Marc Schmittdiel will Greifensteins nächster Bürgermeister werden

Was bewegt einen jungen Offizier aus Köln dazu, für das Amt des Bürgermeisters in der Gemeinde Greifenstein zu kandidieren? Dieser Frage musste sich Marc Schmittdiel, 30 Jahre, bereits häufiger stellen. „Ich liebe die Natur und Herausforderungen. Und dies Beides gibt es in Greifenstein zu genüge. Der ländliche Raum bietet viele Vorzüge, die ich nach acht Jahren in der Großstadt sehr zu schätzen weiß. In meiner militärischen Laufbahn habe ich gelernt strukturiert Entscheidungen zu treffen, Teams zu leiten, Projekte straff zu koordinieren und erfolgreich abzuschließen. Diese Eigenschaften möchte ich nutzen um mich den Herausforderungen in der Gemeinde anzunehmen.“ berichtet der gebürtige Vogelsberger, welcher in der 3300 Einwohner großen Gemeinde Kirtorf aufgewachsen ist.

Ein Problem, dass er nicht aus Greifenstein kommt sieht der sportbegeisterte Oberleutnant nicht. Im Gegenteil, gerade hier sieht er einen Vorteil: „Ich möchte frischen Wind in die Gemeinde bringen und als junger Mann neue Impulse setzen.“ Nach dem Abitur und Grundwehrdienst begann Marc Schmittdiel ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Philipps-Universität in Marburg. Nach vier Semestern wechselte er in den einjährigen Offizierlehrgang der Luftwaffe, setzte sein Studium im Anschluss an der Universität der Bundeswehr in München fort und schloss 2015 mit dem Master of Science (univ.) ab. Während des Studiums wurde er zum Leutnant und nach angeschlossener, einjähriger fliegerischer Ausbildung zum Oberleutnant befördert, dessen Dienstgrad er heute bekleidet. Seit 2016 arbeitet er in der höchsten militärischen Luftfahrtbehörde, dem Luftfahrtamt der Bundeswehr in Köln und absolviert neben seinem Beruf ein Zweitstudium der Rechtswissenschaften an der Fern-Universität in Hagen. „Meine Hauptaufgabe ist es, Bürger, Abgeordnete oder auch Behörden über die rechtlichen Grundlagen des militärischen Flugbetriebs aufzuklären. Ich setze mich dabei täglich mit Menschen verschiedenster Charaktere auseinander, muss auf die unterschiedlichsten Belange eingehen, mich den Fragen, oft auch Sorgen der Leute annehmen und beschwichtigen.“ so Marc Schmittdiel. Eine gute Grundlage für den Beruf des Bürgermeisters.

Zurzeit ist Marc Schmittdiel natürlich häufig in Greifenstein, um die Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Vorstände und die Strukturen kennenzulernen. „Die Menschen in Greifenstein sind mir immer offen entgegen getreten, haben Interesse an meiner Person und meinen Konzepten gezeigt. Ich fühle mich hier sehr wohl.“

Schmittdiel kommt selbst aus einer ländlichen Gemeinde und hat für sich festgestellt, dass ein gemeinsamer Umzug mit seiner Lebenspartnerin aufs Land genau das Richtige sei. „back to the roots sozusagen. Meine Partnerin kommt aus Köln, wäre aber über einen Umzug weg aus der Großstadt glücklich. Wir mögen beide viel Natur und frische Luft und wollen weg von Lärm, Dreck, zu viel Verkehr, beengten Wohnverhältnissen und Anonymität.“

Schmittdiel weiß, dass er sich mit Greifenstein keine einfache Gemeinde ausgesucht hat. Auf seiner Agenda lassen sich Schlagworte wie Schuldenabbau, Fördertöpfe, Vermarktung von Tourismusmöglichkeiten, mehr Bürgerbeteiligung sowie der Weg zu einer Kinder- und familienfreundliche Kommune finden. Doch mit das Wichtigste für den studierten Wirtschaftswissenschaftler ist, die Spaltung in der Gemeinde zu schließen und Greifenstein wieder zu einem Team zu formen. „Mir ist bewusst, dass hier einiges im Argen liegt und dies nicht von heute auf morgen vom Tisch ist. Aber ich bin mir sicher, dass ich einige Ideen und Vorstellungen habe, die alle auf einen Weg bringen und alte Gräben überwinden lassen. Meine Partnerin ist Sozialarbeiterin, mit ihr bin ich viel im Austausch und bekomme hierzu auch immer neue Impulse.“

Der 30-jährige tritt bei der Wahl am 27. Mai als parteiunabhängiger Kandidat an. Parteidenke spielt für ihn auf kommunalpolitischer Ebene keine Rolle, hier gehe es mehr darum, die Belange jedes Einzelnen zu hören und darauf einzugehen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Dinge, die Marc Schmittdiel im Leben sehr wichtig sind, auf jeden Fall der Sport in der Natur und Musik. Des Weiteren ist er ein Familienmensch. „Ich gehe unglaublich gerne mit meiner Partnerin auf Reisen. Neue Menschen, neue Kulturen, neue Ideen kennenlernen. Genauso gerne verbringe ich Zeit mit meiner Familie in Hessen. Entspannung ist für mich dabei, abends an einem großen Tisch im Garten zu sitzen und über Gott und die Welt zu philosophieren.“

Der Offizier kann auf viele Jahre politische Aktivität zurückschauen und hat ein gutes Netzwerk zur Landes- und Bundespolitik aufgebaut, die ihm und der Gemeinde im Falle des Wahlsieges Vorteile verschaffen. Ganz klar hebt Marc Schmittdiel noch einmal seine Neutralität hervor. Er bringe keine Altlasten mit, hat keine Verwandtschaft in Greifenstein und lernt alle Bürgerinnen und Bürger gerade neutral kennen.

„Ein weiterer Vorteil ist natürlich mein Alter. Mit 30 Jahren bin ich der deutlich jüngere Kandidat und habe einen anderen Blick auf die Zukunft. Ich bin dynamisch, flexibel und aufgeschlossen, von mir hat man länger etwas.“

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