Baerbocks (Grüne) Wechsel zu den Vereinten Nationen

Ein Beispiel für den Verfall der politischen Kultur

Die noch amtierende rot-grüne Bundesregierung hat Annalena Baerbock als deutsche Kandidatin für den Vorsitz der UN-Generalversammlung in der Sitzungsperiode 2025 bis 2026 benannt. Und das, obwohl es mit Helga Schmid eine Top-Diplomatin gibt, die ursprünglich dafür vorgesehen war. Sie war einst Büroleiterin von Joschka Fischer, General-sekretärin des Europäischen Auswärtigen Dienstes, die das iranische Nuklear-Abkommen verhandelt hat. Dann hatte sie den Posten als Generalsekretärin der OSZE inne. Eine Diplomatin, wie sie erfahrener nicht sein kann.
Deshalb hat der frühere Vorsitzende der Münchener Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, zu Recht darauf hingewiesen, dass es eine Unverschämtheit sei, die beste und international erfahrenste deutsche Diplomatin durch ein „Auslaufmodell“, so wörtlich, zu ersetzen.
Fachlich und politisch völlig ungeeignet
Dass Baerbock fachlich ungeeignet ist, wird ernstlich kaum jemand bestreiten, wenn man ihre Vita mit der der Top-Diplomatin Schmid vergleicht. Aber auch politisch ist sie völlig ungeeignet, denn es war gerade die UN, die immer wieder sehr einseitige, sehr Israel-kritische Resolutionen auf den Weg brachte, verabschiedete, bei denen sich Baerbock der Stimme enthielt, um nur ein Beispiel zu nennen: Auch kein Kommentar von ihr am Tag der Beerdigung der von der Hamas ermordeten Deutsch-Israelin Shiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne. In Sonntagsreden ist sie pro Israel. Die Wirklichkeit spricht eine andere Sprache. Die Bedrohung Deutschlands durch islamistischen Terror ist ebenfalls nicht sonderlich weit oben auf ihrer Agenda.

 

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2025