SPD-Bundesbauministerin gegen weiteren Eigenheimbau

Der Wunsch nach einem Eigenheim ist in Deutschland verständlicherweise weit verbreitet. 75 Prozent würden am liebsten im Eigenheim wohnen. Das ficht Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) allerdings nicht an. Man könne nicht überall Einfamilienhausgebiete nebeneinander haben. Es sei ökonomisch und ökologisch unsinnig, wenn jede Generation neben den Häusern der Vorgängergeneration ihre eigenen baue. Man müsse feststellen, dass viele Kinder das Elternhaus leer stehen lassen würden. Dies gehe nicht mehr.

Es mag im Einzelfall durchaus so sein, dass Kinder das Elternhaus nach dem Tod der Eltern für einen befristeten Zeitraum leer stehen lassen. Dies ist kein Massenphänomen. Die Kinder sind in der Regel froh, entweder selbst dort einziehen zu können oder es zu vermieten, um damit eine zusätzliche Einnahme zu erzielen.

Eigentumsfeindliche Wohnungsbaupolitik von SPD und Grünen

Zu erinnern ist an einen grünen Hamburger Stadtrat, der sich vehement gegen den Bau von Eigenheimen aussprach, aber auf Nachfrage zugeben musste, selbst in einem schmucken Eigenheim zu wohnen. Zu erinnern ist an den früheren Fraktionschef der Grünen, Anton Hofreiter, der erklärte, dass Einparteienhäuser zu viel Fläche, zu viel Baustoffe, zu viel Energie benötigten. Sie sorgten für Zersiedelung und damit für noch mehr Verkehr. Deshalb könne man das Ganze nicht gutheißen. Er hatte sich sogar für Enteignungen durch Kommunen ausgesprochen, dort, wo Wohnraum blockiert sei.

Passend zur eigentumsfeindlichen Politik der Ampel ist auch das Auslaufen des Baukindergeldes zu konstatieren, dessen Ende sogar noch vorgezogen wurde, so dass Tausende von Familien, die sich auf die Förderung verlassen haben, staatlicherseits jetzt im Regen stehen. Auch andere Förderprogramme wurden kurzfristig gestrichen.

FDP knickt ein

Die FDP-Bundestagsfraktion erklärte dazu, dass man sich hinter Geywitz stelle, denn 50 neue Einfamilienhäuser neben 50 alte zu stellen, mache keinen Sinn, wobei der FDP-Abgeordnete einmal erklären soll, wo das in der Vergangenheit geschehen ist.

Zwangsbewirtschaftung?

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen kritisiert, dass es Menschen gebe, die in viel zu großen Wohnungen lebten und andere, die händeringend nach mehr Wohnraum suchten. Diese Aussage lässt ahnen, welche Gedankenspiele in Wirklichkeit vorhanden sind. „Marktimpulse“, so der Sachverständige Wolfgang Koeck, seien nötig, damit „der passende Wohnraum zu den Menschen kommt“. Mit anderen Worten, möglicherweise eine Strafsteuer für zu großen Wohnraum. Wohin sind wir in diesem Lande nur gekommen?

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe4/2024