„Haftstrafen in Heimatländern verbüßen“

MdB Irmer Gastredner beim Traditionellen Haxenessen der CDU Oberkleen

„Die Polizei schützt unsere Freiheit. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit!“ Dies war eine der Kernaussagen von Hans-Jürgen Irmer, Mitglied des Deutschen Bundestages, aus Wetzlar. Er war Gastredner beim gut besuchten traditionellen Haxenessen der CDU Oberkleen.

In seiner programmatischen Rede im Dorfgemeinschaftshaus thematisierte der CDU-Politiker die Innere Sicherheit, wobei er insbesondere die Situation der Polizei in den Fokus rückte: Allein 12.500 Angriffe habe es im vergangenen Jahr auf die Bundespolizei, 2.500 auf Bahnbedienstete gegeben, außerdem wurden zahlreiche Rettungskräfte bei ihrer Arbeit angegriffen. „Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen diejenigen schützen, die uns schützen“, forderte Irmer unter dem Applaus des Publikums. Er würdigte die Wahl von Marius Reusch zum neuen Bürgermeister der Gemeinde Langgöns ab kommendem Juni als eine „historische Leistung“, denn 61 Jahre lang hatte die SPD den Bürgermeister gestellt.

Zuvor hatte Marius Reusch, Erster Beigeordneter der Gemeinde Langgöns und Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Oberkleen, den Ehrengast und seine Ehefrau, zahlreiche Parteifreunde aus den Ortsteilen und der Region, an deren Spitze der Langgönser Parlamentspräsident Martin Hanika und Hans-Ottmar Müller, der Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands, sowie den CDU-Fraktionsvorsitzenden Jürgen Knorz begrüßt. Der Besuch des Gastes aus dem Altkreis Wetzlar unterstreiche „die lange Verbundenheit und die Verwurzelung mit dem Nachbarwahlkreis“. Reusch blickte „auf ein ereignisreiches und letztendlich erfolgreiches Jahr 2018“ zurück, das ihm persönlich die Weichen in das Langgönser Bürgermeisteramts stellte. Dafür bedankte er sich bei seinen Wählern und ganz besonders „bei meiner CDU, auf die ich mich auch in Zukunft weiter stützen möchte“. Oberkleen habe mit 69 Prozent das beste Ortsteilergebnis bei der Bürgermeisterwahl erbracht. Auch dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, „der mehrfach nach Langgöns kam, um den Bürgermeisterwahlkampf zu unterstützen“, galt sein Dank. Reusch appellierte, sich zu Europa zu bekennen und am 26. Mai an der Europawahl teilzunehmen. „Europa macht uns nur stärker in einer immer schwieriger werdenden Welt", betonte der Christdemokrat.

Die Gäste ließen sich die knusprigen Haxen aus dem Backhaus schmecken und lauschten anschließend der Rede des Ehrengastes.

„Wir sollten denen dankbar sein, die uns schützen“, brachte Hans-Jürgen Irmer seine Meinung auf den Punkt. Er ist Vorsitzender der 1996 von ihm und seinerzeit 50 Unterstützern gegründeten Bürgerinitiative „Pro Polizei Wetzlar“, der aktuell rund 850 Mitglieder angehören. Marius Reuschs Ehefrau Jennifer Jeschke-Reusch ist Irmers Stellvertreterin. „Uns eint das Ziel, Straftaten zu verhüten, also Prävention, sowie die Polizei ideell und materiell zu unterstützen, um somit einen kleinen persönlichen Beitrag zur Verbrechensbekämpfung zu leisten“, erläuterte Irmer. Mit klaren Worten sprach er sich dafür aus, friedlich und gewaltfrei zu demonstrieren, plädierte für härtere Strafen bei tätlichen Angriffen auf Polizisten und forderte eine bessere Nutzung der Vorratsdatenspeicherung: „Es kann nicht sein, dass Datenschutz zum Täterschutz mutiert.“ Irmer, der Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestags ist, forderte u. a. das Auslesen von Handydaten zum Zwecke der Identitätsfeststellung bei Flüchtlingen und dass Kriminelle Haftstrafen in ihren Heimatländern verbüßen sollten, dies als Präventionsmaßnahme. „Das ist rechtlich möglich, wird aber kaum gemacht“, informierte der Christdemokrat, der von seinen Kritikern oft als rechts und auch „islamophob“ charakterisiert wird.

Er selbst verortet sich als „einen Konservativen, der sein Vaterland  liebt“. In Oberkleen spendete das Publikum ihm großen Beifall. Zum Schluss wünschte sich Hans-Jürgen Irmer: „Wir müssen zurückkommen zu einer kultivierten Streitkultur im besten Sinne des Wortes!“

Marius Reusch dankte ihm für seine „beeindruckende, kenntnisreiche Rede. Vielen von uns wurde tief aus der Seele gesprochen!“

 

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