CDU-Kreistagsfraktion für den Erhalt der HoGa-Klassen an den Gewerblichen Schulen Dillenburg

Abgeordnete der CDU-Kreistagsfraktion waren jetzt zu Besuch bei den Gewerblichen Schulen Dillenburg. Schulleiter Jonas Dormagen, Astrid John, Anna Schweitzer, Manfred Schäfer, André Strunk sowie Jochen Groot Bramel informierten die Vertreter der CDU über die aktuelle Situation. Als Gast dabei der Schulleiter der benachbarten Kaufmännischen Schule, Matthias Riedesel. Die Entwicklung der Schule, so der Schulleiter, verlaufe ausgesprochen erfreulich. Man habe knapp 2000 Schüler, rund 130 Kollegen, eine gute Lehrerzuweisung und damit Spielräume für verschiedene zusätzliche Angebote inklusive notwendiger Binnendifferenzierungsmaßnahmen für kleinere Klassen gerade im Hotel- und Gaststättenbereich.

Beide Seiten waren sich völlig einig darüber, dass gerade im ländlichen Raum die Berufsschulen und ihre Fachangebote auch dann erhalten bleiben müssen, wenn die Schülerzahlen formal möglicherweise unter bestimmte Grenzen fallen. CDU-Fraktionschef Irmer betonte, dass für die Schülerzahlen eine „ländliche Differenzierung“ erfolgen müsse. Bestimmte Schülerzahlen in Ballungsräumen wie beispielsweise Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt oder Kassel zu erreichen, sei in der Regel kein Problem. Schwieriger werde es aber im ländlichen Bereich. Dieser dürfe allerdings von der allgemeinen Entwicklung nicht abgekoppelt werden, und deshalb könnten die allgemein gültigen Durchschnittszahlen hier nicht zur Anwendung kommen. Es müsse differenziert werden.

Dies gelte aktuell für das Problem der Hotel- und Gaststättenberufe, so die Schulleitung. Hier habe die Schule insgesamt, verteilt auf die drei Ausbildungsjahre, 39 Schüler. Man gehe davon aus, dass man auch in den kommenden Jahren zwischen zehn und 15 Schüler pro Jahrgang habe, die fachübergreifend, zumindest partiell und in binnendifferenzierender Form, unterrichtet werden können. Die Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion, Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Nicole Petersen, die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Kerstin Hardt, Matthias Bender und Dieter Steinruck, waren sich mit der Schulleitung einig in der Bewertung des schulischen Angebots vor Ort, um auf Dauer Ausbildungsstellen in den Betrieben generieren zu können.

Wenn es die Beschulung vor Ort nicht mehr gebe, sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch das Auszubildendenangebot sinke. Diese Erfahrung könne man hessenweit in dem einen

oder anderen Berufsfeld machen. Deshalb sei Ausbildung in der Fläche nötig. Positiv sei zu vermerken, dass es eine enge Verbindung zwischen Theorie und Praxis gebe, die Betriebe und die Schulen exzellent zusammenarbeiteten, dass man sich in der ländlichen Region kenne und dass Schule heutzutage teilweise sozialpädagogische und erzieherische Aufgaben übernehme, die im großstädtischen Bereich schwieriger zu realisieren seien. Gerade die BÜA-Klassen (Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung) erforderten ein besonderes Gefühl, eine besondere Betreuung für junge Menschen, die teilweise ohne Abschluss oder auch ohne berufliche Perspektive in diese Klasse kämen und hier aufgefangen würden. Dies sei für den Staat und den Steuerzahler in letzter Konsequenz immer noch preiswerter als gescheiterte Karrieren. Daher sei eine Investition in diese jungen Leute wegweisend und zukunftsgerichtet. Man sei froh, dass die Schule einen Sozialpädagogen mit insgesamt 40 Stunden zusätzlich zur Unterstützung habe.

„Die CDU“, so Irmer, „wird sich beim Kultusminister dafür einsetzen, dass hier entsprechende Differenzierungszahlen Realität werden, nicht zuletzt auch deshalb, weil es auch um den Standort Wetzlar geht, der für die Union genauso wichtig ist wie der Standort Dillenburg. Wir brauchen auf Dauer beide.“

Weiterhin werde sich die CDU, so Petersen, dafür einsetzen, dass der vom Kreis geplante zweite Bauabschnitt an der Schule auch Platz greife. Der dreistöckige Kopfbau mit dreimal 300 Quadratmetern Nutzungsfläche sei für Klassenräume, Aula, Klausurräume und anderes mehr für die pädagogische Weiterentwicklung wichtig. Der Baubeginn, der für 2019 vorgesehen gewesen sei, gerate in Gefahr. Daher werde sich die CDU beim Kreis dafür stark machen, dass die vorgesehenen Investitionen auch zeitnah umgesetzt werden.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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