Die Wärmepumpenlüge des Robert Habeck
- Häuser verlieren an Wert
- Bußgelder bis 50.000 Euro
- Angriff des Staates auf Privatwohnungen
- Schornsteinfeger als neue Heizungspolizei
- Strom wird rationiert

Selten hat es einen so massiven Eingriff des Staates in die Privatsphäre der Bürger gegeben wie jetzt die geplante Reform des Gebäudeenergiegesetzes durch SPD, Grüne und FDP. Alles, was geplant ist, kommt de facto einer partiellen Enteignung gleich und einer Belastung des Bürgers in den nächsten Jahren von bis zu 45 Milliarden Euro.

Fakten

Zunächst einmal zu dem, was rein sachlich geplant ist. Nach dem Entwurf des Gesetzes muss ab 1. Januar 2024 jede neu eingebaute Heizung mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Dazu muss man wissen, dass derzeit etwa 50 Prozent aller Heizungen in Deutschland mit Erdgas betrieben werden, ca. 25 Prozent mit Öl, das Ganze bei einem Bestand von ca. 40 Millionen Wohnungen.

Ziel ist es nach dem Entwurf, dass bis 2045 alle Gebäude klimaneutral sein sollen. Sollte bei einer aktuellen älteren Heizung ein Totalausfall erfolgen, darf noch eine „normale“ Heizung installiert werden, dann aber längstens für drei Jahre, wobei danach die 65-Prozent-Regelung einzuhalten ist. Dies wird kein vernünftiger Mensch machen. Ausnahmen gibt es für Rentner ab 80 Jahren.

Wer ab 2034 immer noch eine Öl- oder Gasheizung betreibt, muss zusätzlich eine Wärmepumpe installieren, um auf die 65-Prozent-Regelung zu kommen. Der aktuelle Ampel-Kompromiss sieht jetzt vor, dass bis 2030 Heizungen zu 50 Prozent mit grünem Gas betrieben werden müssen, bis 2035 die Heizungen mit 65 Prozent Wasserstoff.

So täuscht man die Öffentlichkeit

Was Herr Habeck und seine fachlich äußerst fundierten Mitarbeiter verschweigen, ist die Tatsache, dass in dem Moment, wenn Gasnetze auf 65 Prozent Wasserstoff umgestellt worden sind, es technisch nicht mehr möglich ist, klassische Gasheizungen weiter zu betreiben, weil in den Gasnetzen kein normales Gas mehr transportiert werden kann. Beides zusammen geht nun einmal nicht. Mit anderen Worten, dies ist eine de facto Enteignung von Bürgern.

Strombedarf

Der Strombedarf heute liegt bei etwa 467 Terrawattstunden, der in den nächsten Jahren dramatisch steigen wird durch den Ausbau der E-Mobilität, durch den Einbau der Wärmepumpen, durch Nachtstromspeicher, Industriestrom…, so dass die Bundesnetzagentur davon ausgeht, dass man im Jahr 2037 etwa 1053 Terrawattstunden benötigt.

Stromengpass und Stromverteuerung logisch

Während man also weiß, dass man einen dramatisch steigenden Strombedarf hat, drosselt die Bundesregierung die Stromerzeugung durch das falsche Abschalten von Kernkraftwerken und das Abschalten von Kohlekraftwerken, so dass zwangsweise ein Stromengpass erzeugt wird, den man durchaus sieht, wenn man gleichzeitig erklärt, neue Gaskraftwerke bis 2030 mit einem Volumen von 20.000 Megawatt zu bauen, um die Blackout-Gefahr zu reduzieren, von denen aber noch nicht ein einziges steht. Um den Blackout zu vermeiden, importieren wir dann lieber Kohlekraftstrom aus dem Ostblock oder Kernkraftwerkstrom aus Frankreich.

Das heißt, wir verursachen sehenden Auges einen Stromengpass. Wenn man von einem Gut weniger hat, führt dies marktwirtschaftlich gesehen immer zu einer Verteuerung. Im Übrigen, das ist die größte Verantwortungslosigkeit der Bundesregierung, es ist derzeit und in den nächsten Jahren technisch auch nicht ansatzweise machbar, diese benötigten Strommengen zu transportieren. Es fehlen ca. 20.000 Kilometer Leitungen und, was noch wichtiger ist, es fehlen die Stromspeicher, die überschüssigen Strom tatsächlich dann so speichern könnten, dass der Strom bei Bedarf abgerufen wird. Technisch nicht darstellbar in dieser Größenordnung, im Gegensatz zur Auffassung von Annalena Baerbock, die der Meinung ist, man könne Strom im Netz speichern. So viel zum Sachverstand dieser Regierung, zumindest in Teilen.

Drosselung

Was schlägt die Bundesnetzagentur vor? Um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden, soll die Stromzufuhr für Verbraucher reduziert werden, beispielsweise bei Heizungen oder auch bei E-Autos.

Eingriff in die Privatsphäre

Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung plant der Bund eine Überprüfung für jede einzelne Heizung in jeder Wohnung. Der Energieverbrauch soll genauer kontrolliert werden. So müssen ab 1.1.2025 neue Heizungen zwingend mit Messausstattung zur Erfassung des Energieverbrauches versehen werden zur Messung der Effizienz und anderes mehr. Die spannende Frage ist, wer überprüft das eigentlich alles? Die Antwort gibt der Gesetzentwurf selbst. Danach sollen die Schornsteinfeger auf die Einhaltung der Vorschriften achten, auch auf die Einhaltung der Ausnahmetatbestände. Beispielsweise müssten sie danach bei jetzigem Stand auch kontrollieren, ob ein Hauseigentümer tatsächlich 80 Jahre oder älter ist, weil für diesen ein Ausnahmetatbestand gilt. Schornsteinfeger als neue Heizungspolizei.

Wer den Auflagen von Herrn Habeck und Co. nicht nachkommt, kann mit Bußgeldern von 5000, wahlweise 10.000 oder bis zu 50.000 Euro belegt werden. Wer als über 80-Jähriger nicht in der Lage ist, die Zwangs-Wärmepumpe, die in Neubauten mit Fußbodenheizung durchaus Sinn macht, nachträglich einzubauen, ist davon wegen des Alters-Ausnahmetatbestandes befreit. Allerdings verliert ein Haus dadurch bedingt natürlich an Wert, und zwar bis zu 20 Prozent, so dass die Erben einerseits diesen Wertverlust zu erleiden haben und andererseits gezwungen sind, die entsprechenden Investitionen vorzunehmen.

CO2-Emission bei Gasheizung niedriger als bei Wärmepumpe

Der Clou des Ganzen, Milliardeninvestitionen, die angeblich dem Klimaschutz dienen, werden völlig ad absurdum geführt, wenn man weiß, dass die CO2-Emission einer Gasheizung bei 0,16 Kilogramm pro Kilowattstunde liegt und die der Wärmepumpe bei 0,172 Kilo pro Kilowattstunde.

Teuer wird es obendrein, denn der Gaspreis liegt heute bei 10 Eurocent pro Kilowattstunde, der Strompreis bei ca. 40 Eurocent pro Kilowattstunde.

Kosten

Über die Kosten wird trefflich spekuliert. Experten gehen von annähernd 45 Milliarden Euro in den nächsten Jahren aus. Wirtschaftsminister Habeck erklärt dazu, dass dies durch Einsparungen in den nächsten 18 Jahren (!) kompensiert wird. Wie unseriös das Ganze ist, kann man daran erkennen, dass in dem Gesetzentwurf unter der Rubrik „Erfüllungsaufwand für Bürgerinnen und Bürger“ keine Information enthalten ist. Normalerweise sind dann Kosten in Gesetzentwürfen beziffert. In diesem Fall ist die Rubrik leer gelassen worden!

Konkreter wird es nach dem Ampelkompromiss. Dort heißt es unter der Rubrik Erfüllungsaufwand „wird nachgereicht“. Aha. Wie sagte doch Grünen-Chefin Ricarda Lang? „Jetzt können alle planen.“

Habecks Eingeständnis des Versagens

Habeck sagte zu der ganzen Debatte: „Alle Möglichkeiten sind drin, also Fernwärmesysteme, Heizen mit biogenen Kraftstoffen: Meinetwegen auch Wasserstoff, der im Moment nicht verfügbar ist (!). Aber wer darauf setzt – viermal so teurer, schätze ich mal ungefähr – bitte! Technologieoffen schließt eben auch mit ein, dass man sich teurere Heizsysteme aufbauen kann – und natürlich auch Wärmepumpen!“ Da fällt einem offen gestanden nicht mehr viel ein. Gleiches gilt für die nächste Habeck-Äußerung bezüglich der Kernkraftwerke in der Ukraine.

Atomkraftwerke in der Ukraine völlig in Ordnung

Zum Thema Kernkraft in der Ukraine sagte Habeck Folgendes: „Die Ukraine wird an der Atomkraft festhalten. Das ist völlig klar – und das ist auch in Ordnung, solange die Dinger sicher laufen. Sie sind ja gebaut.“ Ja, verehrter Herr Habeck, unsere „Dinger“ sind auch gebaut und sie stehen nicht unter russischem Beschuss. Sie haben keine volatilen Netze, keine Erdbebengefahren, keine Tsunamigefahren. Die „Dinger“ in Deutschland, die sichersten der Welt, sie laufen, aber sie werden aus ideologischen Gründen abgeschaltet. Sechs abgeschaltete Meiler in eineinhalb Jahren bedeuten 45 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich – sinnhaft? Das ist das Ergebnis wirtschaftlicher Unvernunft, technologischer Unkenntnis und ideologischer Starrsinnigkeit.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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