Albina Nazarenus-Vetter vom „Netzwerk Aussiedler“ sprach in Fleisbach:
„Keine andere Partei setzt sich so für die Spätaussiedler ein wie die CDU“
180.000 der insgesamt 264.000 in Hessen lebenden Aussiedler und Spätaussiedler kommen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken. Sie alle sind in die Heimat ihrer Vorfahren zurückgekehrt. Vor rund 250 Jahren folgten sie dem Ruf von Katharina der Großen, waren im russischen Zarenreich hoch willkommen und siedelten sich an der Wolga an. Ein großer Teil der damaligen Auswanderer kam aus Hessen. Unter der kommunistischen Herrschaft wurden die deutschstämmigen Russen dann in Folge der geschichtlichen Ereignisse zu Sündenböcken abgestempelt und hatten vor allem unter Stalin schwere Zeiten mit Verfolgung und Vertreibung zu überstehen. Aus diesem Grund nutzte ein großer Teil der Betroffenen die unter Bundeskanzler Kohl geschaffene Möglichkeit, nach Deutschland, ins Land der Vorfahren, zurückzukehren.
Und insbesondere das Land Hessen - wohlgemerkt unter der politischen Verantwortung der CDU seit 1999 - bekennt und setzt sich seither, im Gegensatz zu allen Landesregierungen unter Führung von SPD und/oder Grünen, für die Belange der Aussiedler und Spätaussiedler ein. Hessen ist das erste Bundeland, das einen Ansprechpartner für die Aussiedler in Form eines Landesbeauftragten geschaffen und für diesen eine Bestandsgarantie versprochen habe. Dieses Lob für das Land Hessen und besonders die CDU sprach Albina Nazarenus-Vetter bei einer Veranstaltung des „Netzwerks Aussiedler“ in der CDU Hessen auf dem Gelände der privaten neuen Fleisbacher Brauerei Pinz in dem Sinner Ortsteil aus. Gastgeber war der CDU-Kreisverband Lahn-Dill, und die Landtagskandidaten der Wahlkreise 16 und 17, Jörg Michael Müller und Frank Steinraths, begrüßten den Gast aus Frankfurt.
Die 44 Jahre alte verheiratete Mutter zweier Kinder lebt seit 1993 in Deutschland, engagiert sich als ehrenamtliche CDU-Stadträtin in der Frankfurter Kommunalpolitik und insbesondere als Vorsitzende des „Netzwerks Aussiedler“ in der CDU Hessen sowie im Landesverband Hessen der Union der Vertriebenen. Insgesamt leben 3,5 Millionen Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland und stellen laut Nazarenus-Vetter damit die größte Zuwanderergruppe. Die allermeisten von ihnen seien gut integriert und stünden in Lohn und Brot. Dennoch gelte es weiter, bestehende Probleme zu lösen.
So spricht sich Albina Nazarenus-Vetter für eine verstärkte „politische Integration“ der Aussiedler aus und motiviert diese, insbesondere die jüngeren unter ihnen, sich verstärkt in Gesellschaft und Politik einzubringen. Dabei seien sowohl die Aussiedler selbst als auch die Politik gefragt. „Beide müssen sich aufeinander zubewegen.“ Dies gehöre zu der von Nazarenus-Vetter für nötig erachteten „nachholenden Integration“. Darunter versteht sie die Notwendigkeit, dass sich Aussiedler und Spätaussiedler ihre eigene Geschichte bewusst machen müssten. Die eigene (Familien-)Geschichte zu kennen, sei wichtig bei dem Bemühen, das neue Zuhause in Deutschland als Heimat zu begreifen und zu finden. „Denn alle Aussiedler sind und bleiben Teil der deutschen Gesellschaft und werden nie mehr nach Russland zurückkehren“, ist sich die hessische UdV-Vorsitzende sicher.
Ein wichtiges und noch zu lösendes Problem ist die laut Nazarenus-Vetter „große Ungerechtigkeit“, der sich die Aussiedler durch die Kürzungen als Folge des „Fremdrentengesetzes“ ausgesetzt sehen. Dieses Gesetz stelle in der Praxis einen Bruch des Generationenvertrages dar. Die Gruppe der Spätaussiedler-Rentner erhalte nämlich durch diese ungerechte Regelung eine Rente lediglich in der Höhe der Grundsicherung. Nazarenus-Vetter dankt der hessischen CDU - sowie auch der baden-württembergischen sowie der bayerischen Union -, die gemeinsam diesen ungerechten Zustand und die daraus den Betroffenen entstehenden Nachteile zu beseitigen.