Lukas Winkler im Gespräch mit den „Zukunftsoptimisten“

Vor einigen Wochen wurde ich über die Hessenschau und daraufhin von verschiedenen Herborner Geschäftsleuten auf ein besonderes Stadtentwicklungsprojekt in Homberg (Efze) aufmerksam gemacht. Hierbei geht es um sogenannte „Raumstipendien“, bei denen die Kommune für acht Monate die Miete für ein leerstehendes Ladenlokal übernimmt, um einer neuen Geschäftsidee eine Starthilfe zu geben.
Hierzu haben mich damals auch einige Rückmeldungen mit Meinungen und Impulsen erreicht. Ich nahm dies zum Anlass, mich beim Stadtmarketing der Kommune im Schwalm-Eder-Kreis zu informieren und erhielt dankenswerterweise sofort Rückmeldung und einen Kontakt zu Frau Hitziggrad vom für die Raumstipendien zuständigen Stadtentwicklungsbüro der „Zukunftsoptimisten“, die mich zu einem sehr freundlichen und inspirierenden Video-Call einlud.
Die Zukunftsoptimisten sind deutschlandweit tätig und legen ihren Fokus auf kreative und koproduktive Stadtentwicklung. So hat das interdiszipinäre Team in Hessen und Thüringen bereits zahlreiche Projekte im Bereich der Leerstandsaktivierung durchgeführt, die auch für eine Kommune wie Herborn interessant sein könnten. Unter dem Titel „FreiRaumStation“ ist einer dieser Projekte schon in mehreren Kommunen erfolgreich angelaufen. Es gibt viele Menschen, die sehr innovative Ideen für neue Geschäftsideen haben – oftmals fehlt allerdings der letzte Antrieb zur Gründung. Genau hier setzt das Team der Zukunftsoptimisten an: in jeder Stadt oder Gemeinde steckt viel kreatives Potenzial, das meist nur identifiziert und begleitet werden muss. Durch gezieltes „Mentoring“ der teilnehmenden Geschäftsleute und die Prozessbegleitung mit der jeweiligen Verwaltung können so Ideen verwirklicht und lebendig gehalten werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das jeweilige Projekt im Stadtzentrum bspw. durch eine neue Boutique oder auf einem Ortsteil in Verbindung mit einem Heimatverein abspielt – hier gibt es einige erfolgreiche Beispiele aus der Erfahrung der Zukunftsoptimisten. In einer hessischen Kommune wurde über das Projekt FreiRaumStation beispielsweise eine ehemalige Gärtnerei durch einen Kunst & Kultur-Verein in Anspruch genommen – mittlerweile haben dort 43 Veranstaltungen stattgefunden und der Verein erfreut sich wachsender Beliebtheit. In Borken, wo das Projekt der Raumstipendien zwischen 2022 und 2023 durchgeführt wurde, befinden sich heute noch vier von fünf Ladenflächen in Nutzung. Auch wenn ein Projekt nach den ersten acht Monaten scheitern sollte: es entfacht das Interesse bei anderen Interessenten, konnte Frau Hitziggrad berichten.
Ich konnte viele sehr interessante und zielführende Impulse aus dem persönlichen Austausch mit den Zukunftsoptimisten mitnehmen. Unterm Strich wurde deutlich: egal, mit welchen Akteuren: man kommt nur gemeinsam voran und zukunftsweisende Stadtentwicklung benötigt ein klares Ziel und innovative Ideen. 
Ich bedanke mich bei Frau Hitziggrad von den Zukunftsoptimisten für dieses freundliche und sinnstiftende Gespräch.

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Lukas Winkler
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Aktuelle Ausgabe06.03.