Berlin

Genderzwang an Schulen und Universitäten
Gender-Sekte macht Druck

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen“, so der legendäre Ausspruch des ehemaligen SED-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht wenige Tage vor dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961, die Deutschland damals brutal teilte - der freie Westen und der sozialistische Osten. Übersetzt auf heute könnte man sagen, „niemand hat die Absicht, einen Zwang zum Gendern auszuüben“. Ein entsprechendes Gesetz gibt es auch nicht, und der Deutsche Rechtschreibrat hat sich ausdrücklich gegen jede Form des Genderns ausgesprochen. Das ist die eine Seite, die formale Seite.

Subtiler Zwang an FU Berlin

Viele Studenten, allerdings nicht nur an der Freien Universität Berlin, erhalten Punktabzüge, wenn sie nicht „geschlechtersensibel“ ihre Arbeiten formulieren. Das geht hin bis zum rechtlich unzulässigen Punktabzug. Was machen die Studiosi? Sie Gendern verständlicherweise, um keine Benachteiligungen zu erhalten. Auf Antrag der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos ist jetzt von den Mitgliedern des Studentenparlamentes an der FU Berlin entschieden worden, dass Studenten, die sich der gendersensiblen Sprache verweigern, untersagt ist, Anträge, beispielsweise für die Sitzung des Studentenparlaments, einzureichen. Selbst Formulierungen wie „Studentinnen und Studenten“ reichen dieser Gender-Sekte nicht mehr aus. Anträge werden demzufolge nicht mehr zugelassen. Wer nun geglaubt hat, dass die Universitätsleitung einschreiten würde, diesen rechtswidrigen Zustand zu beenden, der sieht sich getäuscht. Damit wird etwas de facto legitimiert, was politisch und gesetzlich nicht legitimiert ist.

Strafarbeit wegen falscher Gendersprache

Zu welchen Blüten dieser Gender-Irrsinn führen kann, erlebte jetzt ein Vater an einem Berliner Gymnasium, dessen Sohn darauf besteht, so zu schreiben, wie es die Empfehlung des Rechtschreibrates und der Kultusministerkonferenz ist, und zwar ohne Binnen-I, Gender-Unterstrich, -oberstrich… Ergebnis: Strafarbeit. Besagter „Lehrer“ ließ zuvor Stuhlkreise bilden. Jeder Schüler musste dem Lehrer sagen, mit welchem Pronomen er an diesem Tage angesprochen werden möchte, ob mit er oder es oder sie. Statt den Kindern Fachwissen zu vermitteln, ob in Englisch, Deutsch, Mathematik… werden diese albernen Spielchen auf dem Rücken der Qualität der Schulbildung der Kinder ausgetragen. Nun ist Berlin ohnehin in der Vergangenheit nicht dafür bekannt gewesen, besonders starke Bildungsergebnisse zu produzieren. In schlechter Regelmäßigkeit befindet sich Berlin gemeinsam mit dem rot-grün-rot-regierten Bremen am Ende sämtlicher Leistungsvergleichstests in Deutschland.

Es wäre eine edle Aufgabe der SPD-Kultussenatorin, sich Gedanken darüber zu machen, wie man die Qualität des Unterrichts, die Rahmenbedingungen verbessern kann. Stattdessen lässt man „als Lehrer getarnte Aktivisten“, so der Vater des Schülers, gewähren - ohne Konsequenzen. Funktionierende Schulaufsicht würde bedeuten, besagten Kollegen einzubestellen und ihm unmissverständlich klarzumachen, was Sache ist. Ein pädagogisches Tollhaus.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe3/2024