Müssen dieser Hass und diese Hetze wirklich sein?

Grünen-Politikerin kritisiert FDP als
faschistoide Trümmerpartei

Landauf, landab wird im Prinzip zu Recht appelliert, auf Hass und Hetze zu verzichten. Gemeint sind in erster Linie politisch gesehen immer diejenigen, die sich gegen links aussprechen. Allen, die konservativ oder bürgerlich sind, wird häufig vorgeworfen, politisch Hass und Hetze zu säen.
Unsäglicher Stil der Auseinandersetzung
Egal, aus welcher Richtung, Hass und Hetze gegen Andersdenkende sind nie für das Zusammenleben, für den Zu-sammenhalt in der Gesellschaft gut, unabhängig davon, von welcher Seite sie kommen. In diese Richtung geht auch ein Beitrag auf X (früher Twitter) der grünen Landespolitikerin Maike Pfuderer aus Baden-Württemberg, die erklärte, dass es doch gut sei, dass in 99 Tagen „diese faschistoide Trümmerpartei FDP aus dem Bundestag fliegt“. Der Vergleich einer ohne jeden Zweifel demokratischen Partei, die man durchaus für entbehrlich halten kann, oder eben nicht, mit einer nationalsozialistischen Partei verschlägt einem die Sprache. Das Gleiche gilt für die Äußerung von Pfuderer, dass der FDP-Chef in Baden-Württemberg ein „angebräunter Opferrollmops“ sei, der schon lange nicht mehr von den anderen Faschisten im Landtag zu unterscheiden sei.
Wer in der Demokratie den politischen Gegner in immer schneller sich drehenden Spiralen als Faschist, Nazi oder Rassist bezeichnet, als Braunen, wie auch immer, der relativiert im Übrigen damit die abscheulichen Verbrechen der nationalsozialistischen Diktatur. Ob das jedem bewusst ist, sei dahingestellt. Aber unabhängig davon, die Wortwahl ist so unterirdisch, dass die Grünen-Politikerin gut beraten wäre, sich zumindest öffentlich zu entschuldigen.

Argumente kommen in der Regel aus dem Kopf, aber nicht aus dem Kehlkopf.

 

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe3/2025