CDU-Kreistagsfraktion besuchte Stern-Apotheke Rechtenbach

Gerade im Zeitalter des Internet-Versandhandels ist die „gute alte Apotheke“ umso wichtiger

Thomas Hengst berichtete bei einem Besuch der CDU-Kreistagsfraktion, dass er die 1983 gegründete Stern-Apotheke am 1.1.1994 übernommen habe und sich mit sechs Mitarbeitern darum kümmere, dass die bestellten Medikamente innerhalb weniger Stunden vorhanden seien. 12.000 Packungen unterschiedlichster Medikamente seien grundsätzlich vorrätig. Dies bedeute, dass man bei 100 eingereichten Rezepten 87 Prozent sofort bedienen könne.

Eine gut sortierte Landapotheke, gut strukturiert, stark in der Lieferfähigkeit, mit exzellenter Beratung sei in der heutigen Zeit die Überlebensgarantie, denn der internationale Versandhandel bereite vor allem auch deshalb Probleme, weil dies für deutsche Anbieter verboten sei, während im Ausland die Rahmenbedingungen, unterschiedliche Gesetzgebung, Rabattierungsmöglichkeiten und anderes mehr, den klassischen Wettbewerb verzerren würden. Ein auch nicht zu unterschätzendes Problem, was es einer lokalen Apotheke schwer mache, wirtschaftlich zu arbeiten, sei, dass Dienstleistungen, die von der Apotheke mit hoher Qualität erbracht werden sollen - z.B. Altenheimbelieferung mit Verblisterung -, zu Dumpingpreisen geleistet werden müssten. Hier sei der Gesetzgeber dringend gefordert. Es könne nicht sein, dass man von einem seriösen Dienstleister eine hochwertige Leistung zum unseriösen Preis fordere, nur damit US-Konzerne, denen solche Altenheimketten zum Teil gehörten, noch mehr Profit erwirtschaften!

Die Anforderungen an deutsche Apotheken durch den Gesetzgeber seien hoch, größtenteils in der Sache richtig, wobei die bürokratischen Anforderungen mittlerweile ein Ausmaß angenommen hätten, das im Grunde nicht mehr akzeptabel sei. Die EU-Datenschutzerklärung sorge für zusätzliche Bürokratie ebenso wie die Dokumentationspflicht, die in diesem Umfang neu sei. So verwundere es in letzter Konsequenz nicht, dass von den derzeit rund 21.000 Apotheken deutschlandweit in den nächsten Jahren ca. 20 Prozent vom Markt verschwinden würden. Aktuell fehlten bundesweit ca. 5000 bis 6000 Apotheker. Der extrem hohe Bürokratieaufwand bedeute neben Zeitverlust vor allen Dingen auch Geldverlust. Und wenn die Rahmenbedingungen europaweit nicht vergleichbar seien, dann führe dies zu entsprechenden Konsequenzen.

Mit der Stern-Apotheke in Rechtenbach besuchten Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion, darunter Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, MdB, Kerstin Hardt, Franz-Ludwig Löw und Dieter Steinruck, erstmalig eine Apotheke im heimischen Raum und waren beeindruckt von der hervorragenden Beratung der Kunden trotz umfangreicher Abläufe und extrem hohem bürokratischen Aufwand für das Fachpersonal.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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