Aus der Arbeit der CDU Kreistagsfraktion Lahn-Dill

CDU-Antrag in der Prüfung
Kommt eine Pendler-App für Berufspendler?

In der Dezember-Sitzung des Kreistages diskutierten die Abgeordneten auf Antrag der CDU darüber, ob, so wie im Rheingau-Taunus-Kreis, eine Pendler-App eingeführt werden kann mit dem Namen „PENDLA“. „Hintergrund der CDU-Initiative“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Irmer, „ist die Tatsache, dass es täglich rund 31.000 Auspendler aus dem Lahn-Dill-Kreis gibt, die meisten Richtung Landkreis Gießen, viele auch in den Rhein-Main-Raum, in die Wetterau oder auch, nicht gering zu schätzen, Richtung Siegen Insgesamt gebe es im Lahn-Dill-Kreis innerhalb des Kreises zusätzlich 71.000 Pendler.

Kostenlose Fahrgemeinschaften

Es mache, so die CDU, unter ökonomischen und ökologischen Aspekten Sinn, wenn es gelingen würde, deutlich mehr Fahrgemeinschaften, alles auf freiwilliger Basis, ins Leben zu rufen. Im Rheingau-Taunus-Kreis hätten innerhalb von sechs Wochen auf die Art und Weise 3000 Pendler zueinander gefunden. Wie diese sich intern abstimmen, sei Privatsache. Wer sich darüber informieren will, wie es im Rheingau-Taunus-Kreis läuft, kann Näheres auf der Internetseite www.rheingau-taunus.pendla.com erfahren. Unter dieser Adresse kann man sich im Rheingau-Taunus-Kreis anmelden. Die Teilnahme für die Bürger ist kostenlos, und wie die Fahrtkosten innerhalb einer Fahrgemeinschaft aufgeteilt werden, ist ausschließlich Sache der Pendler. Die Interessierten lassen sich registrieren, geben Start, Ziel und Zeitraum ein, können mitteilen, dass sie über ein eigenes Auto verfügen, ob im Auto geraucht werden darf, ob Tiere mitgenommen werden können und anderes mehr. Wenn diese Basisdaten eingegeben sind, sucht die Pendla-App automatisch nach passenden Mitfahrgelegenheiten und zeigt potenziell passende Mitfahrer an.

Aus Sicht der CDU eine tolle Idee. Die monatliche Lizenzgebühr liegt bei 0,01 Cent pro Einwohner. Das heißt für den Lahn-Dill-Kreis pro Monat ca. 2500 Euro, aufs Jahr gerechnet 30.000. Ein wichtiger Beitrag zu mehr Umweltschutz auf der einen Seite, auf der anderen Seite ein Beitrag, um die eigene Geldbörse möglicherweise drastisch zu entlasten.

Finale Entscheidung Umweltausschuss

Eigentlich sei man aus Sicht der CDU davon ausgegangen, dass der Antrag ohne große Diskussion einstimmig beschlossen wird, zumal es einen ähnlichen Antrag von der SPD im Rheingau-Taunus-Kreis gab und viele Kommunen mittlerweile mitmachen, natürlich auch Landkreise. Doch im Lahn-Dill-Kreis gehen die Uhren etwas anders.

Der Abgeordnete Dworschak von den Grünen erklärte für die Lahn-Dill-Koalition, dass es bereits eine solche vom ADAC entwickelte App gebe. Kein Mensch wusste und weiß davon. Man müsse allerdings eingestehen, dass diese auf der Homepage schwer zu finden sei. CDU-Kreistagsabgeordneter Jörg Michael Müller erklärte, dass man auf der Homepage des Kreises lediglich die Information finde, dass das Mobilitätsmanagement des Kreises auf der Internetseite die Möglichkeit biete, alle Pendlerparkplätze zu finden, damit sich die Menschen vernetzen und gemeinsam weiterfahren könnten. Dies sei nicht das Gleiche. Damit der Antrag nicht abgelehnt wird, schlug die CDU vor, ihn in den Umweltausschuss zu verweisen und dort final zu entscheiden. Dieser Anregung schlossen sich die anderen Kreistagsabgeordneten an, und man darf gespannt sein, was im Umweltausschuss herauskommt.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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