MdB Irmer besuchte Keltengehöft am Dünsberg

Dank und Anerkennung für den Dünsberg-Verein

Gemeinsam mit Vertretern der Biebertaler und der Wettenberger CDU besuchte CDU-Bundestagsabgeordneter Hans-Jürgen Irmer das Keltendorf, kurz vor Krumbach gelegen, um sich von Dieter Fähler über die Arbeit des Dünsberg-Vereins und über das Keltengehöft informieren zu lassen. Fähler berichtete über die Gründung des Dünsberg-Vereins und den Bau des Dünsbergturmes 1899, Bauzeit kein halbes Jahr, sowie die Entwicklung des Vereins, der Ende der 60er Jahre 400 Mitglieder hatte und derzeit über 1300 Mitglieder verfügt. 1986 habe man einen archäologischen Wanderweg eingeweiht mit einer Länge von 9 Kilometern. Aus Anlass des 100. Geburtstages habe man 1999 das Keltendorf als erste Maßnahme nachbauen lassen, 2006 ein Speichergebäude, in dem heute eine Dokumentation über die Kelten am Dünsberg zu sehen sei. 2003 sei die Wasserstelle Schulborn ausgegraben worden und anhand der gefundenen Eichenstämme durch die dendrochronologische Altersfeststellung das Alter des Brunnens auf die Zeit von 106 vor Christus bis über 90 vor Christus datieren können.

Heute wisse man, dass es drei Wälle rund um den Dünsberg gab. Den ersten etwa um 800 vor Christus, den letzten um 200 vor Christus, die Blütezeit der Kelten am Dünsberg. Man gehe davon aus, dass im keltischen Oppidum Dünsberg damals ca. 3000 bis 5000 Bewohner lebten. Das Ende der Kelten sei durch die gallischen Kriege eingeläutet worden, wobei es kein klassisches keltisches Reich gegeben habe, sondern nur Volksstämme, wie die Arverner, Galater, die Gallier als die bekanntesten, die Helvetier oder Treverer (Trierer). Leider sei die keltische Geschichte nur mündlich überliefert, so dass es kaum schriftliche Aufzeichnungen gebe.

Die Bauleistungen zur damaligen Zeit seien beeindruckend gewesen. So habe man eine Walllänge von 9 Kilometern festgestellt, der teilweise bis zu 5 Meter hoch und bis zu 4 Meter breit gewesen sei. Im Rahmen der Ausgrabungen unter wissenschaftlicher Mitwirkung der römisch-germanischen Kommission Frankfurt habe man 1999 eine Fülle von Fundstücken ausfindig machen können. Dazu gehörten u.a. Teile von Bewaffnungen, Handwerkszeug, Utensilien für den Ackerbau aus Bronze und Eisen sowie Keramik. Diese Fundstücke, so Fähler, ermöglichten einen Einblick in die Lebenszeit der Kelten und stellten einen Einblick in das tägliche Leben der befestigten, stadtartigen Siedlung dar.

Besonders zu erwähnen seien Erhard Will, der 31 Jahre den Vorsitz des Dünsberg-Vereins innegehabt habe, sowie der Berufsschullehrer Karl Reeh, der Jahrzehnte hobbymäßig den Dünsberg erforscht und bearbeitet habe.

Irmer dankte Fähler für einen sehr interessanten Vortrag sowie dem gesamten Dünsberg-Verein, der diesen Teil deutscher und europäischer Geschichte miterforscht habe, das Wissen um die Vorzeit wachhalte und mit großem Engagement das Gesamtensemble betreue, hege und pflege. „Dies ist ein vorbildliches Beispiel bürgerschaftlichen Gemeinsinns“, so Irmer abschließend, das es anzuerkennen gelte.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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