Das neue Buch von Josef Kraus
Nichts für schwache Nerven –
Eine Abrechnung mit der „woken Welt“
Josef Kraus ist in der heimischen Region kein Unbekannter, war er doch schon einige Male zu öffentlichen Vorträgen im Lahn-Dill-Kreis. Kraus, Jahrgang 1949, war Gymnasiallehrer, Schulleiter eines bayerischen Gymnasiums, Psychologe und über 30 Jahre Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Heute ist er Ehrenpräsident und Herausgeber vieler Bücher, die es in sich haben. So auch sein neuestes Buch mit dem Titel „Im Rausch der Dekadenz – Der Westen am Scheideweg“. Ein Buch, das in Kurzform darstellt, dass es in der Menschheitsgeschichte immer Kulturen gab, die Blütezeiten erlebten und dann in der Versenkung verschwanden. Das Römische Reich, das Ägyptische Reich, die Sowjetunion und andere. Angesichts der Entwicklung in Deutschland und Europa müsse man sich die Frage stellen, ob der Westen am Scheideweg ist.
Nach Kraus vergessen wir aktuell das, was uns im Westen, in Europa, in Nordamerika, Australien oder Neuseeland groß gemacht hat. Die Aufklärung, das Menschenbild, die Würde des Menschen, Gleichberechtigung von Mann und Frau. Ein Menschenbild, in dem Freiheit vor Gleichheit und Eigenverantwortung, vor Bevormundung rangieren. Wir vergessen die kulturellen, wissenschaftlichen, technischen Errungenschaften im Westen der Welt und machen uns klein bzw. lassen uns klein machen. Wir lassen uns von den Feinden der Demokratie, von den Woken dieser Gesell-schaft einreden, wir müssten immer im Büßergewand der Geschichte umhergehen.
Alles, was in der Vergangenheit geschehen sei, sei schlecht gewesen. Irgendwie seien alle, die den klassischen Wer-ten anhängen, ewige Faschisten, Kolonialisten, Nazisten, Geschichtsleugner, Fortschrittsfeinde und anderes mehr. Wir hätten verlernt, selbstbewusst zu sein und stattdessen Selbstaufgabe gepredigt. Wenn es nicht gelinge, mit ge-sundem Patriotismus wieder aufrecht zu gehen, werde genau das passieren, was in der Historie schon des Öfteren geschehen ist. Der Westen verschwinde nicht, weil er von außen verdrängt wird, sondern er verschwinde wegen der inneren Schwäche. Und genau das, so Kraus, nenne er Dekadenz.
Zu viel Demutsgesten
Samuel Huntington hat vor vielen Jahren das Buch „Kampf der Kulturen“ herausgegeben, das an Aktualität leider nichts eingebüßt hat. Wir akzeptieren in Deutschland, so Kraus, Kinderehen, Verwandtschaftsehen, Vielehen, Ver-schleierung der Frau, Rücksichtnahme auf muslimische Feiertage bis hin zur Schule, keine Schulausflüge oder Prü-fungen im Ramadan. All dies seien Gesten der Unterwerfung. Hinzu komme fehlende bürgerliche Intelligenz in den Medien, in der Wissenschaft, die heutzutage allesamt, von wenigen Inseln abgesehen, links dominiert seien.
Hinzu komme fehlende Bildung. Man benötige ein Bildungssystem, das Menschen nicht indoktriniere in Richtung Queer, sondern auch ein Bildungssystem, das zuallererst Leistung verlange. Anstrengungsbereitschaft, das Inhalte vermittele statt irgendwelche Kompetenzen, das konkretes Wissen und Können vermittele, vor allem aber neben den Naturwissenschaften auch Geschichte, denn nur wer die Geschichte kenne, sei in der Lage, das Heute richtig einzu-ordnen und die Zukunft verantwortungsbewusst zu gestalten. Leider habe man heute zunehmend nicht nur einen funktionalen Analphabetismus, sondern auch einen historischen Analphabetismus, der dazu beitrage, dass Menschen zunehmend das glauben müssen, was ihnen Dritte erzählen, weil sie selbst die entsprechende Grundbildung nicht haben.
Ein hochinteressantes Buch, das es seit dem 15. Oktober in über 100 Buchhandlungen in Deutschland zu erwerben gibt.