CDU-Kreistagsfraktion besuchte Isabellenhütte in Dillenburg

Ein weltweit agierender „Hidden-Champion“
Spitzentechnologie aus dem heimischen Raum

Mit einer großen Abordnung war die CDU-Kreistagsfraktion jetzt zu Besuch bei der Isabellenhütte, dem ältesten hessischen Unternehmen mit einer über 500 Jahre alten Geschichte. Geschäftsführer Dr. Felix Heusler und Marketingleiter Rolf Th. Viehmann begrüßten die Gäste gemeinsam mit Mario Hofmann, der die Besucher anschließend durch das Unternehmen führte. Im Zeitraffer stellte Dr. Heusler die Firmengeschichte dar, die 1482 als Kupferhütte in Nanzenbach startete. 1952 wurden erstmalig Thermo-Widerstands-Legierungen in das Programm aufgenommen. Vor zehn Jahren wurde das Unternehmen internationalisiert mit eigenen Vertriebsniederlassungen weltweit.

Die Isabellenhütte sei seit 1827 in Familienbesitz, so Dr. Heusler. Er selbst leite jetzt in der achten Generation das Unternehmen als Geschäftsführer. Die Entwicklung könne man als rasant bezeichnen. In den letzten Jahren bis einschließlich dieses Jahr habe man rund 60 Millionen Euro vor Ort in Dillenburg investiert. Die Zahl der Mitarbeiter habe man von 750 in 2015 auf rund 950 in diesem Jahr steigern können. Der Umsatz sei von 126 auf rund 150 Millionen Euro gestiegen. Seit Jahren bilde das Unternehmen jeweils ca. 30 Lehrlinge in 14 unterschiedlichen Berufen mit eigener Lehrwerkstatt aus, die nach entsprechendem Auswahlverfahren bei erfolgreicher Abschlussprüfung alle übernommen würden. Entsprechend begehrt seien Lehrstellen in der Isabellenhütte. Der Vorteil liege für beide Seiten auf der Hand. Man wisse, wer welche Qualifikationen habe, und die jungen Leute könnten sich darauf verlassen, einen in jeder Beziehung attraktiven Arbeitsplatz mit Perspektive zu haben.

Es gebe drei Geschäftsbereiche: Präzisionslegierung, Präzisions- und Leistungswiderstand und Präzisionsmesstechnik/-sensorik. Das Unternehmen, so Dr. Heusler, gehöre zu den bedeutendsten Herstellern von elektrischen Widerstandswerkstoffen, thermoelektrischen Werkstoffen zur Temperaturmessung sowie von passiven Bauelementen für die Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie. Der Bereich der Präzisionsmesstechnik setze dabei Maßstäbe bei der Messung von Stromspannungen und Temperatur in Pkw und Lkw, aber auch in Hybrid- und Elektrofahrzeugen sowie in Industrie- und regenerativen Energieerzeugungssystemen.

Um auf Dauer konkurrenzfähig zu bleiben, lege man großen Wert auf Forschung und Entwicklung, die in allen drei Geschäftsbereichen angesiedelt seien. Da man völlig autark sei, man selbst entsprechende Maschinen entwickele, die auf dem Markt nicht zu bekommen seien, habe man natürlich ein großes Plus gegenüber Wettbewerbern grundsätzlicher Art. Andererseits sei man dadurch in der Lage, eine klassische Nischenpolitik zu betreiben, denn man könne Produkte von einer Stückzahl von weniger als zehn ebenso anbieten wie Stückzahlen, die in den siebenstelligen Bereich gehen. Erleichtert werde das Ganze durch die Konzentration aller Fertigungsschritte an einem Standort – von der Schmelze über das Walzwerk, die Drahtzieherei bis hin zur kompletten Bauelemente- und Messmodulfertigung.

Als heimisches Familienunternehmen sei man in besonderer Weise der Region ebenso verbunden wie den Mitarbeitern, die mit ihrer fachlichen Qualifikation die Grundlage für den Erfolg des Unternehmens garantierten. Dies gebe man, so Dr. Heusler, auch gerne zurück. Dazu gehörten die Organisation von Familientagen für die Belegschaft, Kinderweihnachtsfeiern und Veteranentreffen. Es gebe eine betriebliche Altersvorsorge, die in diesem Jahr einen bundesweiten Altersvorsorgepreis erhalten habe, unterstütze in der Region sehr gezielt Sport und Vereine, Kultur und das Ehrenamt, das für jede Gesellschaft so unendlich wichtig sei. Mit dieser großen „Familie“ gehe man sehr optimistisch in die nächsten Jahre, so Dr. Heusler, der sich abschließend bei der CDU-Kreistagsfraktion für ihr Interesse bedankte.

Die Isabellenhütte, so Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, CDU-Landtagskandidat Jörg Michael Müller, die Kreisbeigeordneten Ulla Landau, Hans Jackel und Karl-Heinz Schüler sowie die Abgeordneten Heike Ahrens-Dietz, Anna-Lena Bender, Rabea Krämer-Bender, die Dillenburger Kreistagsabgeordneten Kevin Deusing und Eberhard Horne sowie Heiko Budde, Franz-Ludwig Löw und Dieter Steinruck, sei ein Vorzeigeunternehmen, das international exzellent aufgestellt sei, eine hohe Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern an den Tag lege und sich in der Stadt Dillenburg und in der Region im gemeinnützigen Sinne hervorragend einbringe. Ihr Dankeschön gelte einem Familienunternehmen, das zum klassischen Mittelstand gehöre, denn der Mittelstand sei in Deutschland das Rückgrat der gesamten Wirtschaft und nicht die wenigen Dax-notierten Großkonzerne.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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