Aus der Arbeit der CDU Kreistagsfraktion Lahn-Dill

...im Gespräch mit GEWOBAU sowie Bau- und Sparverein
Sanierungen werden reduziert – Fördermittel weggebrochen

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt beschäftigt die CDU-Kreistagsfraktion seit Jahren.

Anlass, nicht zuletzt auch wegen der Energiepreisauswirkungen, mit dem Geschäftsführer der Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH (GEWOBAU), Thorsten Köhler, Sven Henn, Bauingenieur, zuständig und verantwortlich als Technischer Leiter, sowie Betriebswirt Christian Theiß, der für den kaufmännischen Bereich die Verantwortung hat, ein Gespräch zu führen.

In den vergangenen Jahren, so Köhler, habe man rund 15 bis 17 Millionen Euro pro Jahr in die Sanierung und Gebäudeerneuerung investiert. Dies sei dank der Fördermittel des Bundes auch immer möglich gewesen. Diese Fördermittel seien drastisch eingebrochen, so dass man im nächsten Jahr mindestens 50 Prozent weniger Mittel zur Verfügung habe. Aktuell betreuen beide Unternehmen rund 4000 Wohnungen in Stadt und Altkreis Wetzlar, die allesamt auch im Prinzip vermietet seien. Große Sorge bereite die Energieentwicklung. Nach den Ankündigungen der enwag werde der Arbeitspreis für Strom um das Achtfache steigen. Für den Gasverbrauch müsse man statt 1,4 Millionen etwa 6,4 Millionen Euro im neuen Jahr zugrunde legen, wenn es denn nicht schnell zu einer Gaspreisbremse komme. Dass diese Mehrkosten von Normalverdienern nicht bezahlt werden könnten, so die Geschäftsführung gegenüber den Vertretern der CDU-Kreistagsfraktion, dem Vorsitzenden Hans-Jürgen Irmer, dem Kreisbeigeordneten Ronald Döpp sowie den Abgeordneten Nicole Petersen, Daniel Steinraths und Michael Hundertmark, letzterer auch in seiner Funktion als Vorsitzender der CDU-Fraktion Wetzlar, der von seinen Wetzlarer Kollegen Klaus Scharmann und Stadtrat Thomas Heyer begleitet wurde, liege auf der Hand. Für die Wohnungsbauunternehmen komme, wenn es um Instandhaltung oder Erneuerung gehe, erschwerend hinzu, dass als Nebenprodukt beispielsweise die Gebäudeversicherung um 15 Prozent steige, die Baupreise und die Zinsen gestiegen und auf der anderen Seite öffentliche Zuschüsse leider auch kurzfristig weggefallen seien. Niemand wisse, wie es beispielsweise mit der Förderung energetischer Maßnahmen im nächsten Jahr weitergehe. Das erschwere Planungssicherheit und vorausschauende Maßnahmen.

Das Unternehmen als solches sei kerngesund. Man setze pro Jahr gut 17 Millionen Euro um, habe eine Eigenkapitalquote von rund 40 Prozent, beschäftige 44 Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende, und gebe interessierten Schülern immer wieder in Form von Praktika Einblick in die Arbeit einer Wohnungsbaugesellschaft.

Für das nächste Jahr seien Sanierungs- und Aufstockungsmaßnahmen im Bereich der Liegenschaften in der Nauborner Straße vorgesehen; Gesamtvolumen rund 8,4 Millionen Euro. Man würde darüber hinaus gerne auch in Niedergirmes die eine oder andere energetische Maßnahme durchführen, doch ist dieses aufgrund von Denkmalschutz derzeitig nicht möglich. Jeder sei für einen vernünftigen Denkmalschutz, doch würde das Kind oft mit dem Bade ausgeschüttet, so dass sinnvolle, auch Investitionen in den Klimaschutz, schlicht unterbleiben müssten. Hier könnte die öffentliche Hand durch eine flexiblere Anwendung von entsprechenden Verordnungen für neue Aufträge sorgen.

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Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier

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