CDU-Kreistagsfraktion besuchte Schützenverein Mademühlen

Biathlon-Abteilung im Aufwind

Einen gut geführten Schützenverein besuchten Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion dieser Tage mit dem Schützenverein im Driedorfer Ortsteil Mademühlen. Vorsitzender Axel Gonschorowski und sein Vorstandsteam informierten die Christdemokraten über die Probleme eines Schützenvereins, aber auch über die Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten.

Grundsätzlich sei man mit der Entwicklung in schwierigem Umfeld sehr zufrieden. Das dem Verein gehörende Schützenhaus sei im Oktober 1976 eingeweiht worden. Dort befinde sich aktuell eine 25-Meter-Schießanlage, wobei das Vereinsheim für den Verein von existenzieller Bedeutung sei, da man auch Veranstaltungen anbiete und andererseits den Schützenschwestern und -brüdern eine Heimstatt gebe.

Gonschorowski informierte Kreistagsfraktionsvorsitzenden Hans-Jürgen Irmer, MdB, Kreisbeigeordneten Karl-Heinz Schüler, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Jörg Michael Müller, die Abgeordneten Kerstin Hardt und Armin Müller sowie Bürgermeister Carsten Braun darüber, dass der Verein aktuell 110 Mitglieder im Bereich Sport- und Luftpistole sowie des Sommer-Biathlons habe. Man sei sehr erfreut darüber, dass es kürzlich gelungen sei, eine entsprechende feste Schießanlage zusätzlich für das Biathlon zu installieren, so dass aufwändige Rüstzeiten entfallen würden. Mit diesem Angebot habe der Verein fast ein Alleinstellungsmerkmal, denn es gebe nur wenige Schützenvereine, die ein solches Angebot unterbreiten. Der Verein sei sowohl Mitglied im Deutschen Skiverband als auch im Deutschen Schützenbund. Positiv ausgewirkt habe sich das Angebot Luftgewehr aufgelegt, das für ehemalige Schützen oder auch Einsteiger ab 56 Jahren gedacht sei.

Gleichwohl seien die Kosten nicht unerheblich. So würden alleine die Fahrtkosten und Startgebühren gerade im Biathlonbereich vierstellig zu Buche schlagen. Erfreut sei man, dass aktuell das Angebot an zwei Sportler des Vereins gegangen sei, das Skigymnasium Willingen zu besuchen, um dort zusätzliche Trainingseinheiten absolvieren zu können, was natürlich auch mit Kosten verbunden sei. Ohne das große Engagement der Familien der Sportler wäre das alles nicht möglich. Deshalb wünsche man sich nicht nur Lippenbekenntnisse über die Bedeutung des Sportes und des Schießsports im Besonderen, sondern mehr Unterstützung.

Dies bedeute eine Erleichterung der Steuergesetzgebung für Vereine, Abbau der Bürokratie gerade in Steuer- und Finanzangelegenheiten und den Wunsch nach mehr Flexibilität der Waffenbehörde sowie finanzielle Erleichterungen bei den finanziellen Auflagen. Hier gebe es doch Unterschiede zwischen den Bundesländern und manchmal auch bei den Kreisen, was die Möglichkeit angehe, den Ermessensspielraum zugunsten der Vereine zu nutzen.

Die CDU-Kreistagsfraktion, so Irmer und Müller, teile ausdrücklich die generelle Kritik. „Jedes Mal, wenn in Deutschland bei Straftaten Schusswaffen im Einsatz sind, kommt reflexhaft der Ruf nach schärferen Gesetzen, obwohl diese in Deutschland europaweit gesehen mit am schärfsten sind“, so die beiden CDU-Politiker. Wenn man bedenke, dass 99,9 Prozent der Straftaten mit Waffen verübt würden, die auf dem Schwarzmarkt illegal erworben worden seien, dann werde deutlich, dass gefühlt in Deutschland mit Kanonen auf Spatzen geschossen werde und die Schützen, die sich durch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein auszeichneten, die Leidtragenden seien. Aus Sicht der Union sei die allgemeine Kritik an der Auflagenflut berechtigt, die das Leben der Ehrenamtler zumindest teilweise unnötig erschwerten.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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