Aus der Arbeit der CDU-Kreistagsfraktion Lahn-Dill
Geht es nach der CDU
Blasbach soll Autobahnanschluss behalten
SPD, FDP, FWG, Grüne lehnen ab
Es waren die Gemeinden Bischoffen und Hohenahr, die im Sommer letzten Jahres sich in Form einer Resolution an die Autobahn GmbH des Bundes gewandt haben, um zu erreichen, dass der Autobahnanschluss Blasbach geöffnet bleibt, um von dort Richtung Dortmund bzw. Frankfurt weiterhin auffahren zu können.
Diese Resolution der beiden Gemeinden, die stellvertretend für das sogenannte landschaftlich attraktive Hinterland warben und eintraten, war für die CDU-Kreistagsfraktion Anlass, sich in einem Antrag in Form einer Resolution für die Beibehaltung des Anschlusses auszusprechen.
Daniel Steinraths (Lahnau) begründete den Antrag, in dem er deutlich machte, dass das „Hinterland“ nicht abgehängt werden dürfe. Dies betreffe Aßlar, Bischoffen, Hohenahr, die Gewerbeanbindung, die schnellere Verbindung zum Krankenhaus, sei für die Berufspendler wichtig und man spare Zeit, zumal die Gefahr bestehe, wenn der Autobahnanschluss geschlossen würde, was mittlerweile sehr wahrscheinlich ist, dass dann der Verkehr durch Wetzlar sowohl in Blasbach als auch in Hermannstein fließe.
All dies kein Argument für FDP-Fraktionschef Büger, der darauf hinwies, dass das Ganze nur rund 700 Fahrten ausmache und dass das deshalb nicht notwendig sei. Auch die Stadt Wetzlar habe keine Proteste angemeldet. Dem widersprach CDU-Fraktionschef Hans-Jürgen Irmer, der darauf hinwies, dass selbst die Autobahn GmbH des Bundes auf die Eingaben der Bürgermeister Herrmann und Ebertz hin eingeräumt habe, dass die Stadt Wetzlar im Sommer 2021 Bedenken geäußert habe, da man befürchte, dass verstärkt Lkw durch das Stadtgebiet fahren würden.
Widersprüchliche Argumentation
Die Autobahn GmbH lehnte die Beibehaltung mit der Argumentation ab, dass man dann eine neue Rampe bauen müsse und dies ein enormer Eingriff in Natur und Landschaft wäre sowie Kosten von 10 Millionen Euro verursache. Dies ziehe überhaupt nicht, so der CDU-Fraktionschef, denn die gleiche Behörde wolle den Wegfall der Wetzlarer Hochstraße durch Umfahrung von Wetzlar-Dalheim auf die A 480. Hier gehe es um einige 100 Millionen Euro Kosten, die offensichtlich keine Rolle spielten, und hier gehe es um einen wesentlich größeren Eingriff in die Natur. Wenn man das Argument Natur vorgebe, dann bitte korrekt.
60 Millionen mehr Kilometer pro Jahr
Nach seiner Auffassung, so Irmer, müsse die Hochstraße erhalten bleiben. Zufälligerweise sei die Standsicherheit um einige Jahre nach hinten verlagert worden, nachdem man erkannt habe, mit den Planungen auch nicht ansatzweise zeitlich hinzukommen. Heutzutage wäre es technisch kein Problem, Brücken dramatisch schneller zu bauen, wenn man Brückenteile vorfertige, ob in Beton oder Stahl sei dahingestellt. Das Argument, dass man eine entsprechende Verbreiterung der Hochstraße wegen eines zusätzlichen Standstreifens benötige, sei nicht stichhaltig, wenn die gleiche Behörde auf den angeblich zwingend notwendigen Standstreifen im Tunnel verzichte. Was dort möglich sei, müsse auch auf der Hochstraße möglich sein.
Im Übrigen würde diese Planung dazu führen, dass ein Mehraufwand pro Fahrzeug von etwa 6 Kilometern die Folge sei. Wenn man konservativ schätze und nur von 30.000 Fahrzeugen pro Tag ausgehe, würden dies rund 180.000 Kilometer pro Tag zusätzlich ausmachen. Auf den Monat umgerechnet rund 5 Millionen mehr Kilometer und auf das Jahr hochgerechnet sage und schreibe rund 60 Millionen mehr Kilometer, die zurückzulegen seien. Ökonomisch und ökologisch grober Unfug. SPD, FDP, FWG und Grüne lehnten trotz aller Argumente den CDU-Antrag ab, der nur die Unterstützung der AfD fand.