Unfassbar

Trump unterstützt Kriegsverbrecher Putin -

Die Fackel der Freiheitsstatue droht zu erlöschen

Dass Donald Trump Ende letzten Jahres erneut zum amerikanischen Präsidenten gewählt wurde, war in den Augen der westlichen Welt eigentlich gar nicht vorstellbar. Aber trotz aller medialen Kampagnen, gerade in Deutschland, hat er die Wahl gewonnen, und niemand hat sich in Amerika darüber Gedanken gemacht, was Deutschland oder Europa denken. Es wäre spannend, einmal eine tiefgreifende Analyse darüber anzustellen, warum er mit großem Vorsprung Kamala Harris geschlagen hat. Auch das hat ja Gründe. Darauf soll an dieser Stelle aber nicht eingegangen werden.
Trump ist großspurig, unberechenbar, sprunghaft, aber in seinen Kernaussagen verlässlich: „America First“, partiell zu Recht, partiell nicht. Und er setzt das, was er für richtig hält, ziemlich rigoros um. Vor allem im Bereich der Asylpolitik. Manche bewundern ihn dafür, andere verabscheuen ihn dafür.
Die Grenzen des Moralischen überschritten
Dass Trump jetzt aktuell dem gebeutelten ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Schuld am Krieg gibt und daran, dass er noch nicht beendet ist, ist ein Schlag ins Kontor all derjenigen, die für Recht, Rechtsstaatlichkeit und Wahrheit stehen. Dass Putin, der durch seine Horden völkerrechtswidrig ein friedliches Nachbarland überfallen lässt, obwohl Russland eine rechtsverbindliche Bestandsgarantie völkerrechtsverbindlich abgegeben hat, interessiert Trump nicht. Dass Putin Teile der Ukraine in Schutt und Asche legt, interessiert ihn nicht. Dass Putins Truppen Kriegsverbrechen und Kriegsgreuel in unvorstellbarem Ausmaß begehen, übrigens auch an gefangengenommenen ukrainischen Sol-daten, interessiert ihn ebenfalls nicht. Das eigentlich Unfassbare ist die Verkehrung der Wahrheit. 
Ukrainisches Volk soll ausgelöscht werden
Pavel Gubarev, einer der bekannten russischen Propagandisten, hat vor drei Jahren gesagt, es gebe kein ukrainisches Volk, es gebe nur ein großes russisches Volk, und wer dem nicht zustimme, den werde man töten. Und wenn man 5 Millionen Menschen töten müsse, werde man 5 Millionen töten, wenn man 10 Millionen töten müsse, werde man eben 10 Millionen töten. Für die Russen sind die Ukrainer weder ein Volk noch ein Staat. Unfassbare Sätze im Jahr 2022. Aber sie zeigen die Denke des Despoten im Kreml.
Wiederholt sich 1938?
Geschichtsbewusste Menschen kennen das Münchner Abkommen von 1938, in dem Chamberlain und Daladier mit der Hitler-Diktatur verhandelten über einen zukünftigen Frieden und zu Hause erklärten, man habe den Weltfrieden gerettet, weil man einem Diktator wie Hitler Gebietsabtretungen zugestanden habe, unter anderem das Sudetenland. Man glaubte damit, der Hunger nach Macht sei bei Hitler gestillt. Die Geschichte hat leider anderes bewiesen.
Wenn heute ein Diktatfrieden in der Ukraine zustande kommen sollte unter völkerrechtswidriger Abtretung von Russland besetzter Gebiete, den Trump möglicherweise mit dem Massenmörder Putin durchsetzt, dann wird Putin die Gelegenheit wahrnehmen, in den nächsten wenigen Jahren erneut aufzurüsten, die unglaublichen Personal- und Materialverluste auszugleichen, um dann das nächste Ziel anzusteuern. Putin möchte das alte sowjetische Großreich wieder. Und jeder, der daran zweifelt, ob das so ist, möge die Nachbarländer, ob in Moldau, Lettland, Litauen, Estland, Polen und andere fragen, wie sie das beurteilen. Er wird diese Zeit zur Aufrüstung genauso nutzen wie Hitler.
Und dass der Präsident der großen Weltmacht, die Jahrzehnte Rückhalt des freien Westens war, diesen Verbrecher bestärkt, die Verantwortung von Angriff und Verteidigung umdreht, ist das eigentlich Bestürzende. Sollte es so kom-men, sollte Washington die Freiheitsstatue abbauen, die den Neuankömmlingen in den USA ein Symbol für Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit war. Es braucht mehr denn je ein in dieser Frage zumindest einiges Europa. Die Zeit der Kleinkrämerei ist vorbei, und Ursula von der Leyen, der Präsidentin der EU-Kommission, ist beizustim-men, wenn sie vor wenigen Tagen öffentlich erklärt hat, Putin wolle die „Kapitulation“. Tragisch, dass ein geschichts-loser amerikanischer Präsident dem Diktator die Hand reicht, statt sich auf die Seite der Freiheit zu stellen.

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Aktuelle Ausgabe3/2025