Kubas Sozialismus gescheitert

Jugend läuft dem Regime davon

Im Sommer 2021 kam es zu einer großen Massendemonstration gegen Kubas Staatspräsident Miguel Diaz-Canel und seine regierende Partei. Der Frust über Stromausfälle, Versorgungsengpässe, Forderung nach Reformen, Mitsprache, Demokratie führte zu dieser Protestaktion, die von der sozialistischen Regierung mit brutaler Härte niedergeschlagen wurde. Rund 700 Demonstranten, auch Minderjährige, wurden mit bis zu 25-jährigen Haftstrafen belegt. Damit sich gleiche Szenen in diesem Jahr nicht wiederholten, wurden entsprechende Gesetze dramatisch verschärft. Repression, Überwachung des Einzelnen sind an der Tagesordnung, „Aktionen gegen die Unabhängigkeit“ sowie Volksverhetzung werden hart bestraft bis hin zur Todesstrafe.

Das Ergebnis ist, dass in den letzten zwei Jahren geschätzt ca. 200.000 Kubaner ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben, auf Schnellbooten Richtung Florida, über Nicaragua auf dem Landweg. Dort gibt es ebenfalls eine sozialistische Diktatur, in die man ohne Visum einreisen kann. Ein sogenannter Brain-Brain, ein Verlust an qualifizierten und vor allen Dingen jungen Menschen, denn diejenigen, die das Land verlassen, sind überwiegend unter 30 Jahre. Die Regierung versucht den Mangel an Medizin, Grundnahrungsmitteln usw. dem Klassenfeind USA in die Schuhe zu schieben. Was die Menschen in Kuba besonders ärgert, ist die Tatsache, dass Touristen, deren Zahl ist allerdings dramatisch eingebrochen, aus dem Vollen schöpfen können. Für sie ist alles da, nicht aber für die einheimische Bevölkerung. Dass dies ein sozialer Sprengsatz ist, dürfte jedem klar sein.

Mit anderen Worten, Sozialismus bedeutet immer Unfreiheit, Diktatur, Mangelwirtschaft, Überwachungsstaat und fehlende Rechtsstaatlichkeit. Man kann es an vielen Beispielen leider aktuell in Südamerika betrachten, ebenso wie in Russland oder in China in Form eines Einparteienstaates und der kommunistischen Führung. „Lang lebe der Kommunismus“. So der Slogan der KP Chinas anlässlich des 100. Geburtstages im Jahr 2021.

Über den Autor

Hans-Jürgen Irmer
Hans-Jürgen Irmer
Herausgeber Wetzlar Kurier
Aktuelle Ausgabe3/2024