
25 Jahre CDU-Haus
Jeder Kreisverband einer führend in der Kommunalpolitik mitwirkenden Partei unterhält eine Geschäftsstelle, in der "die Drähte zusammenlaufen". Die CDU in Hessen ist unter anderem in 26 Kreisverbänden organisiert - mit ebenso vielen Geschäftsstellen. Dass sich die Immobilien, in denen diese Zentralen untergebracht sind, auch zugleich im Besitz des jeweiligen CDU-Kreisverbandes befinden, ist allerdings die Ausnahme. Eine von drei dieser durchaus lobenswerten Ausnahmen hessenweit ist der CDU-Kreisverband Lahn-Dill, der sich seit nunmehr 25 Jahren der Tatsachen freuen und rühmen darf, Besitzer eines ansehnlichen Gebäudes aus der Gründerzeit zu sein, in dem sich die hauptamtlich geführte Geschäftsstelle des CDU-Kreisverbandes Lahn-Dill und seit wenigen Jahren auch, als Mieter, die des CDU-Stadtverbandes Wetzlar befindet.
Wunsch nach eigener Immobilie
Dieses silbernen Jubiläums gedachte der Kreisverband taggenau in Anwesenheit von rund 80 Gästen in einer kurzen offiziellen Feier und eines sich anschließenden etwas längeren geselligen Beisammenseins auf dem Gelände des "Jubilars" in der Moritz-Hensoldt-Straße 24. Dass sich die CDU-Lahn-Dill schon seit einem Vierteljahrhundert stolzer Besitzer einer mittlerweile bereits seit vielen Jahren schuldenfreien Immobilie nennen darf, war allerdings kein Selbstläufer. Schon gar nicht, als vor nun bald drei Jahrzehnten der Wunsch nach einem eigenen Gebäude und die Erkenntnis dieser Notwendigkeit dann bald in eine konkrete Phase der beschlossenen Umsetzung eintraten. Treibende Kraft war dabei der seinerzeitige Kreis- und heutige Ehrenkreisvorsitzende Hans-Jürgen Irmer, der für seine Idee bald zahlreiche Mitstreiter begeistern konnte. Ohne ihn wäre dies Projekt nicht umgesetzt worden.
Historie
In einem kurzen geschichtlichen Abriss zeichnete Irmer vor den Gästen im Garten der Geschäftsstelle den Weg des ehrgeizigen und in seiner Planungsphase nicht überall goutierten Projektes nach. Denn neben den nicht stringent planbaren finanziellen Aufgabenstellungen galt es, sich der Zustimmung aller Stadt- und Gemeindeverbände der CDU an Lahn und Dill zu versichern. Und dies war angesichts der damals noch in vielen Köpfen überaus präsenten "Edinger Mauer" kein leichtes Unterfangen. Es fiel daher in die Kompetenz der beiden Männer an der Spitze des Kreisverbands - die zugleich die beiden Teile des Kreisverbandes als Mitglieder des Hessischen Landtages vertraten - Hans-Jürgen Irmer (Wetzlar) und Clemens Reif (Herborn), diese "Mauer" zu überwinden.
Dies gelang letztlich durch die Besuche in allen CDU-Stadt- und Gemeindeverbänden durch die persönliche Überzeugungsarbeit des Kreisvorsitzenden Irmer und seines Stellvertreters Reif, vor allem aber durch die Kraft der Argumente, die für eine Zentralisierung der administrativen Parteiarbeit an einer Stelle sprachen. Für die bis dahin unterhaltenen Geschäftsstellen in Wetzlar und Herborn musste Miete gezahlt werden, zugleich fehlte es hier wie da an Personal. Eine Zentralisierung, so die Überzeugung, sei daher die beste Lösung. Und das in einer Immobilie, die zwar über Jahre abbezahlt werden musste, die monatlichen Raten jedoch nicht als Miete "verloren", sondern als Bausteine in ein eigenes Haus zu verstehen und somit gut angelegt waren. Alles in allem aber, so Irmer in seinem Rückblick, sei das Vorhaben durchaus "ein Abenteuer" gewesen. Nicht nur, aber auch, weil eigenes Geld nicht zur Verfügung stand.
Schuldenfrei
Dank einer soliden Finanzierung und der tatkräftigen Unterstützung sehr vieler Parteimitglieder und letztlich der ganzen CDU Lahn-Dill konnte am 1. September 2000 die offizielle Eröffnung der CDU-eigenen Geschäftsstellen-Immobilie gefeiert werden. Und dass das Gebäude seit nun sieben Jahren schuldenfrei ist, bezeichnete Irmer als "große Leistung". Ausdrücklich teilte Johannes Volkmann, seit zwei Jahren Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Lahn-Dill (im Übrigen erst der vierte Vorsitzende in der 75-jährigen Geschichte des Kreisverbands) diese Einschätzung. Dass es lediglich drei parteieigene Geschäftsstellen-Immobilien der CDU in Hessen gebe, spreche für die Leistungsfähigkeit der CDU an Lahn und Dill.
Letzteres schlage sich auch in der Tatsache nieder, dass erstmals nach vielen Jahrzehnten die wichtigsten politischen Hauptämter, die der Kreis zu vergeben habe, in der Hand der CDU seien: ein Bundestagsabgeordneter, zwei Landtagsabgeordnete (allesamt direkt gewählt) und das Amt des Landrates. Dem Stolz, dieses erreicht zu haben, folge zugleich die Verantwortung, das Vertrauen der Menschen an Lahn und Dill zu rechtfertigen, indem die Partei auf allen Ebenen den nachhaltigen Versuch unternehme, alle jene Dinge umzusetzen und zu verändern, die die CDU zum Wohle der Heimat seit Jahren einfordere, mangels Mehrheiten aber nicht verwirklichen konnte. Insbesondere gelte es, angesichts aktueller Entwicklungen, das Land an Lahn und Dill als Industrie-Standort zu erhalten und zu festigen.
Das Haus und die Geschäftsstelle in der Moritz-Hensoldt-Straße bezeichnete der Kreisvorsitzende Volkmann als den "Heimathafen" der heimischen Christdemokraten. Ein besonderer Dank an die Damen der Kreisgeschäftsstelle, die das Feste perfekt vorbereitet hatten: Kerstin Hardt-El Ansari, Nicole Petersen und Sabine Sommer.
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Bildergalerie
Die „treibende Kraft“ der Haus-Idee: Initiator und Motor Hans-Jürgen Irmer (stehend v. re.) mit der damaligen Kreisgeschäftsstellenleiterin Ulla Landau und Kreisschatzmeisterin Elisabeth Müller
(nicht zu vergessen Vorgänger Helmut Hund als Schatzmeister), sowie (sitzend) Clemens Reif mit Ehefrau Marlene.
Kreisvorsitzender Johannes Volkmann begrüßt rund 80 Parteifreunde und dankte seinem Vorgänger Hans-Jürgen Irmer für dessen unglaubliches Engagement nicht nur beim Hauserwerb sondern auch für das insgesamt langjährige Engagement
Gespannte Aufmerksamkeit bei einem kurzweiligen Ritt durch die Geschichte des CDU-Hauses in der Moritz-Hensoldt-Straße 24



