Landtagswahl am 28.10. in Hessen

Heftige Klatsche für Hessen-Union + SPD
CDU im Lahn-Dill-Kreis holt souverän beide Direktmandate
Gratulation an Müller und Steinraths

Die Gefühlswelt der Hessen CDU war am Wahlabend ambivalent. Einerseits große Enttäuschung über ein Minus vom mehr als 10 %, andererseits Erleichterung, dass der in der Sache höchst erfolgreiche Ministerpräsident Volker Bouffier weiterhin die Geschicke des Landes leiten kann.

Eigentlich ging es bei der Wahl um die Zukunft Hessens. Eigentlich. Eine große Mehrheit der Hessen war mit der Landespolitik sehr zufrieden, eine Mehrheit wollte Bouffier als Ministerpräsident behalten.

Dennoch wurden Union und SPD vom Wähler abgestraft. Das hatte mit Hessen mehrheitlich nicht zu tun. Aus Umfragen ist bekannt, dass deutlich über 70 % der Wähler, die sich von CDU und SPD abgewandt hatten, Berliner Gründe angaben.

Deshalb muss man vor allem in Berlin ernstlich über Konsequenzen, Verhalten und Personen nachdenken. Aber auch die Hessen CDU muss verstärkt über ihr Profil nachdenken. Geräuschlos regieren ist gut, Geschlossenheit auch – aber man muss auch Visionen formulieren und deutlich machen, dass bei aller Bereitschaft zum Konsens und Kompromiss dennoch zwei unterschiedliche Parteien mit unterschiedlichen Schwerpunkten zusammenarbeiten.

Souveräner Erfolg für Müller + Steinraths

Aus Sicht der CDU Lahn-Dill, so Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, kann man mit dem Ergebnis vor Ort deshalb sehr zufrieden sein, weil es gelungen ist, beide Direktmandate unter erschwerten Rahmenbedingungen erneut zu holen.

Jörg-Michael Müller mit 35,3 % als Nachfolger des erfolgreichen langjährigen Abgeordneten Clemens Reif und Frank Steinraths mit 29,0 % als Nachfolger für Hans-Jürgen Irmer.

Bei den Zweitstimmen hat die CDU im ehemaligen Dillkreis das drittbeste Ergebnis nach Fulda und Limburg, und auch im Altkreis Wetzlar lag man über dem Landesdurchschnitt.

Höchst engagierte Kandidaten

Beide Kandidaten, seit Jahren erfolgreich und fest in der Kommunalpolitik verwurzelt, bodenständig, mit den Problemen des Kreises, der Städte und Gemeinden bestens vertraut, haben einen ungewöhnlich intensiven Wahlkampf geführt. Fleißig, engagiert von morgens früh bis spät abends über Monate unterwegs. Eine großartige Leistung.

Dank an die Wähler

Es sei ihnen beiden, so Müller und Steinraths, deshalb ein besonderes Anliegen den Wählern für dieses Vertrauen zu danken. Man wisse dies sehr zu schätzen. Dies sei für sie auch Verpflichtung zugleich, dieses Vertrauen durch bürgernahe Arbeit und großes Engagement in den nächsten fünf Jahren zurückzugeben.

Man wisse um die Bedeutung der Arbeit und werde alles daransetzen, zum Wohle der Bürger und ihrer gemeinsamen Heimat optimal zu arbeiten

Dank an CDU Team + Wahlhelfer

Genauso dankbar sei man für die große organisatorische und personelle Unterstützung aus der Kreisgeschäftsstelle um Geschäftsführerin Ulla Landau an der Spitze und ihren Mitarbeiterinnen Kerstin Hardt, Sabin Sommer und Helga Steinraths. Der Dank geht an eine super Truppe der Jungen Union, geht an die Seniorenunion, aber auch an die vielen ehrenamtlichen, fleißigen Wahlkämpfer in den CDU Stadt- und Gemeindeverbänden.

Die CDU Lahn-Dill habe einmal mehr ihre Kampagnenfähigkeit und die Geschlossenheit unter Beweis gestellt. Richtiges Merkel Signal

Dass die Bundeskanzlerin jetzt erklärt hat, sich nicht erneut um die Führung der CDU zu bewerben, ist aus seiner Sicht, so Kreisvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, das richtige Signal. Ein Signal des Aufbruches, das durch inhaltliche Akzentuierungen noch ergänzt werden muss.

Im Sinne der bayrischen und hessischen Wahlkämpfer wäre es allerdings schöner und glaubwürdiger gewesen, dies Signal drei Monate vor den Landtagswahlen zu senden.

Dennoch verdient der Schritt – auch nicht mehr 2021 als Kanzlerkandidatin anzutreten – großen Respekt.

Merz wäre Superlösung

Wenn sich Berichte bestätigen sollten, dass der frühere Vorsitzende der CDU/CSU Bundestagsfraktion Friedrich Merz bereit wäre zu kandidieren, wäre dies eine exzellente Lösung.

Merz, ein Politiker mit Herz und Verstand, mit Empathie für die Menschen, die Hilfe benötigen, mit klarer Linie in der Asyl- und Innenpolitik, International anerkannt, ordnungspolitisch in Wirtschaftsfragen exzellent aufgestellt, wäre ohne Zweifel der richtige Mann in dieser turbulenten Zeit.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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