MdL Walter Arnold im Gespräch und im Einklang mit heimischen Jägern in Wetzlar:

„Jagd ist Passion, Hobby, Handwerk, Nutzung und Schutz der Natur“

„Das hessische Jagdgesetz hat sich bewährt - und wird nicht verändert“, stellte der CDU-Landtagsabgeordnete Walter Arnold (Fulda) in seiner Funktion als jagdpolitischer Sprecher seiner Fraktion zu Beginn des „Zielgruppengesprächs“, zu dem der CDU-Kreisverband Lahn-Dill heimische Jäger in „Tasch`s Wirtshaus“ eingeladen hatte, fest. Und er zitierte damit zugleich einen Passus aus dem Koalitionsvertrag zwischen der schwarz-grünen Landesregierung aus dem Jahr 2013. Wie seinerzeit lange darum gerungen wurde, das Hessische Jagdgesetz, verabschiedet vom Landtag, sowie die Jagdverordnung, für die die zuständige grüne Ministerin verantwortlich zeichnet, im Sinne der Jägerschaft nach den Vorstellungen der CDU auszuformulieren, so wird es laut Arnold nun im Zuge neuer Koalitionsverhandlungen gleichfalls wieder Gelegenheit geben, Zeichen zu setzen.

Vor allem müsse über die Jagdsteuer, deren Abschaffung oder zumindest deutliche Reduzierung gesprochen werden. Zu beachten sei jedoch, dass das Hessische Jagdgesetz zu den „befristeten Gesetzen“ zähle und somit 2019 auslaufe. Arnold geht jedoch davon aus, dass es möglicherweise in seiner Gültigkeit um zwei Jahre verlängert wird, um Zeit zu gewinnen, „um gewünschte und vielleicht auch notwendige Änderungen im Konsens vorzunehmen“. Jagd ist laut Arnold, der dem neuen Landtag ab dem 20. Januar 2019 nicht mehr angehören wird, „Passion, Hobby, Handwerk und Nutzung der Natur im Sinne eines fairen Interessenausgleichs zwischen Wald, Feld und Wild“ zugleich. Aufgabe der Politik sei es, dazu die notwendigen Rahmenbedingen zu schaffen oder zu verbessern.

Der Jäger sei der einzige Naturschützer, der auf seine Aufgaben in Form eines nicht einfachen Lehrganges vorbereitet werde. Dieser Aspekt müsse, neben zahlreichen anderen auch, durch eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit bekannter gemacht werden. Anderen Menschen, die sich gleichfalls „Naturschützer“ nennen, reiche dazu der einfache Beitritt zu einem entsprechenden Verein. Das sei legitim, aber nicht mit den Hürden zu vergleichen, die ein angehender Jäger überwinden muss, um dieses Ziel zu erreichen. Der CDU sei es weiterhin ein Anliegen, die Zusammenarbeit mit der hessischen Jägerschaft zu intensivieren und die Selbstverwaltungsverantwortung des Landesjagdverbandes zu stärken.

Jagd - und auch Fischerei - sind laut Arnold nicht nur nachhaltige Formen zur Nutzung der Natur, sondern auch Bestandteil der Kultur in Hessen. „Die Jägerschaft sorgt dank guter Ausbildung für Tier- und Artenschutz, für die Regulierung der Wilddichte und unterstützt die Land- und Forstwirtschaft.“ Das Ziel sei ein gutes Miteinander der unterschiedlichen Nutzungsinteressen, „dazu sollten wir praxistaugliche, sachorientierte und ideologiefreie Rahmenbedingungen für Jagd und Fischerei sicherstellen".

Dem politischen Kompromiss mit den Grünen geschuldet seien einige „in guter Absicht“ festgeschriebene Schonzeitregelungen, die laut Arnold aber auf den Prüfstand gehören. Für die dahingehende Kritik aus der Jägerschaft habe er jedes Verständnis. Für Waschbär und Fuchs sollte es nach Ansicht des aktiven Jägers und Landespolitikers aus Fulda keine Schonzeiten mehr geben. Insbesondere der Waschbär als invasive und nicht typische Tierart in Hessen habe sich exorbitant vermehrt. Unter anderem um den Schutz von Bodenbrütern und Singvögeln zu verbessern, müsse die ganzjährige Bejagung von Waschbär und Fuchs erlaubt werden. Gleiches gelte für das Schwarzwild zum Schutz vor der Schweinepest sowie zur Schadensprävention im Blick auf die Landwirtschaft. Für Gänse, Rabenkrähen und Elstern sollte die Schonzeiten verkürzt werden. Künftige Themen für das Jagdrecht sei auch die Tatsache, dass sich Wolf, Luchs und Biber in Hessen zunehmend verbreiteten.

Die CDU beabsichtigt laut Arnold die Einrichtung einer Fachdienststelle für jagdkundliche und jagdbiologische Forschung, die für die Jäger fachkundiger Ansprechpartner für Fragen der Wildpopulation oder Wildhege sowie des Wildschadens und Wildseuchenprävention sein solle. Dieser neue Fachdienst soll im zuständigen Ministerium der Obersten Jagdbehörde des Landes zugeordnet werden. Letztlich bleibe aber nach dem Ergebnis der Landtagswahl abzuwarten, was in einer künftigen Koalition im Jagdrecht nach den Vorstellungen der hessischen CDU im Sinne der Jäger durchsetzbar sei.

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Franz Ewert

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