Aus der Arbeit der CDU-Kreistagsfraktion Lahn-Dill


Großartige Einblicke in die Arbeit von Dynamit Nobel Defence in Burbach

Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion besuchten das kurz hinter der Kreisgrenze liegende Werk von Dynamit Nobel Defence in Burbach-Würgendorf, um sich von Geschäftsführer Michael Humbek und der Public Affairs Managerin, Isabel Müller, über die Arbeit des Unternehmens informieren zu lassen. Das Werk an sich existiert seit 120 Jahren; 1928 hat die Alfred-Nobel-Gruppe hier Einzug gehalten. Vor rund 20 Jahren ist das Rüstungsgeschäft ausgegliedert worden und besteht nun als eigenes Unternehmen. Prinzipiell, so Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, wäre es schön, wenn man weltweit keine Waffen mehr benötigen würde. Aber das sei erwiesenermaßen Wunschdenken. Deshalb sei es gut, dass man in Deutschland nach wie vor eine funktionierende Rüstungsindustrie habe.

Am Standort in Burbach, neben weiteren in Berlin, Leipzig und perspektivisch auch in Ungarn, beschäftigt das Unternehmen mit deutlich steigender Tendenz mittlerweile über 400 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 100 Millionen Euro. Dynamit Nobel Defence ist insbesondere für die schultergestützte „Panzerfaust“ bekannt. Die Vertreter der CDU-Kreistagsfraktion, darunter CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, Kreisbeigeordneter Ronald Döpp, die Abgeordneten Nicole Petersen, Lisa Schäfer, Christoph Herr, Ingo Panten und Sascha Panten, konnten während ihres Besuchs einem Testschießen in dem abgesicherten Schießbunker beiwohnen und sich von der panzerbrechenden Wirkung der Panzerfaust überzeugen, die es in unterschiedlichen Variationen gibt. Gleichzeitig wird vor Ort in Burbach auch entwickelt, produziert und intensiv getestet. Falltest, Stoßtest, Vibrationstest und vieles andere mehr stellen sicher, dass Soldaten im Ernstfall eine den höchsten Qualitätsansprüchen genügende Waffe im Sinne des militärischen Erfolges und im Sinne des Eigenschutzes zur Verfügung steht. Man sei froh, dass man auf einem sehr großen Gelände mit entsprechenden Sicherungsvorkehrungen in der Lage sei, Waffen ballistisch zu testen, nachdem der Truppenübungsplatz in Daaden seit einigen Jahren nicht mehr zur Verfügung steht.

Das Unternehmen produziert aber nicht nur die genannten Waffensysteme, sondern auch Reaktivpanzerung (ERA) für den Schützenpanzer Puma und weitere militärische Fahrzeuge, die einen zusätzlichen Schutz vor panzerbrechenden Waffen benötigen. Die Auftragslage für die kommenden Jahre ist vielversprechend.
Dynamit Nobel Defence hat die eigenen Fertigungskapazitäten seit 2014 ausgebaut. Schwierig sei es, Facharbeiter zu finden. Deshalb setze man verstärkt auf Teilautomatisierung, die aber Fachleute nicht ersetzen könne. Perspektivisch, so Humbek, sei der Standort allein durch die Auslandsnachfrage wirtschaftlich mehr als gesichert. Das Unternehmen biete den Arbeitnehmern gute Rahmenbedingungen und gute Bezahlung. Demgegenüber stelle man natürlich auch entsprechende Anforderungen an Fachlichkeit und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht.

Ein Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit liege in der Digitalisierung. Dort könne man durch intelligente Vernetzungen innerhalb von Sekunden entscheiden, welches Waffensystem eingesetzt werden muss, um Verteidigung oder auch Angriff am effektivsten zu gestalten. Dieser Entscheidungsprozess dauere bei den Landstreitkräften derzeit noch mehrere Minuten; zu lang für ein hochintensives Gefecht der Zukunft. Digitalisierung mit der entsprechenden Vernetzung der Waffensysteme bedeutet nicht zuletzt auch zusätzliche Sicherheit.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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