Exklusive Umfrage für Pro Polizei Wetzlar
89 Prozent der Deutschen
finden die Arbeit der Polizei wichtig
Im Rahmen ihrer Vortragsveranstaltungen hatte die Wetzlarer Bürgerinitiative „Pro Polizei“ jetzt Hermann Binkert, den Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstitutes INSA aus Erfurt, das vor 15 Jahren als Privatfirma gegründet wurde, zu Gast.
Rund 100 Teilnehmer hörten gespannt zu, wie Meinungsforschungsinstitute heute relativ präzise zu Umfrageergebnissen kommen, die weitgehend sehr nahe an der Realität sind. Wichtig sei, so Binkert, dass man einen Querschnitt der Bevölkerung bei den Befragten erhalte. Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Haushaltseinkommen, Region, ob nur per Festnetz erreichbar oder mobil… Der Mix mache es, und darüber hinaus sei die Fragestellung entscheidend, die offen sein müsse und nicht suggestiv. Man sage nicht, ob dies oder jenes richtig oder falsch sei, sondern man wolle die Stimmung ohne jegliche Wertung einfach nur widerspiegeln. Deshalb sei es auch wichtig, Respekt vor der Antwort des Interviewten zu haben, ohne den Versuch der Wertung vorzunehmen.
Auf Bitten von Pro Polizei, so Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer, habe Binkert freundlicherweise eine kleine Polizeiumfrage gemacht, die hochinteressant sei. Das wichtigste Ergebnis: Insgesamt empfinden die Arbeit der Polizei in Deutschland 89 Prozent als sehr wichtig oder eher wichtig. Dies sei ein überragender Wert. Schaue man sich das nach Altersstufen gestaffelt an, könne man sagen, je älter der Befragte sei, desto wichtiger werde die Polizeiarbeit interpretiert. Bei den über70-Jährigen liege der Zustimmungswert bei 98 Prozent, bei den 18- bis 29-Jährigen bei 74 Prozent. Eine Zahl, die die Politik parteiübergreifend aufrütteln müsse, sei die Antwort auf die Frage, ob die Polizei derzeit in der Lage sei, die Innere Sicherheit in Deutschland zu gewährleisten. Hier sagten lediglich 51 Prozent ja, aber 43 Prozent waren der Auffassung, dass sie eher nicht in der Lage sei. Dies liegt natürlich nicht an der Polizei selbst, sondern an fehlendem Personal, an der Ausstattung, häufig auch an Gesetzen, die die Polizeiarbeit de facto behindern, statt ihre Arbeit zu erleichtern und vieles andere mehr.
Dieses Ergebnis korreliert mit der nächsten Frage, inwieweit die Unterstützung der Polizei durch die Politik als ausreichend angesehen wird. Auch dies eher ernüchternd, denn insgesamt sind nur 28 Prozent der Auffassung, dass die Unterstützung der Polizei durch die Politik ausreichend ist, aber 62 Prozent sind der Auffassung, dass die Unterstützung eher unzureichend ist.
Fragt man die Anhänger der Parteien, inwieweit die Polizei in der Lage ist, die Innere Sicherheit zu gewährleisten, gibt es doch einige Unterschiede. 71 Prozent der Anhänger der SPD sind der Auffassung, dass die Polizei die Innere _Sicherheit in Deutschland gewährleisten kann. Bei CDU/CSU sind es 61 Prozent, bei den Grünen 68 Prozent, bei der FDP 69 Prozent, bei der AfD 26 Prozent, bei der Linkspartei 54 Prozent und bei den Freien Wählern 48 Prozent. Soweit die Fakten.
Eine rege Diskussion mit vielen Fragen rundete den gelungenen Vortrag ab. Pro-Polizei-Vorsitzender Hans-Jürgen Irmer dankte dem Geschäftsführer von „Goethes Ballhaus“ in der ehemaligen Spilburgkaserne, einer wunderbaren Räumlichkeit, für die Unterstützung. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, sich bei Canapés und Getränken in kleiner Runde weiter zu unterhalten.
Über den Autor
Herausgeber Wetzlar Kurier