Habecks Problem mit der Wahrheit

Eingebaute Wärmepumpe – Wertzuwachs von 40 Prozent!?

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird in die bald vergängliche Ampel-Regierungsgeschichte als Mann eingehen, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Schon die Gutachten zum Ausstieg aus der Kernenergie waren fehlerhaft. Man könnte sie auch neuhochdeutsch als Fakenews bezeichnen. Das Heizungsgesetz von A – Z fehlerbehaftet und die medial erzeugte Wärmpepumpenhysterie ebenfalls ein Flop.

Statt endlich die Fakten zur Kenntnis zu nehmen, verstieg sich Habeck in einem Instagram-Video zu sehr gewagten und vor allen Dingen widerlegbaren Aussagen. In diesem Video erklärt Habeck: „Eine Wärmepumpe erhöht den Wert von Gebäuden. Wir haben ausgerechnet, dass der Quadratmeterpreis von Gebäuden mit Wärmepumpe um 750 Euro höher ist als ohne.“

Fakenews

Wenn Habeck formuliert, „wir haben ausgerechnet“, muss man davon ausgehen, dass das Wirtschaftsministerium eine entsprechend valide Studie oder nachvollziehbare Berechnungen angestellt hat. Es ist der Bild-Zeitung zu verdanken, die bezüglich der Studie „nachhakte“, woraufhin das Ministerium kleinlaut einräumen musste, es gebe keine eigene Studie und man beziehe sich auf eine „Auswertung von Empirica“. Dies ist ein Analyseunternehmen. In dieser Studie allerdings geht es u.a. um Dämmung, Energieverbrauch von Häusern. Diese kommen zum Ergebnis, dass der Marktwert von Häusern mit bester Effizienz (Klasse A +) im Schnitt um 745 Euro pro Quadratmeter höher liege als von Häusern mit der schlechtesten Energieeffizienz (Klasse G). Soweit zur Wahrheit.

Fakenews – II

Habeck erklärt in dem genannten Video weiter: „Es gibt eine Immobilienplattform, die verglichen hat, was ein Haus ohne und mit Wärmepumpe kostet, und die mit Wärmepumpen haben einen höheren Wert von über 40 Prozent.“ Anders ausgedrückt: Man hat ein Haus, Musterrechnung 500.000 Euro wert, mit Öl- oder Gasheizung. Man werfe Öl- oder Gasheizung heraus, installiere eine Wärmepumpe, und der Wert des Hauses liegt plötzlich bei 700.000 Euro. Das wäre doch mal eine Rendite.

Fakt ist, die von Habeck zitierte Studie (Immobilien Scout 24) gibt darauf überhaupt keinen Hinweis. Ein Firmensprecher erklärte, dass Habeck aus einer Analyse über Solaranlagen und Wärmepumpen einen „Satz rausgezogen“ habe, ohne diesen weiter einzuordnen.

Rücktritt wäre angebracht

Wer so die Leute täuscht, bewusst (?) in die Irre führt und damit die Glaubwürdigkeit in die eigene Person und in Regierungshandeln erschüttert, sollte ernsthaft darüber nachdenken, den Rücktritt einzureichen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Habeck bei der Beugung der Wahrheit erwischt wurde.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe9/2024