CDU wählt Delegierte und lässt sich von Bürgerinitiative „MuT“ informieren

Eine harmonische Mitgliederversammlung der CDU Haiger fand im DGH Sechshelden statt. Haigers Christdemokraten verabschiedeten dort die Liste der besonderen Delegierten für den Kreisparteitag. Zudem ließen sich die Kommunalpolitiker über den aktuellen Sachstand in Sachen Talbrücke Sechshelden informieren. Hierfür waren mit Reiner Buhl und Klaus Best zwei Vorstandsmitglieder der Bürgerinitiative „MuT“ (Menschen unter der Talbrücke) eingeladen.

Haigers CDU-Vorsitzender Sebastian Pulfrich, der die Liste der besonderen Delegierten anführt, ging in seinem Bericht auf die Vorstandsarbeit der Haigerer Christdemokraten ein. „Wir haben uns in besonderer Weise mit unserer konzeptionellen Ausrichtung innerhalb der Partei auseinandergesetzt und werden zu diesem Thema im November eine Klausurtagung durchführen“, so der Vorsitzende. Vordergründiges Ziel sei es, weiterhin in einen engen Austausch mit der Bürgerschaft zu treten, um diese zu unterstützen. „In Zeiten von Facebook und Co. hat sich hier viel getan, und dieser Herausforderung müssen wir uns stellen“, so Pulfrich. In Bezug auf die bevorstehende Landtagswahl führte der Vorsitzende aus, dass man mit Jörg Michael Müller einen Kandidaten habe, der sich mit Herzblut für die Interessen der Wähler im nördlichen Dillkreis einsetzen werde.

Fraktionsvorsitzender Peter Hornof unterstrich in seinem Bericht, dass es die CDU im Rahmen der letztjährigen Haushaltsberatung erreicht habe, mehr Transparenz in den städtischen Haushalt zu bekommen. „Das Thema Finanzen wird uns in Zukunft immer mehr beschäftigen, und hier haben wir gute Köpfe, die dieser Aufgabe gewachsen sind“, so der Fraktionschef. Weiterhin sehe man die derzeitige Diskussion um die wiederkehrenden Straßenbeiträge sehr kritisch und rege an, in diesem Bereich kreative Ideen zu entwickeln. „Wir werden unsere Vorschläge zu gegebener Zeit präsentieren“, betont Hornof.

Klaus Best vom Vorstand der „MuT“ unterstrich in seinen Ausführungen, dass man seit Jahren den Eindruck habe, dass die gewünschte Tunnelvariante bewusst kaputt gerechnet würde. „Aufgrund eines Gutachtens von Hessen Mobil liegt eine finanzielle Entscheidung in Berlin vor, die scheinbar unverrückbar ist“, so Best. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens in 2017 seien über 150 Einsprüche eingegangen, die scheinbar alle keine Relevanz für die Behörden haben. Derzeit laufe das 1. Planänderungsverfahren zum Panfeststellungsverfahren, da neue Zahlen in Bezug auf die Verkehrsbelastung auf der A45 vorliegen würden. „Derzeit überfahren an einem Tag 79.000 KFZ die Talbrücke. 48 Prozent davon sind sogar Schwerlastverkehr in der Nacht“, so der MuT-Mann. In Bezug auf den zu erwartenden Baulärm im Rahmen einer Talbrücken-Sanierung an gleicher Stelle habe man in Sechshelden größte Bedenken. „Es muss davon ausgegangen werden, dass wir weit mehr als sechs Jahre von erheblichem Lärm betroffen sind“, so Best. Der Lärm sei im Durchschnitt vergleichbar mit dem des Frankfurter Flughafens. Deshalb sei es umso wichtiger, dass der Dorfkern von Sechshelden, wie vom Haigerer Stadtparlament einstimmig beschlossen, zu einem besonderen Wohngebiet ausgewiesen werde, unterstreicht der Vorsitzende von MuT, Rainer Buhl. Christian Klein, MuT- und CDU Mitglied, führte ergänzend dazu aus, dass ein Ersatzneubau der Talbrücke an gleicher Stelle aus seiner Sicht erhebliche rechtliche Fragen aufwerfe. „Wir werden uns in Sechshelden nicht kampflos behördlichen Aussagen beugen“, so Klein kämpferisch am Ende der Zusammenkunft in Sechshelden.

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