Jeden Tag im Haus der Prävention

Rafael Ludwig - der Schutzmann vor Ort


Im August 2021 wurde das bundesweit einmalige Pilotprojekt „Haus der Prävention“, unter der Trägerschaft von Pro Polizei Wetzlar und dem „Verein zur Förderung der Prävention im Lahn-Dill-Kreis“ getragen und initiiert, eröffnet.

Ein Haus, in dem unterschiedlichste Beratungsangebote zusammengefasst sind, Beratungsangebote durch die Koordinierungsstelle Gewaltprävention an Schulen, vertreten durch Carmen Lenzer, sowie durch den Schutzmann vor Ort, vom Hessischen Innenministerium Polizeihauptkommissar Rafael Ludwig. Dazu gehören auch Extremismusberatungsstellen der Stadt Wetzlar und des Lahn-Dill-Kreises. Im Kern geht es darum, Präventionsangebote unterschiedlichster Form zu bündeln.

Praktische Tipps für jeden Bürger

Rafael Ludwig aus Solms, Familienvater, seit über 20 Jahren bei der Polizei, ist dabei das Gesicht des Schutzmannes vor Ort unter dem Motto „Die Polizei, dein Freund und Helfer“. Dienstags von 10 bis 15.30 Uhr gibt es eine offizielle Bürgersprechstunde, zu der Jedermann ohne Anmeldung kommen kann. Auf Wunsch werden auch unter der Rufnummer 06441/918-500 andere Termine vergeben. Der Dienstort von Ludwig ist am Ludwig-Erk-Platz 5, neben der Musikschule im ehemaligen Maltesergebäude. Dort ist er, wenn nicht dienstliche Gründe entgegenstehen, von montags bis freitags für jeden Bürger Ansprechpartner. Donnerstags steht zusätzlich Jörg Schormann als Kriminalberater von 13 bis 16 Uhr zur Verfügung, wenn es u.a. um Fragen der Sicherung des Hauses geht.

Ludwig legt Wert auf Außentermine, Präsenz in der Altstadt in Uniform und Dienstmütze, wobei er auf seinem Weg praktisch auch als „Kümmerer“ fungiert. So wird er beispielsweise von Bürgern angesprochen, dass irgendwo eine Laterne nicht brennt, der Gullydeckel nicht vorhanden ist und anderes mehr. Dies gibt Ludwig, in der Kürze der Zeit schon bestens vernetzt, umgehend an die zuständigen Stellen weiter. Er versucht zu helfen, wo immer es geht.

Zunehmend kommen Menschen, die sehr konkrete Hilfestellung suchen, ob es sich um das Mobbing-Problem einer Schülerin handelt, die er nach intensiver Erstberatung an eine entsprechende Fachstelle weiterleitet, das Gespräch mit dem Vater, dessen Tochter psychische Probleme hat, oder Eltern, die ihn wegen Drogenproblemen ihrer Kinder aufsuchen. Ludwig hört zu, berät, hilft, empfiehlt und lässt das Netzwerk laufen und vermittelt, sofern gewünscht auch anonym, kompetente Hilfe bei entsprechenden Beratungsinstitutionen, die es in Wetzlar dankenswerterweise gibt.

Die Fallzahlen steigen

Zusätzlich kommt er auf Anforderung auch zu Vereinen und berät diese. Ebenso lädt er Schulklassen in das Haus der Prävention ein, um Verhaltenstipps zu geben, wenn es um das Thema Mobbing, Gewalt und anderes mehr geht. Abgerundet wird das Gesamtprogramm des Schutzmannes vor Ort durch regelmäßige Fahrradcodierungen mit Terminvorgabe, Pedelec-Trainings und anderes mehr. „Ich bin froh, dass ich diese Arbeit im Herzen der Stadt in einem sehr gut ausgestatteten Gebäude am Ludwig-Erk-Platz 5 anbieten kann. Es war eine hervorragende Idee, das Haus der Prävention zu gründen, das deutschlandweit einmalig ist. Ich bin dankbar für die Chance, hier arbeiten zu dürfen, um Menschen zu helfen“, so Ludwig.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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