Engagierte Truppe mit hoher professioneller Kompetenz

MdB Irmer und MdL Steinraths „auf Schicht“
mit der Wetzlarer Polizei

Einmal mehr nahmen sich die beiden heimischen Abgeordneten Hans-Jürgen Irmer und Frank Steinraths die Zeit, eine zehnstündige Schicht des Tagesergänzungsdienstes (TED) zu begleiten. Der Tagesergänzungsdienst erfolgt einmal monatlich. In der Regel sind zwischen acht und zehn Beamte im Einsatz, um bestimmte Schwerpunkte zu setzen. An diesem Tag waren es Drogen- und Verkehrskontrollen sowie gezielte Ansprachen im Umfeld von Bahnhof und Bahnhofstraße. Spektakuläre Fälle gab es nicht, aber eine Reihe von Verwarnungsgeldern, Strafanzeigen und Inobhutnahme der ein oder anderen Waffe. Bei Verkehrskontrollen mussten in zwei Fällen Fahrer eine Urinprobe abgeben. Der Drogenschnelltest entlastete sie.

Erstaunlich häufig waren Verwarnungsgelder wegen Nichtanschnallens zu verzeichnen. Bei einer Personenkontrolle in der Colchesteranlage und auch in der Bahnhofstraße bezüglich Drogen wurden die Beamten in einem Fall mit 5 Gramm Marihuana fündig. Die starke polizeiliche Präsenz, gerade im Bereich Bahnhofstraße/Bahnhof, führte dazu, dass das „Tagesgeschäft der Dealer“ an diesem Tag nicht zustande kam. Hier müsse man, so die Beamten, feststellen, dass es eine Art Verdrängung aus Richtung Gießen in Richtung Wetzlar gebe. Deshalb wolle man, soweit das zeitlich machbar sei, verstärkt Kontrolldruck aufbauen.

Für Irmer und Steinraths blieb genügend Zeit, um auf die Wünsche und Anregungen der Polizeibeamten einzugehen. Wünschenswert wäre es, wenn in den Einsatzfahrzeugen zumindest weitestgehend ein Tablet-PC vorhanden wäre, um schnellstmöglich sämtliche Daten über ComVor, Polas oder Inpol abgreifen zu können. Sinnvoll wäre auch der Einsatz von EC-Karten-Lesegeräten für den Fall, dass Personen Bußgelder nicht bar bezahlen können. Die Arbeit erleichtern würden auch Leselampen für den nächtlichen Einsatz oder Pupillenleuchten bzw. sogenannte Hörschleifen, da man damit die Hände verstärkt frei habe. Sinnvoll wäre es, wenn die bestehende Polizei-WhatsApp in eng geschütztem Rahmen auch für dienstliche Inhalte genutzt werden dürfe, um schnellere Informationen, gegebenenfalls auch Fotos, austauschen zu können, wie dies in Niedersachsen möglich sei.

Die beiden Abgeordneten sagten zu, den hessischen Innenminister Peter Beuth bezüglich der offenen Fragen anzuschreiben und um Prüfung zu bitten. Dies beziehe sich auch auf die aus Sicht der beiden Abgeordneten berechtigte Forderung nach dem Umbau der Wache. Seit Jahren werde darüber diskutiert, ohne dass Entscheidendes geschehen sei.

Irmer verwies darauf, dass er das Thema das erste Mal im Jahr 2011 nach einer Nachtschicht angesprochen habe. Zwischenzeitlich hätten auch Mittel im Landeshaushalt gestanden, aber aus Planungsgründen seien diese wieder herausgenommen worden. Das sei unbefriedigend. Hinzu kommen bauliche Probleme. So musste die Waffenkammer wegen Schimmelbefall geschlossen und die Waffen in einem anderen Raum provisorisch untergebracht werden. Der Raum, in dem die Einsatztaschen der Beamten untergebracht sind, musste ebenfalls wegen Schimmelbefall geschlossen werden. Die sanitären Verhältnisse sind nicht optimal, die Spinde zu klein, um nur einige Punkte zu nennen.

Insgesamt gesehen sei festzustellen, dass die Polizei im Vergleich zu früheren Jahren exzellent ausgestattet sei. Das schließe nicht aus, dass es weitere Anregungen gebe, wie zum Beispiel die Bitte, einige PS-stärkere Fahrzeuge sowie den ein oder anderen Allrad-getriebenen Wagen zur Verfügung zu stellen, um bei Verfolgungsfahrten mithalten zu können.

„Unser Dank“, so Irmer und Steinraths abschließend, „gilt allen Polizeibeamten nicht nur in Wetzlar und im Lahn-Dill-Kreis, sondern in ganz Hessen für einen außergewöhnlichen Einsatz im Dienste der Sicherheit des Bürgers und für eine hohe Professionalität. Die Polizei verdient Respekt, Dank und Anerkennung, denn wenn die Innere Sicherheit nicht gewährleistet ist, gibt es für den Bürger keine individuelle Freiheit mehr.“ Daher sei die Politik gefordert, diejenigen zu schützen und zu unterstützen, die uns schützen.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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