre Vorsitzender der Dorf-, Kultur- und Sportgemeinschaft (DKSG) Stockhausen und hat 1993 mit einer kleinen Gruppe Twirling-Begeisterter ein bemerkenswertes Projekt auf die Beine gestellt und die Majoretten wieder in den Turniersport zurückgeführt. So erfolgreich, dass der Verein im kleinen Leuner Stadtteil Stockhausen mit mehr als 80 aktiven Jugendlichen und Kindern nicht nur deutschlandweit der größte in Sachen Twirling geworden, sondern zwischen 2008 und 2017 mittlerweile sechs Mal international für Deutschland an den Start gegangen ist.

2. Preis

Die vier Damen, denen der zweite Preis zuerkannt wurde, investieren pro Jahr etwa 1600 Stunden in die ehrenamtliche Seniorenarbeit rund ums Seniorenzentrum "Haus des Lebens" in Herborn mit seinen aktuell 89 dort lebenden Senioren. Sie besuchen, betreuen und unterstützen diese auf vielfältige Weise, wollen Aufmerksamkeit und Wertschätzung schenken, wobei sich Renate Staudt schon seit fast 30 Jahren engagiert und Marlene Thielmann ebenfalls schon vor 25 Jahren dabei war. Vor sieben Jahren kam Jutta Franz, inzwischen auch Vorsitzende des Einrichtungsbeirates, hinzu, vor zwei Jahren dann Else Steindorf.

3. Preis

Karsten Dähnrich, der dritte Preisträger, Abteilungs- und Übungsleiter beim RSV Büblingshausen, betreut und verantwortet seit fünf Jahren innerhalb des Vereins ein ganz besonderes Projekt - als einziges im Lahn-Dill-Kreis -: Fußball ID (Fußball für Menschen mit intellektuelle Beeinträchtigung). Die Trainingsgruppe umfasst fast 30 Teilnehmer, aus der für den jeweiligen Spieltag der Hessenliga Fußball-ID der 15-köpfige Kader zusammengestellt wird. Seit 2017 nimmt der RSV zusätzlich an der 1. Inklusive Fußball-Liga teil, in der auch zwei Spieler ohne Handicap eingesetzt werden dürfen. Die Fußball-ID-Spieler erfahren eine besondere Betreuung durch das RSV-Team und sind gleichberechtigt in alle Vereinsaktivitäten eingebunden.

Jugendpreis

Die 35 Mitglieder starke Jugendgruppe innerhalb des 1972 gegründeten Vogelschutzvereins Fellerdilln widmet sich in Sachen Natur- und Vogelschutz zahlreichen nachhaltigen Aufgaben und Betätigungsfeldern, deren Inhalte auf die unterschiedlichen Altersgruppen zugeschnitten sind. Ziel aller Arbeit von Ernst Wilhelm Neef und seinem Team ist es dabei, Kinder und Jugendliche für die Natur zu begeistern und bleibendes Interesse zu wecken.

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