10. Polizeischau der BI Pro Polizei Wetzlar
Teilnehmer und Polit-Prominenz einig:
"Sicherheit ist ein Gemeinschaftswerk"
Dass menschliches Planen an seine Grenzen stößt, wenn die vielzitierte "höhere Gewalt" - im Falle der 10. Polizeischau im Wetzlarer Stadion war es das Wetter - nicht nur als eine theoretische Möglichkeit in den Überlegungen ihren Platz hat, sondern tatsächlich real auf die Abläufe Einfluss nimmt, das erfuhr die Bürgerinitiative Pro Polizei Wetzlar e. V. als Veranstalter des Events. Waren in allen vorhergehenden neun "Ausgaben" des großen - man kann mit Recht sagen - Familienfestes die Tribünen des Stadions zu Beginn stets gut bis prall gefüllt, so war bei der offiziellen Eröffnung der 10. Polizeischau noch Luft nach oben. Grund dafür das unbeständige regnerische Wetter.
5000 Besucher
Was am späten Vormittag, als Pro Polizei-Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer, Hessens Innenminister Dr. Roman Poseck, sein Kollege und Nachfolger im Amt des Justizministers, Christian Heinz, Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock, Wetzlars Oberbürgermeister Manfred Wagner und Mittelhessens Polizeipräsident Torsten Krückemeier zur Eröffnung das Wort ergriffen, nicht unbedingt abzusehen war, trat dann aber erfreulicherweise ein: das Wetter beruhigte und besserte sich. Mit der Folge, das dann in den Mittags- und Nachmittagsstunden die Besucher – rund 5000 - doch noch den Weg ins Stadion fanden, zur Freude des Veranstalters und der zahlreichen Organisationen aus dem Sicherheitsbereich, die mit ihren Informations- und Mitmachständen wie schon seit vielen Jahren das Spektrum jener sicherheitsrelevanten Behörden, Ämter und Organisationen abbildeten und bei der Polizeischau öffentlich präsentierten, innerhalb deren sich der Bürger dieser Stadt, dieses Kreises und dieses Landes sicher fühlen soll und kann.
Gewalt gegen Sicherheitskräfte inakzeptabel
"Die Polizei ist das Herzstück der Sicherheitsarchitektur in unserem Land, deshalb setzt Hessen auf eine starke und wirkungsvolle Polizei", machte Innenminister Roman Poseck gleich zu Beginn seines Grußwortes klar. Deshalb sei es mehr denn je erforderlich, in Personen und sächliche Ausstattung der Polizei zu investieren. Dabei gelte es, die "Möglichkeiten der neuen, digitalen Welt einschließlich der Künstlichen Intelligenz" für die Polizei nutzbar zu machen.
"Klare Grenzen und klare Konsequenzen" kündigte der Minister angesichts der auf Rekordhöhe gestiegenen Angriffe auf Sicherheits- und Hilfskräfte an, von denen der Mord an dem Polizisten in Mannheim von Poseck, als "Spitze des Eisbergs" bezeichnet wurde. "Die Landesregierung steht hinter den Sicherheitskräften, und Übergriffe erfordern klare Konsequenzen." In inhaltlich gleicher Weise äußerten sich Justizminister Christian Heinz und Oberbürgermeister Manfred Wagner. Staat und Bürger könnten sich weiterhin auf "ihre" Polizei verlassen. Angriffe auf Sicherheitskräfte "können nicht das neue Normal sein", denn dann seien Demokratie und Freiheit in Gefahr. Gerade diese zu schützen, sei Hauptaufgabe der Polizei.
Breite Mehrheit hinter Polizei
Polizeipräsident Torsten Krückemeier ist sich sicher, dass "die breite Mehrheit der Bevölkerung" hinter den Angehörigen der Sicherheits- und Hilfsorganisationen stehe und deren Arbeit unterstütze. Krückemeier wünscht sich eine weitere Stärkung des Bandes zwischen Polizei und Bevölkerung. An dieser selbstgewählten Aufgabe arbeite der Verein Pro Polizei Wetzlar in vorbildlicher Weise.
Die "eminente Bedeutung" des Dialogs zwischen Polizei und Bevölkerung hob auch Dr. Jürgen Stock, Generalsekretär von Interpol mit Hauptsitz im französischen Lyon - und "Wetzlarer Bub aus Niedergirmes", hervor. Die Bedrohungslage für Demokratie und Rechtsstaat sowie Freiheit und Unversehrtheit jedes Einzelnen komme mittlerweile vermehrt aus dem Ausland, gestützt und ermöglicht durch die fortschreitende Digitalisierung und eine immer enger vernetzte Gesellschaft. Global und hochprofessionell agierend bedrohten Kriminelle ihre Opfer "vom heimischen PC irgendwo auf dieser Welt aus" und bedienten sich dabei einer breiten Palette von Betrugsvarianten. Daher sei es wichtig, das Sicherheitsbewusstsein der Bürger zu stärken, um diese Gefahren zu erkennen.
Tolle Hundevorführungen
Auf dem Rasen des Wetzlarer Stadions herrschte in diesem Jahr relative Ruhe, da auch der angekündigte Polizeihubschrauber seine Teilnahme aus aktuellen Einsatzgründen kurzfristig absagen musste. Also gehörte das Grün in erster Linie den Diensthundestaffeln des Polizeipräsidiums Mittelhessen, des Justizministeriums und des Zolls sowie der DRK-Rettungshundestaffel für ihre Vorführungen, einschließlich einer motorisierten Verbrecher-Verfolgungsjagd rund um die 400-Meter-Laufbahn. Die vierbeinigen Sicherheits-Kollegen ernteten wie immer viel Aufmerksamkeit seitens des Publikums, nicht zuletzt der zahlreichen Kinder.
Während das Landespolizeiorchester Hessen in diesem Jahr angesichts der Wetterlage auf ein Platzkonzert verzichten musste, griffen die Musiker einer Showband der US-Army unter dem schützenden Dach der Haupttribüne rasant in Tasten und Saiten. Gefragt wie immer war die Fahrrad-Codierung der Wetzlarer Polizei, die THW-Kletterwand, die Drehleiter der Feuerwehr und vieles, vieles andere mehr, was sich unter den Stichworten Bundeswehr, DLRG, Verkehrswacht, Jugendverkehrsschule usw. auf fast drei Dutzend Programm-, Aktions- und Mitmachpunkte summierte, nicht zu vergessen die berittene Polizei und die Ausstellung historischer Polizeifahrzeuge aus dem Oldtimermuseum Marburg.
Polizeischau-
Splitter I
Medien?
Wenn es darum geht, irgendwelche Mini-Aufmärsche medial zu verfolgen, sie sind häufig dabei, die „großen Medien“. Wenn über 300 Ehrenamtliche eine Polizeischau veranstalten, um die Leistungsfähigkeit aller Rettungskräfte zu dokumentieren, wenn 5000 Besucher im Laufe des Tages kommen, dann ist das kaum eine Berichterstattung wert.
Eingeladen waren Frankfurt dpa, HR1, HR4, Mittelhessen FFH, Studio Gießen, der HR, um nur einige zu nennen, Material wurde zugeschickt. Ob im Vorfeld berichtet wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Angemeldet hat sich kein einziges Medium. Das ist eine traurige Bilanz. Hier hätte man übrigens die Wertschätzung gegenüber Sicherheitskräften und der Polizei insgesamt durch eine entsprechende Berichterstattung zum Ausdruck bringen können!?
Splitter II
Hubschrauber?
Viele haben gefragt, wo bleibt denn der angekündigte Hubschrauber? Eine berechtigte Frage. Wir hatten lange im Vorfeld die prinzipielle Zusage, dass der Hubschrauber kommt, aber immer vorbehaltlich einer möglichen aktuellen Lage bezogen auf Europameisterschaft, Bundesparteitag der AfD mit hohem Personaleinsatz, Fanmeilen und anderes mehr, so dass die Verantwortlichen froh waren, als der Einsatzleiter des Hubschraubers am Freitag vor der Polizeischau anrief und mitteilte, dass wegen der großen Lagen kein Eurocopter-Einsatz nötig sei und er deshalb vermutlich gegen 10 Uhr kommen werde, um bis ca. 12 Uhr zu bleiben. So schön, so gut.
Das einsetzende überschaubare Wetter verhinderte über dem Taunus den Anflug, so dass ein späterer Zeitpunkt avisiert wurde. Mit der Besatzung war man in telefonischem Kontakt. Sie erklärten, sobald es irgendwie gehe, werde man starten. Dann die Nachricht, dass man zu einer Vermisstensuche eingesetzt sei und nicht sagen könne, wann ein Besuch in Wetzlar denkbar ist. Und aus der Suche nach einem Vermissten wurde im Laufe des frühen Nachmittags die Suche nach drei Vermissten, so dass die Einsatzleitung gegen 15.30 Uhr mitteilen musste, dass man doch nicht kommen könne.
Extrem schade, aber wenn es um Menschenleben geht, dafür hat jeder sicherlich Verständnis, geht ein solcher tagesaktueller Einsatz vor. Im August in zwei Jahren wird es keine Weltmeisterschaft geben, keine Europameisterschaft, keine Olympiade, so dass die Chance, so wie in früheren Jahren immer, entsprechend hoch ist, dass der Eurocopter zum Einsatz kommt. Ein Restrisiko bleibt aber immer.
Splitter III
Familienfest
Erfreulich zu beobachten, wie viele junge Familien mit kleinen und großen Kindern die Angebote wahrnahmen, um sich entweder ein abwaschbares Pro-Polizei-Tattoo machen zu lassen, die Dekra-Mützen zu „ergattern“ oder die Pro-Polizei-Warnwesten anzuziehen. Sehr gefragt die Angebote der Jugendfeuerwehr, der Kletterturm des THW, die Fotografier-Möglichkeit auf dem Polizei-Motorrad - und natürlich Hunde ohne Ende. Ebenso willkommen die beiden charmanten Damen der Reiterstaffel.
Splitter IV
Moderation
Erstmalig hatten die Verantwortlichen mit Entertainer Dirk Daniels und Werner Bursik, der als ehemaliger Polizeichef von Gießen fachlich assistieren konnte, eine Doppelmoderation zusammengestellt. Die beiden machten das professionell. Danke dafür. Und mit CB-Akustik war auch eine absolut professionelle Anlage vorhanden.
Splitter V
Dank an Stadt
Ein großer Dank gilt dem Ordnungsamt der Stadt Wetzlar dafür, dass das Stadion wieder kostenlos zur Verfügung gestellt wurde. Ein großer Dank aber auch an die beteiligten Mitarbeiter vor Ort, Sven Lehne und sein Team die mit Weitsicht, Umsicht und Engagement dafür sorgten, dass es auch aus städtischer Sicht einen reibungslosen Ablauf gab.
Splitter VI
Dank an das THW – Moos – und van Elkan
Das, was im Verborgenen läuft, ist häufig das, was für das Gelingen zentral notwendig ist, und zwar die Stromversorgung. Die Firma CB-Akustik war professionell dabei, aber auch das THW, das durch sein fachliches Können, gerade bei solchen Großereignissen, unverzichtbar ist. Dank an die Firma van Elkan und Dank an Hartmut Moos und seine Mitarbeiter, hier waren Profis am Werk, die immer ausreichend für Speis und Trank sorgten.