8. Volksliedersingen in Münchholzhausen:
Einen Dirigenten benötigt dieser große Chor nicht
Das Volkslied lebt. Wo man singt, da lass' dich ruhig nieder - böse Menschen haben keine Lieder, heißt ein altes geflügeltes Wort, entnommen aus einem mittlerweile 220 Jahre alten Liedtext des Dichters und Schriftstellers Johann Gottfried Seume. Blickt man auf das mittlerweile achte Volksliedersingen im Bürgerhaus Münchholzhausen, veranstaltet wie immer vom CDU-Kreisverband Lahn-Dill und organisiert vom CDU-Ortsverband Münchholzhausen, wird man des Eindrucks nicht ledig, dass am genannten Sprichwort bis heute viel Wahres ist.
Hans-Jürgen Irmer, Chef der heimischen Christdemokraten, wies in seiner kurzen Begrüßung zudem auf die medizinische Seite des Gesangs hin, der erwiesenermaßen das Herz befreie und die Seele entlaste, in Summe für den ganzen Körper und sich positiv auf das individuelle Wohlbefinden auswirke. Derlei Gesundheitsförderndes war im Bürgerhaus Münchholzhausen ebenso kostenlos zu haben wie Kaffee und Kuchen, den das „Versorgungsteam“ als ergänzenden kulinarischen Höhepunkt des 8. Volksliedersingens kredenzte.
Auch wenn eine politische Partei zum Singen alter, bekannter, liebgewonnener, nicht selten mit persönlichen Erinnerungen verbundener Lieder und Weisen aus der riesigen Schatzkiste deutschen Volksliedgutes mehrerer Jahrhunderte eingeladen hatte: „Politik“ fand natürlich nicht statt. Es ging ausschließlich um das gemeinsame, fröhliche Singen. Und die Resonanz dankte es den Veranstaltern.
Denn es füllten wieder rund 230 Gäste aus dem ganzen Lahn-Dill-Kreis, zugegebenermaßen in überwiegender Mehrheit der älteren Generation angehörend, den Saal in Münchholzhausen und bildeten zugleich - und genau darum ging und geht es - den großen Chor, der auch keines Dirigenten bedurfte. Aber von einer bewährten Begleitmusik profitierte. Deren Instrumentarium bestand aus dem von Armin Müller (Dillenburg) wie immer meisterhaft gespielten Klavier sowie aus vier Gitarren, gezupft und geschlagen von Dieter Steinruck (Münchholzhausen), Siegfried Fricke (Niederwetz), Dr. Werner Scherer (Schwalbach) und Werner Bursik (Garbenheim).
Die Ansage der insgesamt 20 Volkslieder, die in gut zwei Stunden aus vollen Kehlen erklangen, hatte Heike Ahrens-Dietz (Burgsolms) übernommen. Zwischendrin trugen einzelne Anwesende nach spontaner Meldung mit Gedichten, Anekdoten und humoristischen Einsprengseln zum Gelingen des Nachmittages bei. Eines erscheint sicher: Auf die achte Ausgabe des Volksliedersingen im Bürgerhaus Münchholzhausen wird im kommenden Frühjahr auch die neunte folgen.