
Stromverknappung, Preiserhöhung und De-Industrialisierung sind die Folgen
In nur einem Jahr:
Weltweit: 70.000 MW Kohlestrom gehen zusätzlich neu ans Netz
Deutschland: 3.800 MW Kohlestrom werden zusätzlich (nach AKW-Aus) abgeschaltet.
Weitgehend abseits der öffentlichen Wahrnehmung hat RWE zum 31.3.2024 in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsminister fünf Braunkohleblöcke stillgelegt mit einer Leistung von 2100 Megawatt. Bis Ende des Jahres kommen weitere 400 Megawatt hinzu und 1300 Megawatt von Steinkohlekraftwerken. Summa summarum 3800.
Riesiger Mehrbedarf an Strom
Deutschland baut Kapazitäten ab
Nicht nur die Stilllegung der Kohlekraftwerke zum jetzigen Zeitpunkt ist ein Problem, sondern vor allen Dingen auch das Abschalten der Kernkraft, so dass die gesicherte Stromversorgung in Deutschland in hoher Gefahr ist. Stromproduktion drosseln bei gleichzeitiger Erhöhung des Strombedarfs, das kann nicht funktionieren. Auf der einen Seite will man politisch den Ausbau der Wärmepumpen, den Ausbau der Elektromobilität auf utopische 10 Millionen Fahrzeuge bis 2030. Zunehmende Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und anderes mehr sind Stromfresser. Schon heute verbrauchen Rechenzentren etwa 460 Terrawattstunden Strom. Experten gehen davon aus, dass dieser Verbrauch durch Ausweitung der Künstlichen Intelligenz bis 2030 auf bis zu 1137 Terrawattstunden ansteigen wird.
Stromabschaltungen und Regulierungen die Folge
Jetzt bereits ist schon klar, dass sich der Gesetzgeber vorbehält, den Stromverbrauch beispielsweise für private Haushalte zu drosseln. Unvorstellbar in einem modernen Land, einem Land, das noch zu den stärksten Wirtschaftsnationen weltweit gehört. Jahrzehnte war es selbstverständlich, dass Strom in Deutschland zu jeder Tages- und Nachtzeit in beliebiger Menge zur Verfügung steht. Wenn der Fortschritt so aussieht, dass Strom künftig rationiert werden muss, dann ist der Industriestandort Deutschland ganz schnell am Ende.
Abhängigkeit vom Ausland
Habeck musste einräumen, dass viele seiner Annahmen darauf beruhen, dass man jederzeit Strom aus dem europäischen Ausland beziehen kann. Damit auch Atomstrom, der bei uns verteufelt wird, während er weltweit ausgebaut wird. Motto: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass.
Wetterereignisse nicht berücksichtigt
Katherina Reiche, die Vorsitzende der Geschäftsführung des größten deutschen Verteilnetzbetreibers, warnt deshalb ausdrücklich vor Stromausfällen. In dunklen, windstillen Phasen könne es bis zu 100-mal zu Phasen der Unterversorgung kommen, die bis zu 21 Stunden dauern könnten. Aktuelles Beispiel ist die Saharawolke im April dieses Jahres. Am Karsamstag rechnete der Netzbetreiber in Baden-Württemberg mit 3500 Megawatt-Photovoltaik-Strom. Dann kam die Saharawolke, und es kamen nur noch 1800 Megawatt heraus. Die Lücke musste durch das Anwerfen der noch vorhandenen konventionellen Kraftwerke ersetzt werden. Das geht aber nicht mehr, wenn man sie komplett abschaltet.
In Texas ist ein 350 Megawatt großes Solarfeld durch einen Hagelschaden größtenteils zerstört worden: Man muss bedenken, wenn es zu einem Vulkanausbruch, wo auch immer, kommt, der in Island ebenso geschehen kann wie in Italien, dann hat auch dies erhebliche Auswirkungen auf die Produktion von Energie aus Sonne und Wind.
69.545 Megawatt in einem Jahr
Die Ampel jubelt, dass Kohlekraftblöcke vom Netz genommen wurden. So führte die grüne Bundestagsabgeordnete Henneberger aus, dass dies ein „großer Erfolg für Klimagerechtigkeit sei und im Wissen um die historische und globale Verantwortung für die Erreichung unserer Klimaziele geschehe“. Deutschland reduziert in diesem und im nächsten Jahr 3800 Megawatt Kohlekraftwerkskapazitäten – tolle Leistung für das Weltklima -, während gleichzeitig in einem einzigen Jahr folgende zusätzliche Kohlekraftwerkskapazitäten hinzugekommen sind:
China 47.000 Megawatt, Indonesien 5900, Indien 5500, Japan 2450, Südkorea 1040, Vietnam 2600. Insgesamt rund 70.000 Megawatt. Spätestens mit diesem einen kleinen Beispiel wird deutlich, dass das, was Deutschland meint zur Klimaweltrettung machen zu müssen, nichts bewirkt. Der deutsche Bürger, die deutsche Industrie, sie zahlen einen hohen Preis. Industrieunternehmen wandern ab. Die De-Industrialisierung schreitet voran, und der Wirtschaftsstandort Deutschland geht schwierigen Zeiten entgegen. Die selbstgemachte moralische Überhöhung, dass an Deutschlands Klimapolitik die Welt genesen soll, macht uns weltweit nur lächerlich und gibt uns dem Gespött preis. Wie hat die New York Times sinngemäß vor einiger Zeit formuliert? Deutschland macht die dümmste Energiepolitik weltweit.
Der Bürger zahlt die Zeche, und die Mainstreammedien tragen zur irrationalen Hysterisierung bei, statt rational Pro und Kontra abzuwägen.