Jahreshauptversammlung von Pro Polizei Wetzlar:

Hans-Jürgen Irmer wiedergewählt,
Udo Volck tritt ins zweite Glied

Wunsch: 1000 Mitglieder im Jubiläumsjahr 2021 -

und Lob vom Landespolizeipräsidenten

Einstimmig berief die sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative Pro Polizei Wetzlar ihren Vorsitzenden Hans-Jürgen Irmer für weitere zwei Jahre an die Spitze des Vereins. Irmer war Initiator und treibende Kraft der 1996 erfolgten Gründung von Pro Polizei Wetzlar und hat seither das Amt des Vorsitzenden inne. Ebenfalls seit 22 Jahren war der 2. Vorsitzende Udo Volck im Amt, trat nun jedoch nicht mehr an, bleibt dem Vorstand aber künftig als Beisitzer erhalten. An Volcks Stelle treten mit Jennifer Reschke-Reusch und Heike Ahrens-Dietz zwei Frauen an die Seite Irmers. Die Doppelbesetzung des oder der stellvertretenden Vorsitzenden wurde möglich durch eine Satzungsänderung, die vor der Vorstandsneuwahl beschlossen wurde.

Wiedergewählt wurde Matthias Hundertmark als ehrenamtlicher Geschäftsführer, Schatzmeister Gerhard Homrighausen und Schriftführer Horst Kasperski. Zehn Beisitzer komplettieren den Vorstand: Manfred Haas, Holger Hartert, Carmen Lenzer, Renate Pfeiffer-Scherf, Manuela Schlicht, Ina Schmitz, Frank Steinraths, Dieter Steinruck, Udo Volck und Gerhard Wittig. Hinzu kommen als kooptierte Vorstandsmitglieder Helmut Lenzer, Victoria Francovich, Rainer Stallmach, Werner Bursik, Erwin Strunk und Dr. Günter Post.

Mut machende Mitgliederentwicklung

In seinem Rechenschaftsbericht, der die beiden vergangenen Jahre umfasste, konnte der Vorsitzende von einer erfreulichen Mitgliederentwicklung berichten. Dem Verein Pro Polizei Wetzlar gehören nach 780 vor zwei Jahren aktuell nun 850 Mitglieder an, wobei Hans-Jürgen Irmer das Ziel und die „magische Zahl“ von 1000 Mitgliedern im schon in Sichtweite rückenden Jubiläumsjahr 2021 ausgibt, wenn der Verein 25 Jahre alt wird.

Rund 20.000 Euro hat der Verein in Erfüllung seines satzungsgemäßen Auftrags in die sächliche Unterstützung der Wetzlarer Polizei - Body-Cams, Fahrradhebevorrichtung zur Erleichterung der Codierung der Räder - sowie für Präventivmaßnahmen insbesondere für Kinder - Warnwesten und „Power-Kids“-Seminare an den heimischen Grundschulen - investiert. Erfreulich ist laut Irmer auch die Tatsache, dass die vor zwölf Jahren gegründete „Junge Pro Polizei“ einen neuen Schub erlebt. Die „Jugendabteilung“ von Pro Polizei Wetzlar spricht junge Menschen im Alter zwischen 16 und 35 Jahren an. Vorsitzende ist Victoria Francovich, ihre Stellvertreter sind Kathi Wülfing und Dirk Francovich. Weiter gehören dem „Junge Pro Polizei“-Vorstand Michael Hundertmark, Leo Müller, Benedikt Karl, Simon Kranz und Akop Voskanian an.

Pro Polizei Berlin vor der Gründung

Die vor 22 Jahren von Hans-Jürgen Irmer geborene und in die Tat umgesetzte Idee von Pro-Polizei-Bürgerinitiativen zur Unterstützung der lokalen oder regionalen Polizeidienststellen zieht, ausgehend von Wetzlar, weitere Kreise. Nach Weilburg, Dillenburg und Gießen wirkt die „Idee“ nun auch über Hessen hinaus. Irmer ist „stolz, dass die Idee aus der Provinz nun über Hessen hinaus Anerkennung und Nachahmung findet“. So steht laut Irmer in der Bundeshauptstadt in Kürze die Gründung von „Pro Polizei Berlin“ bevor.

Stadträtin Sigrid Kornmann überbrachte die Grüße der Stadt Wetzlar und sprach der BI Pro Polizei, die generationen-, berufs- und parteiübergreifend die Polizei in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis unterstützt, ein „großes Lob“ angesichts des Engagements des Vereins, des Vorstandes und der Mitglieder für den Rechtsstaat aus. Vorsitzender Irmer sieht in 60.000 An- und Übergriffen auf Polizeibeamte in Deutschland im Jahr 2017 - hinzu kommen 12.500 Angriffe auf Bundespolizeibeamte - ein Alarmzeichen: „Diese Zahlen dürfen uns nicht kalt lassen.“ Es sei nicht zu akzeptieren, dass immer mehr Menschen in unserem Land immer weniger Respekt vor den Beamtinnen und Beamten der Polizei haben. „Angriffe auf Polizisten sind Angriffe auf den Rechtsstaat.“ Das sei nicht hinnehmbar. Deshalb gelte es auch, die Polizei optimal auszustatten, damit sie ihre Arbeit zum Wohle der Bürger und ohne Anfeindungen machen kann.

Historische Personalzuwächse bei Hessens Polizei

So sieht es auch Landespolizeipräsident Udo Münch, der als Gast der Veranstaltung zu „aktuellen Herausforderungen für die Polizei in Hessen“ referierte. Dabei wies er auf den „historisch hohen Personalaufwuchs“ bei der hessischen Polizei hin. Ein Plus von 2500 Beamten innerhalb von vier Jahren sei einmalig. Und Hessens Ministerpräsident Bouffier habe die Einstellung von weiteren 900 Kräften angekündigt. 1520 Polizeischüler seien derzeit in Ausbildung, die letzten schlössen diese 2021 ab. Zudem sei die aktuelle Bewerberlage sehr gut. Parallel zur personellen Verstärkung habe - und diese Entwicklung halte an - eine „massive Aufrüstung“ bei Fahrzeugen und Sachausstattung stattgefunden. Die Schutzausstattung für die einzelnen Bediensteten sei erweitert und verbessert worden, wozu auch die Bewaffnung zähle. 300 Body-Cams sorgten vor mehr Sicherheit und auch die vor der Einführung stehenden „Distanz-Elektro-Impuls-Geräte“ (DEIG), der „Taser TX2“, die seit Mai 2017 beim Überfallkommando in Frankfurt und seit November 2017 in Offenbach in der „Pilotierung“ sind, werden laut Münch eine „deutliche präventive Wirkung auf hochkarätiges Gegenüber“ haben.

Im Blick auf die Situation - und aufgekommene Befürchtungen - der Polizei im Lahn-Dill-Kreis sieht der Landespolizeipräsident „die Wogen geglättet“. Die Dienststellen in Wetzlar, Ehringshausen und Dillenburg blieben erhalten, was das Personal wie auch die Ausstattung betreffe. Es werde keinerlei Reduzierungen und keinen Rückzug aus der Fläche geben. Es sei im Gegenteil von einer Aufstockung des Personals auszugehen. Das wiederum werfe die Raumfrage auf. Besonders in Wetzlar. Auch wenn es durchaus Überlegungen für einen Neubau der Polizeistation in Innenstadtnähe gebe, so werde es aus vielerlei Gründen zu anderen Lösungen kommen, um das Raumproblem der Polizeistation Wetzlar zu lösen.

Über den Autor

Franz Ewert

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