Junge Union besucht letzte aktive Mühle im Lahn-Dill-Kreis
Mitglieder der Jungen Union Solms-Braunfels-Leun haben gemeinsam mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Frank Steinraths die Firma Amend Landhandel in Braunfels-Neukirchen besucht. Bereits seit 1882 wird dort feinstes Mehl gemahlen. Die Brüder Tobias und Christof Amend sind beide gelernte Müller und betreiben die Mühle in 5. Generation. Heute ist die Mühle Amend die einzig aktive Mühle im Lahn-Dill-Kreis. Das „Mühlensterben“ ist leider in vollem Gange. „Gerade die kleineren Betriebe leiden unter zu viel Bürokratie und zunehmenden Auflagen“, erklärte Familie Amend.
Lisa Schäfer (Vorsitzende JU SBL) sagte: „Das Müllerhandwerk in Deutschland ist ein Paradebeispiel für nachhaltiges Wirtschaften. Mühlen leisten einen wichtigen Beitrag für eine sichere, regionale und gesunde Ernährung unserer Bevölkerung. Politik muss dieses Handwerk erhalten, indem sie praktikable Rahmenbedingungen schafft und die Betriebe entlastet.“
Bei der Führung in der Mühle wurden die einzelnen Schritte vom Korn bis zum Mehl erläutert. In der Mühle Amend können innerhalb von 24 Stunden rund 8 Tonnen Mehl gemahlen werden. Landwirte aus der Region liefern dafür frisches Getreide. Daraus werden kleine Proben genommen und es wird auf Qualitätseigenschaften geprüft. In mühleneigenen Silos wird das Getreide, das die Prüfung bestanden hat, gelagert und auf ca. 10-15°C heruntergekühlt. So werden Frische und Haltbarkeit gewährleistet. Nur hygienisch einwandfreie Körner werden weiterverarbeitet und in Walzen schonend gemahlen. Nach dem Mahlvorgang werden im Plansichter durch viele übereinanderliegende Siebe in der Rüttelbewegung die unterschiedlichen Fraktionen im Mahlgut voneinander getrennt. So erhält man die unterschiedlichen Bestandteile, die zur Herstellung der verschiedenen Mehltypen benötigt werden. Insgesamt wird das Getreide unter ständiger Qualitätsprüfung des Müllers in den Walzen zerkleinert und gesiebt – solange bis feinstes, frisches Mehl entsteht.
Neben der Arbeit in der Mühle führt die Familie Amend weitere Unternehmen im Agrar-, Landtechnik- und Lebensmittelbereich. Am Ende der Führung bekam jeder Teilnehmer einen Sack Weizenmehl geschenkt. Der Braunfelser Niklas Müller (stv. Vorsitzender JU SBL) sagte abschließend: „Lebensmittel aus regionaler Produktion prägen das Gesicht unserer Heimat als lebenswerte Orte. Wer regionales Mehl hier vor Ort kauft, leistet nicht nur einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und zu einer gesunden Ernährung, sondern unterstützt unsere heimischen Betriebe.“