CDU-Kreistagsfraktion besuchte Gesundheitsamt in Herborn

Personalausstattung gut aufgestellt –
Einstellungskorridor aber nötig

Um sich über die aktuelle Lage im Gesundheitsbereich aus Sicht des Gesundheitsamtes zu informieren, waren jetzt Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion in Herborn. Frau Dr. Gisela Ballmann, seit 1989 in Diensten des Kreises tätig und seit einem Jahr Leiterin des Gesundheitsamtes, informierte sehr fachkundig über die aktuellen Zahlen. Personell gesehen sei man derzeit mit 58 Köpfen gut aufgestellt. Gleichwohl werde es in zwei bis drei Jahren schwierig werden, Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes, die berentet werden, zu ersetzen. Im gesamten öffentlichen Gesundheitsdienst fehlten Ärztinnen und Ärzte. Daher wäre ein Einstellungskorridor wünschenswert, um flexibel reagieren zu können. Ein Wunsch, den die Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion, Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, MdB, Abgeordnete Elke Würz und die Kreisbeigeordneten Hans Jackel und Karl-Heinz Schüler, gerne aufnahmen. Sie versprachen, sich dafür auf Kreisebene einzusetzen.

Dr. Ballmann beklagte bundesweit gesehen eine zurückgehende Impfbereitschaft, die dazu beitrage, dass Kinder-Krankheiten wieder stärker zu Tage treten. Im letzten Jahr seien so beispielsweise deutschlandweit rund 930 Masernfälle zu verzeichnen gewesen. Die Zahl der TBC-Fälle sei, nicht zuletzt durch Zuwanderung bedingt, wieder gestiegen. Auch Impfungen gegen die Influenza (Grippe) seien ratsam, wenn man bedenke, dass in diesem Jahr bundesweit rund 270.000 Menschen von der Grippewelle betroffen gewesen seien. Generell könne man mit Impfung zu einem deutlich höheren Schutz vor Infektionskrankheiten beitragen.

Im Bereich der Hygiene in Gemeinschaftseinrichtungen, so Dr. Ballmann, habe man in den letzten Jahren im Lahn-Dill-Kreis deutliche Verbesserungen durch gezielte Aufklärungen erzielen können. Sorge bereite ihr die Entwicklung der unterschiedlichen multiresistenten Keime in Krankenhäusern, die nur noch wenige Optionen für eine Behandlung offen ließen.

Zu den Aufgabenbereichen des Gesundheitsamtes gehörten z.B. gesundheitliche Gefahren von der Bevölkerung abzuwehren, Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung zu veranlassen und zu koordinieren. Neben der Überwachung der Trinkwasserqualität würden auch die heimischen Badeseen bezüglich Keimbelastungen nach geltenden Verordnungen überwacht. Im Rahmen der Förderung der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen würden bei allen Kindern vor Schuleintritt ärztliche Einschulungsuntersuchungen durchgeführt.

Das Gesamtprogramm werde durch Ernährungsberatung, Schulzahnarztdienst und andere Beratungen abgerundet, so dass man arbeitstechnisch gesehen gut ausgelastet sei.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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