„Respekt-Kampagne für Sicherheitskräfte“ eröffnet

Pro Polizei Wetzlar unterstützt mit 3000 Euro

Ein privater Verein aus Münster hat eine bemerkenswerte Initiative ergriffen und sich zum Ziel gesetzt, einzelne Schicksale von Polizeibeamten sichtbar zu machen, die in Ausübung ihres Berufes in unterschiedlichster Form attackiert wurden und sich bereit erklärt haben, mit Bild und Schilderung der Umstände als mahnendes Beispiel zur Verfügung zu stehen.

Für Mittelhessen wurde das erste Exponat bereits bei der Polizeischau von Pro Polizei Wetzlar am 30.6. dem Polizeipräsidenten überreicht. Insgesamt sind es gut 40 Exponate, die ausgestellt werden, vier Beispiele davon aus Mittelhessen, die auf Anfrage von Polizeipräsident Torsten Krückemeier Pro Polizei Wetzlar mit rund 3000 Euro bezuschusst hat.

Bei der offiziellen Eröffnung für Mittelhessen in der Sparkasse Gießen dankte Krückemeier zunächst Sparkasse und Volksbank für die Unterstützung, ebenso Pro Polizei und dem Verein. Er machte in klaren Worten deutlich, wie notwendig die Unterstützung der gesamten Blaulichtfamilie sei. Man dürfe nicht verkennen, dass jeder Angriff auf Polizeibeamte oder Rettungskräfte bei den Betroffenen Spuren hinterlasse, und deshalb sei es notwendig, Gewalt in jeder Form und insbesondere gegen Polizeibeamte zu ächten. In die gleiche Kerbe schlug Pro-Polizei-Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer in seinem Grußwort. Er wies darauf hin, dass es zu den Aufgaben von Pro Polizei Wetzlar gehöre, die Polizei nicht nur materiell zu unterstützen, dies sei in der Vergangenheit besonders intensiv geschehen, sondern auch präventiv und heute aktueller denn je ideell. Wenn es wie im abgelaufenen Jahr über 60.000 Angriffe unterschiedlichster Art auf Polizeibeamte inklusive Bundespolizei und Rettungskräfte gegeben habe, sei das eine Zahl, die inakzeptabel sei. Jeder Angriff auf Polizeibeamte sei ein Angriff auf diesen Staat, für den sie stünden. Sie garantierten durch ihre Arbeit die Sicherheit des Einzelnen und damit letzten Endes auch die Freiheit.

Daher sei es aus seiner Sicht, so Irmer, Aufgabe der Justiz, den Strafrahmen, soweit das irgendwie gehe, auszuschöpfen. Wenn dies nicht reiche, müsse der Strafrahmen per Gesetz erhöht werden. Die Politik müsse von wohlmeinenden und wohlgesetzten Worten abgesehen konkretes Handeln erkennen lassen, und die Gesellschaft müsse ihre Stimme erheben, wenn in der Öffentlichkeit die Polizei pauschal verunglimpft werde. Auch die Medien hätten hier ihren Anteil und ihre Verantwortung. Dieser Verantwortung würden sie nicht immer nachkommen. Wenn die linksradikale Antifa erkläre, Bullen seien Schweine, die Linksjugend in einem Flyer verbreite, „Advent, Advent, ein Bulle brennt“, wenn Fridays for Future Frankfurt die Polizei pauschal als rassistisch diffamiere, dann müsste eigentlich ein parteiübergreifender Aufschrei der Empörung und klarer Distanzierung erfolgen.

Dies geschehe leider nicht. Im Gegenteil. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, so Irmer abschließend. Dies sei in Artikel 1 Grundgesetz festgelegt. Sie betreffe zu Recht jeden Bürger, betreffe aber auch erst recht Polizeibeamte und die Hilfsorganisationen. Er wünsche sich, so Irmer im Namen von Pro Polizei, mehr gegenseitigen Respekt, mehr Toleranz für anderer Auffassungen und weniger Hass und Hetze gegen wen auch immer.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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