Aus der Arbeit der CDU-Fraktion im Stadtparlament Wetzlar

Ehrenamt – das Rückgrat unserer Gesellschaft

Das Ehrenamt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Es bereichert nicht nur das Gemeinwesen, sondern auch jeden Einzelnen, der sich engagiert. Ehrenamtliche Tätigkeit gibt uns mehr zurück, als wir investieren – eine Erfahrung, die unzählige Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen unseres gesellschaftlichen Lebens machen.

Unsere Gesellschaft wäre ohne das Ehrenamt kaum denkbar. Ob im Sportverein, in Musikvereinen und Chören, bei freiwilligen Feuerwehren oder in kulturtreibenden Vereinen – überall setzen sich Bürgerinnen und Bürger mit Leidenschaft und Hingabe für das Gemeinwohl ein. Die Trainerinnen und Trainer im Fußballverein, die ehrenamtlichen Organisatoren von Konzerten oder Stadtfesten, die Helferinnen und Helfer bei sozialen Einrichtungen: Sie alle leisten unbezahlbare Arbeit. Ohne ihren Einsatz wäre unser gesellschaftliches Miteinander um ein Vielfaches ärmer. Ehrenamt ist gelebte Solidarität und zeigt, dass Gemeinschaft dann am besten funktioniert, wenn sich jeder einbringt und Verantwortung übernimmt.

Auch die Arbeit als Stadtverordneter ist ein Ehrenamt – eine Tatsache, die oft übersehen wird. In der CDU-Fraktion engagieren sich 16 Stadtverordnete mit voller Überzeugung und großem Einsatz. Doch nicht nur sie bringen sich aktiv ein: Zusätzlich arbeitet die CDU mit drei Stadträten im Magistrat mit und trägt hier ebenso ehrenamtlich zur Entwicklung unserer Stadt bei. Die Aufgaben in der Kommunalpolitik sind vielfältig und anspruchsvoll. Unsere Mitglieder investieren unzählige Stunden in die Vorbereitung von Sitzungen, die Erarbeitung von Anträgen und die Mitwirkung in Ausschüssen, Aufsichtsräten, Kommissionen und Beiräten. Diese Arbeit geschieht oft im Hintergrund und wird häufig kaum wahrgenommen. Dabei ist gerade die Kommunalpolitik der Ort, an dem Entscheidungen getroffen werden, die das direkte Lebensumfeld betreffen.

Leider ist es oft so, dass „die Politiker“ für ihre Entscheidungen kritisiert werden, ohne dass dabei bedacht wird, dass sie ihr Amt ehrenamtlich ausüben und ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Konstruktive Kritik ist wichtig und notwendig, aber sie sollte immer mit dem Bewusstsein erfolgen, dass hier engagierte Bürgerinnen und Bürger arbeiten, die sich für die Belange der Stadt einsetzen.

Bedauerlicherweise nehmen nicht alle Fraktionen ihre Aufgaben mit derselben Ernsthaftigkeit wahr. In der Stadtverordnetenversammlung sind neun Parteien vertreten, von denen sieben über genügend Stadtverordnete verfügen, um eine eigene Fraktion zu bilden. Während sich die Mehrheit der Fraktionen intensiv mit den kommunalen Themen auseinandersetzt, erleben wir immer wieder, dass Vertreter von „Die Fraktion“ die gelebte Demokratie in der Kommunalpolitik ins Lächerliche ziehen. Mit satirischen Anträgen (bspw. „Wetzlarer Dom soll als Parkhaus genutzt werden“ (Dezember 2022) oder „Wetzlarer Wasserorgel soll Weltkulturerbe werden“ (Februar 2025), die dennoch diskutiert und abgestimmt werden müssen, wird wertvolle Zeit vergeudet – Zeit, die für die Bearbeitung von Anliegen der Bürgerinnen und Bürger fehlt. Besonders befremdlich ist es, dass die Antragsteller oft nicht einmal an der weiteren Debatte teilnehmen – vielmehr verlassen sie die Sitzungen häufig frühzeitig und sind nur selten bis zum Ende einer Sitzung anwesend. Ein solches Verhalten ist nicht nur respektlos gegenüber den ehrenamtlich arbeitenden Kolleginnen und Kollegen, sondern auch eine Geringschätzung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die berechtigterweise erwarten, dass ihre Anliegen ernst genommen werden. Die Stadtverordnetenversammlung ist kein Ort für Showeinlagen, sondern ein Ort, an dem ernsthafte Politik für unsere Stadt gemacht wird.

Kommunalpolitik lebt vom ernsthaften Diskurs und der verantwortungsbewussten Gestaltung unserer Stadt. Wer ein politisches Mandat übernimmt, trägt eine Verpflichtung gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Ehrenamtliches Engagement bedeutet, Zeit und Kraft in das Gemeinwohl zu investieren. Wir als CDU-Fraktion in Wetzlar nehmen diese Verantwortung an und setzen uns weiterhin mit voller Kraft für eine sachorientierte, zukunftsgerichtete Kommunalpolitik ein. Gleichzeitig fordern wir, dass ehrenamtliches Engagement – sei es in Vereinen, in sozialen Einrichtungen oder in der Politik – die Wertschätzung erfährt, die es verdient. Ohne die unermüdliche Arbeit von Ehrenamtlichen wäre unsere Stadt nicht das, was sie heute ist: ein lebenswerter, vielfältiger und lebendiger Ort

Über den Autor

Michael Hundertmark
Michael Hundertmark

Bildergalerie

Aktuelle Ausgabe03.04.