Baerbock entschuldigt sich in Nigeria für britisches (!) Unrecht

Im Dezember letzten Jahres gab Außenministerin Baerbock dem wie sie sagte „nigerianischen Volk“ Tausende von sogenannten Benin-Bronzen zurück. Sie wären jetzt wieder im Besitz des nigerianischen Volkes. Das klingt alles gut, wenn man von Geschichte keine Ahnung hat.

Wer es besser weiß, ist Prinz Okpame-Edward Oronsaye. Prinz Oronsaye wohnt seit 30 Jahren in Deutschland. Er gehört der Königsfamilie an. In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ erklärte er, dass die Bronzen, anders als von Baerbock behauptet, nicht (!) dem „nigerianischen Volk“ gehören würden, weil es dieses als solches gar nicht gebe.

Auf dem heutigen Staatsgebiet lebten rund 250 verschiedene Stämme, deren Mitglieder sich nicht als Nigerianer bezeichnen würden.

Einer dieser Stämme ist das Volk der Edo, und in dessen Privatbesitz sind die Bronzen jetzt übergegangen. Warum sich die deutsche Außenministerin entschuldige, sei auch nicht ansatzweise erkennbar, denn es seien die Briten gewesen, die das damalige Königreich Benin 1897 zerschlagen und damals auch die Bronzen geraubt hätten. Diese Skulpturen sind Jahrzehnte später in deutschen Besitz gekommen, nachdem sie von Deutschland angekauft wurden. Wenn also jemand moralische Pflicht hat zur Rückgabe, wäre dies Großbritannien, aber nicht Deutschland.

Volk und Sühne?

Während Claudia Roth zu Recht davon gesprochen hat, dass man der Ukraine helfen müsse, ihre Identität als Volk zu erhalten, Baerbock vom nicht existierenden „nigerianischen Volk“ spricht, haben die Grünen, zumindest in Teilen Schwierigkeiten, sich zum deutschen Volk zu bekennen. Nationale Identität gilt für alle Völker dieser Welt, nicht aber für Deutschland, das nur als Randbemerkung.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe3/2025