Lange Debatten über Zukunft der Berufsschulen
CDU möchte Fachklassenerhalt für Dillenburg und Wetzlar
Auslöser einer intensiven Debatte war eine sogenannte Mitteilungsvorlage des Schuldezernenten Heinz Schreiber (Grüne), der darüber berichtete, dass in einigen Bereichen die Schülerzahlen im beruflichen Bereich zurückgehen, so dass die Sollklassengröße von 15 Schülern pro Jahrgang in einigen Ausbildungsberufen nicht mehr erreicht werde, so dass der Kreis sich Gedanken machen müsse, wo man künftig Fachklassen ansiedele.
In der Konsequenz bedeutet dies, dass möglicherweise in Dillenburg und/oder in Wetzlar Fachklassen geschlossen werden müssen.
Für die CDU erklärte - gerade bezogen auf das Hotel- und Gaststättengewerbe - Nicole Petersen (Mittenaar), dass es Ziel der Union sei, nicht nur in diesem Bereich, sondern auch in anderen Bereichen die Angebote vor Ort zu erhalten, denn wenn schulische Angebote im Rahmen der dualen Ausbildung einmal gestrichen seien, werde die Bereitschaft der Betriebe vor Ort sinken, entsprechende Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Deshalb sei es wichtig, mit den betroffenen Betrieben über die Erhöhung der Zahl der Ausbildungsplätze ebenso zu sprechen wie über die Möglichkeit, Unterricht gerade im Grundstufenbereich gemeinsam durchzuführen bei einer entsprechenden späteren Differenzierung oder auch Binnendifferenzierung.
CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer begrüßte in dem Kontext die Absicht der SPD, an den Standorten festzuhalten. Hier sei man gemeinsam unterwegs. Er forderte aber Schuldezernent Schreiber auf, dem Land schriftlich mitzuteilen, warum die Standorte vor Ort im Lahn-Dill-Kreis erhalten werden müssen. Die Sollzahlen des Landes seien im Prinzip in Ordnung, doch dürfe man nicht vergessen, dass im Ballungsraum diese Auflagen deutlich leichter zu erfüllen seien als in einem großflächigen Landkreis mit entsprechenden Entfernungen, die gerade für junge Leute kaum zu überwinden seien. Schreiber sagte zu, ein entsprechendes Schreiben verfassen zu wollen.
Grundlage für die Diskussion, so Irmer, seien allerdings dem Kreistag vorzulegende Schülerzahlen, Entwicklungen, Erkenntnisse der IHK, der betroffenen Schulen und Betriebe, um eine solide Grundlage für die weitere Diskussion zu haben. Für die Grünen wies Fraktionsvorsitzende Klement darauf hin, dass man über Kooperationen mit anderen Landkreisen nachdenken müsse, was nicht zu Beifallsstürmen bei den anderen Fraktionen führte.
Die Diskussion ist eröffnet, und bis spätestens Sommer des nächsten Jahres wird man versuchen müssen, Entscheidungen zu treffen, auch unter dem Aspekt, dass im Berufsschulbereich durch Neubau, Umbau und Sanierung Investitionen zu tätigen sind.