Für ein Europa der Vaterländer

Hans-Jürgen Irmer und Alexander Beer: „Bei aller Kritik
– Europa ist ein großartiges Friedensprojekt“

„Es wird die spannendste Europawahl seit vielen Jahren geben“, machte Hans-Jürgen Irmer, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lahn-Dill, in der Stadthalle Aßlar deutlich. Dort waren 117 Delegierte aus den Stadt- und Kreisverbänden zusammengekommen, um die Delegierten zu verabschieden, die die Lahn-Dill-CDU beim „besonderen Landesparteitag zur Wahl der Landesliste (Bewerber und Ersatzbewerber) zur Europawahl 2019“, die vom 23. bis 26. Mai terminiert ist, vertreten. Für seine Einschätzung führte Irmer zwei wichtige Gründe ins Feld. Erstens die Angriffe auf Europa „von Rechtsaußen und von Linksaußen“. Und zum zweiten die Tatsache, dass die Europa-affinen Parteien der Mitte, zu denen vor allem auch die Europäische Volkspartei als Zusammenschluss der bürgerlich-konservativen Fraktionen im Europäischen Parlament gehöre, nach Umfragen nur noch über eine knappe Mehrheit verfügten.

Es lohne sich, für Freiheit, Rechtstaatlichkeit und für das „Friedensprojekt Europa“ insgesamt zu kämpfen und sich dabei auf die wahren Probleme und Schwerpunkte zu konzentrieren. „Wir dürfen Europa nicht den Rechts- und Linksaußen ausliefern, in Deutschland ist die Union der Anker zugunsten eines stabilen Friedens-Europa“, so Irmer, der die Bürger dringlich zur Teilnahme an der kommen Europawahl ermunterte: „Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt das demokratische Europa.“

Die mit übergroßer Mehrheit verabschiedete Delegiertenliste der CDU Lahn-Dill umfasst 42 Namen. Auf den ersten zehn Plätzen finden sich Hans-Jürgen Irmer (Wetzlar), Clemens Reif (Herborn), Frank Steinraths (Wetzlar), Jörg Michael Müller (Herborn), Alexander Beer (Breitscheid), Sibylle Pfeiffer (Wetzlar), Ursula Landau (Lahnau), Heiko Budde (Aßlar), Anna-Lena Bender (Hüttenberg) und Kevin Deusing (Dillenburg). Zuvor hatte der Kreisvorstand einstimmig den auf Platz fünf der Liste rangierenden Alexander Beer zum Spitzenkandidaten der heimischen CDU für einen Platz auf der Landesliste nominiert.

Beer, Jahrgang 1979, stellte sich den 117 Delegierten ausgiebig vor, seinen persönlichen Lebensweg ebenso betreffend wie sein politisches Engagement, eingebettet in Ausflüge in die regionale wie „große“ Geschichte. 70 Jahre Frieden fußen laut Beer auf einer europäischen wie transnationalen Friedensordnung, die sich in der über Jahrzehnte gewachsenen europäischen Einigung dokumentiere. Diese europäische Friedensordnung, zu der die CDU als Partei Konrad Adenauers fest stehe, müsse angesichts globaler Herausforderungen - ob militärisch-politisch durch Russland oder wirtschaftlich-digital durch die USA und China - bewahrt, gefestigt und ausgebaut werden.

„Die EU ist so schlecht nicht. Sie ist sogar recht erfolgreich, wenn wir sie nicht einfach nur mit der Summe nationaler Egoismen gleichsetzen“, ist sich Beer sicher. Die EU sei, „vereinfacht gesagt eine große Institution zur Sicherung der vier Grundfreiheiten Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital“. Angesichts der damit verbundenen Aufgaben und Herausforderungen sind laut Beer „stabile Mehrheiten von Pragmatikern, um Kompromisse im Interesse der Menschen zu erreichen“.

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Franz Ewert

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