DÖG-Auftakt in der Freiherr-vom-Stein-Schule

Thomas Sander präsentierte „Ein Heidenspaß mit Joseph Haydn“

Zum sechsten Mal hatte die Deutsch-Österreichische Gesellschaft zu einem Abend mit dem ehemaligen Leiter der Musikschule Wetzlar, Thomas Sander, eingeladen, in dem dieser unterschiedliche Komponisten präsentiert, u.a. Mozart, Strauß, Beethoven, aktuell Joseph Haydn. Sander verstand es, mit trockenem Humor einerseits, Eloquenz, aber auch inhaltlicher Tiefe die unterschiedlichen Phasen des 1732 in Niederösterreich geborenen Haydn zu präsentieren, der in seiner Zeit als Komponist 68 Streichquartette komponierte, 24 Opern und zwei große Oratorien „Die Schöpfung“ sowie „Die Jahreszeiten“.

Im Alter von acht Jahren wurde Haydn nach Wien geschickt. Er sang dort insgesamt neun Jahre im Knabenchor des Stephansdoms, bis ihn der Stimmbruch ereilte. Er erhielt aber auch schon in dieser Zeit eine entsprechende Ausbildung/Unterweisung im Bereich Klavier und Violinunterricht sowie im Gesangsbereich. Viele Jahrzehnte lebte und wirkte Haydn im Hause der Familie Esterházy im Königreich Ungarn. Dort war er für die Leitung des Orchesters zuständig, für das Spielen von Kammermusik für die Familie Esterházy, aber auch für das gemeinsame Musizieren mit seinem Patron. Er hatte dort Gelegenheit, in Muße seinen eigenen Stil zu entwickeln, und zwar im Bereich der Streichquartette und der Sinfonien, die bei ihm deutlich kürzer waren als bei vergleichbaren weltberühmten Komponisten. Er erlaubte sich die künstlerische Freiheit, Vokalstimmen einzubauen. Zu den bekannten Sinfonien gehören u.a. die Militärsinfonie, die Londoner Sinfonie, das Zigeunertrio oder auch das Reiterquartett. 1797 wurde die Kaiserhymne am Geburtstag von Kaiser Franz II. am Burgtheater in Wien uraufgeführt.

Wie immer gelang es Thomas Sander, die unterschiedlichen musikalischen Richtungen und Entwicklungen einem sehr interessierten und fachkundigen Publikum nahezubringen. DÖG-Präsident Hans-Jürgen Irmer zeigte sich überaus erfreut, dass der erstmalige Veranstaltungsort, das Mittelstufengymnasium Freiherr-vom-Stein-Schule, so gut angenommen wurde. Fast 100 Musikinteressenten waren gekommen. In diesem Zusammenhang dankte Irmer dem Leiter der Freiherr-vom-Stein-Schule, Dr. Marcus Schnöbel, und Gino Riccitelli, zuständig für den Fachbereich Musik, für die tatkräftige Unterstützung und die unbürokratische Form der Zusammenarbeit. Er werde gerne, so Irmer, auch im nächsten Jahr an der Steinschule, einer Schule mit musikalischem Schwerpunkt, wieder einen Komponistenabend mit Thomas Sander anbieten. Langanhaltender Beifall machte deutlich, dass das Konzept, Ort der Veranstaltung und Präsentation durch Thomas Sander, angenommen wurde.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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